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Jetzt spenden!Auf und nieder: Überleben ohne Wurzeln
Der Gemeine Schwimmfarn ist "Wasserpflanze des Jahres 2008"
Der Förderkreis Sporttauchen hat den Gemeinen Schwimmfarn - wissenschaftlich Salvinia natans - zur "Wasserpflanze des Jahres 2008" gewählt. Der kleine Farn mit seinem bestenfalls 20 Zentimeter langen Spross besiedelt windgeschützte Uferzonen vor allem von Flussaltarmen, aber auch an ehemaligen Tongruben, wo sich das flache Wasser im Frühjahr schnell auf 20 Grad Celsius und mehr erwärmt. Teils bildet der Schwimmfarn große Reinbestände aus, oft besteht die Pflanzendecke zusätzlich auch aus Wasserlinsen oder Froschbiss.
Der Schwimmfarn ist eine einjährige Pflanze, die im Oktober nach den ersten kalten Nächten abstirbt. Zuvor sind die befruchteten sogenannten Megasporen zum Gewässergrund gesunken, wo sie den Winter überdauern. Erst ab Mitte Juni steigen die Farnkeime an die Oberfläche, verzweigen sich und bilden mehrere unterseits reichlich behaarte, elliptische Schwimmblätter aus. Diese sind rund einen halben Zentimeter breit und einen Zentimeter lang. Beim Untertauchen der Pflanze durch gelegentlichem Wellengang entsteht zwischen den Haaren ein Luftpolster, so dass der Farn wieder auftaucht. Neben den Schwimmblättern treibt Salvinia natans bis sieben Zentimeter lange, tief zerteilte und büschelig aussehende Wasserblätter aus. Diese nehmen über ihre Oberfläche Wasser und Nährstoffe auf, fungieren also wie eine Wurzel. Echte Wurzeln hat der Schwimmfarn dagegen nicht.
Die weltweit zehn Arten der Gattung Salvinia - benannt zu Ehren des italienischen Sprachprofessors Antonio Maria Salvini (1653-1729) - sind überwiegend in tropischen und subtropischen Gefilden beheimatet. Lediglich Salvinia natans besiedelt auch die gemäßigten Breiten von Japan über China, Persien und Südrussland bis in die Ukraine und nach Polen. In Deutschland erreicht der Gemeine Schwimmfarn den westlichen Rand seines Verbreitungsgebietes. Er kommt bei uns ausschließlich an der mittleren Elbe und im Odertal sowie als vorgeschobener Posten am Oberrhein vor. Frühere Wuchsorte an der unteren Elbe bei Hamburg, an Havel und Spree sowie an der Mecklenburgischen Seenplatte gelten als erloschen.
Der Gemeine Schwimmfarn ist licht- und wärmebedürftig. Er bevorzugt tendenziell eher kalkreiches Wasser und benötigt er eine gute Nährstoffversorgung. Überdüngt darf das Wasser aber nicht sein, da der Schwimmfarn gegen dann aufkommende Algenmassen samt einhergehender Wassertrübung nicht konkurrieren kann. Neben geschlechtlicher Fortpflanzung vermag sich der Schwimmfarn sehr gut vegetativ zu vermehren, selbst aus allerkleinsten Sprosstücken können Pflanzen entstehen. Dabei umfassen Großbestände wie am Rußheimer Altrhein hektargroße Schwimmblattdecken mit Millionen Pflanzen. Die meisten deutschen Vorkommen sind jedoch deutlich kleiner - teils nicht viel mehr als hundert Farne. Neben Überdüngung macht dem Schwimmfarn die Störung und Zerstörung natürlicher Uferzonen zu schaffen, sei es durch Anlage von Bootsstegen, Angelstellen oder sonstiger Freizeitnutzung. (elg)