Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Giftige Schönheit auf torfigem Boden
Die Moorlilie ist „Blume des Jahres 2011“
Moorlilie ist ein poetischer Name für die sonst auch Beinbrech genannte Pflanze, die eigentlich gar nicht zu den Liliengewächsen zählt, sondern zu den Germergewächsen. Sie wächst in Hoch- und Heidemooren sowie in Übergangsmooren und Feuchtheiden mit Glockenheide, gelegentlich auch in Gagel- und Weidengebüschen sowie in Moorgräben. Feuchte bis nasse, nährstoffarme, saure, torfige Moorböden werden von ihr bevorzugt.
Narthecium ossifragum wird 10 bis 30 Zentimeter hoch und hat schmale, schwertförmige, grundständige Blätter. Im Juli und August trägt sie eine dicke Traube von Blüten, die stark würzig duften. Die sechs Kronblätter sind von außen grün, innen aber leuchtend gelb. Manchmal sind die Staubgefäße beinahe orange.
Wie die Pflanze zu ihrem unrühmlichen Namen Beinbrech kommt, ist nicht geklärt. Eine Erklärung ist, dass die Moorlilie früher für Knochenbrüche beim Weidevieh verantwortlich gemacht wurde. Doch war dafür wohl weniger die Moorlilie im speziellen verantwortlich, sondern der wenig kalkhaltige Boden. Auf Dauer führte die Calziumarme Ernährung bei den Tieren zu Knochenerweichung.
Doch nicht nur für Knochenbrüche wird die seltene Moorblume verantwortlich gemacht. In den Blättern des Beinbrechs ist ein Giftstoff enthalten, der die Leberfunktion von Schafen stört. Durch diese Störung gelangen Abbauprodukte des Balttgrüns ins Blut der Tiere und sorgen dort für eine Lichtempfindlichkeit. Diese wiederum ruft Schwellungen und Wunden auf der Haut hervor. Doch nicht nur für Schafe ist der Genuss der Pflanze gefährlich, auch für den Menschen ist die Moorlilie giftig.