Bärlauch mit Laubschnecke. - Foto: Helge May
Es liegt was in der Luft
Ab April blüht in feuchten Laubwäldern der Bärlauch / Zeit zu ernten
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Bärlauchbestand - Foto: Helge May
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Tagpfauenauge auf Bärlauch - Foto: Helge May
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Stolperkäfer auf Bärlauch - Foto: Helge May
Im Volksmund heißt der Bärlauch (Allium ursinum) daher oft Waldknoblauch, aber auch die Namen Latschenknofel oder Ränsel kann man in alten Büchern lesen. Bärlauch wächst in krautreichen, schattigen Laubwäldern, auf sickerfeuchten, nährstoffreichen, tiefgründigen und nicht zu sauren Böden. Dies sind vor allem Wälder in Schluchten und Bachtälern sowie in den Auwäldern der Flüsse.
Seine kräftig grünen Blatter bedecken in Frühjahr oft den ganzem Boden und die kleinen weißen Blüten schimmern im April und Mai als weißer Teppich durch die Bäume. Meist bereits Ende Juni beenden die 20 bis 50 Zentimeter hohen Pflanzen ihren jährlichen Zyklus mit der Samenreife und dem Einziehen der Blätter.
Als frisches Küchenkraut hat der Bärlauch in letzter Zeit viele Anhänger gefunden. Ob als Beigabe für Kräuterquark, im Salat, in Suppen und Soßen, oder im italienisch angehauchten Bärlauch-Pesto erfreut sich das Kraut großer Beliebtheit. Auch in der Hausapotheke hat Bärlauch seinen Platz. Die Pflanze hat unter anderem eine beruhigende Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden und kann helfen, hohen Blutdruck zu senken.
Die alten Germanen schätzten den Bärlauch als besonderes Stärkungsmittel. Da die Bären sich nach dem Winterschlaf den Bauch mit Bärlauch füllten, glaubte man, die Kräfte des Bären gingen auf den Lauch über und dann wieder auf die Menschen, wenn sie diese Pflanzen verzehrten. Tatsächlich enthält Bärlauch in großen Mengen Schwefelverbindungen, Magnesium, Mangan und auch Eisen. Obwohl der Schwefelgehalt des Bärlauch noch höher als beim Knoblauch ist, bleibt nach dem Genuss kein Mund- oder Körpergeruch zurück. Wahrscheinlich liegt das an der besseren Bindung der Schwefelsubstanzen an bestimmte Eiweiße.
Aufgrund dieser Popularität wird das Sammeln von Bärlauch mancherorts allerdings übertrieben. Grundsätzlich gilt, nie mehr als den eigenen Tagesbedarf sammeln und nie ganze Flächen leer räumen. In Naturschutzgebieten dürfen prinzipiell gar keine Pflanzen entnommen werden. Eine einfache Alternative ist der Bärlauch aus dem eigenen Garten oder von der Fensterbank. Setzlinge gibt es in vielen Gärtnereien und oft auch auf dem Wochenmarkt zu kaufen.
Von seiner Erscheinung her besteht beim noch blütenlosen Bärlauch eine gewisse Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen. Doch da es das Maiglöckchen meist etwas trockener mag ist eine Durchmischung dieser Pflanzen unwahrscheinlich. Zudem reicht beim Bärlauch ein kleines Stückchen Blatt, um ihn am Geruch eindeutig zu erkennen.
Bärlauch ist in weiten Teilen Europas und bis nach Klein- und Mittelasien verbreitet. In Deutschland ist er im Süden und der Mitte recht häufig, erst nördlich einer Linie Münster-Hannover dünnen die Bestände deutlich aus, in weiten Teilen des norddeutschen Flachlands fehlt der Bärlauch. Sehr schöne Vorkommen gibt es auch im thüringischen Nationalpark Hainich.
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