8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
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Rotfranch
Apfel des Jahres 2012 in Hamburg
5. März 2012 - Der Rotfranch, auch Weigelts Zinszahler oder Swedenborgs Muskatrenette genannt, wurde zum Apfel des Jahres 2012 in Hamburg gewählt. Die Herkunft der Sorte ist unbekannt, sie war jedoch schon vor 1800 im Land Hadeln (Niederelbe) verbreitet. Mitte September sind die Äpfel pflückreif, die Früchte sind klein bis mittelgroß, rundlich, zur Blüte hin leicht verjüngt und schmecken süß mit kräftigem, nussartigem Aroma. Der Baum wächst anfangs sehr steil nach oben, kommt erst spät in volleren Ertrag. Der Rotfranch ist nur etwas im nordwestlichen Elbe-Weser-Dreieck verbreitet, sonst nur wenig.
Quelle: Quelle: E.L. Loewel, Deutsche Äpfel, bearbeitete Neuauflage, Schriftenreihe des Freilichtmuseums am Kiekeberg, Ehestorf 2005, zusammengestellt von Eckart Brandt, www.boomgarden.de
Hauszwetsche
Streuobstsorte des Jahres 2012 Saarland/Rheinland-Pfalz
20. Dezember 2011 - Der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz hat die Hauszwetsche zur regionalen Streuobstsorte des Jahres 2012 ernannt.
Die Hauszwetsche ist eine sehr alte Sorte unbekannter Herkunft, die seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland verbreitet wurde. In Streuobstwiesen ist die Hauszwetsche die Zwetschensorte schlechthin. Ihre weite Verbreitung verdankt sie ihrem hervorragenden Geschmack, ihrer relativ einfachen Pflege und ihrer über drei bis vier Wochen (September bis Oktober) verteilten Reifezeit.
Hauszwetschen sind bezüglich ihres Standortes relativ genügsam. Sie bevorzugen sonnige Standorte mit tiefgründigen, humosen und ausreichend feuchten Böden. Auch für Höhenlagen ist die Sorte geeignet.
Die wohlschmeckenden, typisch zwetschenblauen eher kleinen Früchte, haben festes, gelbes, gut steinlösendes Fruchtfleisch. Der Baum bildet eine hochovale, feinverzweigte Krone. Regelmäßiger Schnitt ist wichtig. Außer für Scharka weist die Hauszwetsche keine besonderen Anfälligkeiten gegenüber Krankheiten und Schädlingen auf.
Text: Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz
Birne „Offenbacher Rote“
Pfälzer Obstbaum des Jahres 2012
07. Dezember 2011 -
Die Birne „Offenbacher Rote“ wurde zum Obstbaum des Jahres 2012 für die Pfalz gewählt. Noch heute ist die Westpfalz reich an ehrwürdigen alten Weinbirnen-Bäumen und der gute alte „Beerewei“ ist vielen mittelalten und älteren Westpfälzern noch lebhaft in Erinnerung. Neben der bekanntesten und häufigsten Lokalsorte, der Frankelbacher Weinbirne, wurden einst zahlreiche weitere Weinbirnen-Sorten angepflanzt. Eine davon ist die Offenbacher Rote, deren Name eine Herkunft aus der heutigen Gemeinde Offenbach-Hundheim am Glan vermuten lässt.
Das mittlere Glantal und seine weitere Umgebung scheinen das Hauptverbreitungsgebiet der Sorte gewesen zu sein. Neben den inzwischen wieder gefundenen zwei Dutzend Altbäumen werden noch zahlreiche weitere im Kreis Kusel vermutet. Alle gefundenen Exemplare reichen in die Zeit um 1900 und davor zurück.
In Form und Größe variieren die Birnen: von klein über mittel bis groß, wobei größere Exemplare ausgeprägt glockenförmig geformt sind und kleinere eher kreiselförmig. Bei Reife Mitte bis Ende September sind die Früchte noch windfest. Nach dem Abfallen bei Vollreife bräunen sie schnell von innen und müssen innerhalb 14 Tagen verarbeitet werden. Die schönen Birnen – glänzend und leuchtend rot auf der Sonnenseite – verlocken zum Anbeißen. Die Wahrheit ist allerdings ein hartes, sehr herbes Fruchtfleisch, saftreich und sehr gerbstoffreich, aber auch mit gutem Zuckergehalt von 60 bis 65 Grad Oechsle. Eben eine echte Weinbirne und nichts zum Essen!
Altbäume der Offenbacher Rote zeigen breitrunde, überhängende Kronen mit bis zwölf Metern Höhe, die aus der Entfernung Apfelbäumen ähneln. Sie bringen fast regelmäßig mittlere bis hohe Erträge. Junge Bäume beginnen um das fünfte Jahr zu fruchten.
Text: Herbert Ritthaler
Rosenapfel vom Schönbuch
Streuobstsorte des Jahres 2012 in Baden-Württemberg
06. Dezember 2011 - Die AG Streuobst des Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL) hat für das Jahr 2012 als „Streuobstsorte des Jahres“ den Rosenapfel vom Schönbuch ausgewählt, der auch als Kernrosenapfel oder Wilder Rosenapfel bezeichnet wird. Er verdankt seinen Namen der attraktiven, roten Farbe, die zum Reinbeißen verleitet. Der Geschmack des Tafelapfels ist gut und seine lange Lagerfähigkeit ein Pluspunkt. Für typische Schorflagen ist die Apfelsorte aber nicht zu empfehlen, da eine Anfälligkeit gegen Apfelschorf besteht. Wahrscheinlich ist der Rosenapfel vom Schönbuch ein Zufallssämling aus Schönaich im Schönbuch (Landkreis Böblingen).
Das vitale Wachstum des Rosenapfels vom Schönbuch spricht für eine gute Verwendung in der freien Landschaft. Der Baum ist robust und stellt relativ geringe Anforderungen an den Standort, wobei Staunässe zu vermeiden ist. Die späte Blüte bedingt eine geringe Frostanfälligkeit. Der Fruchtertrag setzt erst spät ein, ist dann aber reichlich. Wegen einer gewissen Alternanzanfälligkeit sind keine regelmäßigen Erträge zu erwarten. Die Frucht ist mittelgroß und unregelmäßig rund. Typisch ist eine Berostung in der Stielregion und eine leichte Rippung im Kelchbereich. Das weißliche, feste Fruchtfleisch ist häufig mit roten Adern durchzogen und wenig saftig. Der Geschmack wird als weinsäuerlich bezeichnet.
Der Rosenapfel vom Schönbuch reift im Oktober und ist Ende diesen Monats genussreif. Die Lagereigenschaften sind sehr gut und in einem kühlen Keller bis Mai möglich. Aufgrund der langen Lagerfähigkeit und des ordentlichen Geschmacks ist die Verwendung als Tafelapfel vorgegeben. Durch die nur mäßige Saftigkeit hat die Verwertung für Apfelsaft und Most eine eher geringe Bedeutung.
Text: Rolf Heinzelmann, LOGL