Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!NABU-Qualitätszeichen für Streuobstprodukte
Anreiz für umweltverträgliche Landnutzung geben
I. Zielsetzung des NABU-Qualitätszeichens
Der NABU setzt sich aktiv für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ein. Diesem Ziel sowie fairen Preisen in der Landwirtschaft dient unter anderem die Vergabe des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte. Mit der Vergabe des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte will der NABU:
• den Naturschutz fördern,
• eine modellhafte, umweltverträgliche Landnutzung unterstützen,
• Verbrauchern hochwertige Streuobstprodukte liefern,
• den Erzeugern höhere Preise garantieren und
• die regionale Vermarktung fördern.
II. Die Bedeutung des Streuobstbaus
Der Streuobstbau ist eine extensive Wirtschaftsweise mit hochstämmigen Obstbäumen. Neben der Eigenverwertung kommt Streuobst in großen Mengen in Form von Tafelobst, Saft, Most (vergorene Getränke), Schnaps und zunehmend auch Sekt auf den Markt. Grundlage ist insbesondere eine große Vielfalt an Apfel- und Birnensorten, aber auch Kirschen, Walnüsse, Zwetschgen und Pflaumen. Viele Sorten kommen nur regional vor und sind ein Kultur- und Naturerbe von hohem Wert.
Die hochstämmigen Streuobstbestände sind, mit rund 5000 Tier- und Pflanzenarten einer der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Die Streuobstgürtel um die Dörfer und Städte, die Alleen in den neuen Bundesländern und die flächigen Bestände in hügeligen Lagen haben einen hohen ästhetischen Wert. Höhepunkt ist die Blüte der Hochstamm-Obstbäume, die ganzen Landschaften einen einzigartigen Reiz und einen bedeutenden Erholungswert verleiht.
Die Nutzung der Streuobstbestände lohnt sich seit Mitte der 80er Jahre betriebswirtschaftlich wieder, weil zahlreiche Streuobstvereine, Keltereien und Naturschutzgruppen Vermarktungsmodelle speziell für Getränke initiiert haben, bei denen Preise von 15 bis 20 Euro je Doppelzentner für das Streuobst ausbezahlt werden, die deutlich über den üblichen Erlösen liegen.
Trotz zahlreicher Neu- und Nachpflanzungen tragen Neubaugebiete, Verbraucherverhalten und die an Globalisierung, Intensivierung und die an Betriebsvergrößerung orientierte Landwirtschaftspolitik zu einem Rückgang der heute 300.000 bis 500.000 Hektar umfassenden Bestände bei.
Die Anforderungen des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte sollen dazu beitragen, die umweltverträgliche Landnutzungsform des Streuobstbaus zu fördern und hochwertige und weitgehend schadstofffreie Streuobsterzeugnisse zu liefern. Dazu benötigen die Erzeuger einen Preis, bei dem sich die Bewirtschaftung lohnt. Das Qualitätszeichen des NABU erhalten Verarbeiter und Erzeuger von Streuobstprodukten, die die Vergabeanforderungen erfüllen. Die Zeichennutzung des NABU-Qualitätszeichens wird in dem nachfolgenden Lizenzvertrag zwischen dem NABU und dem Lizenznehmer geregelt.
Das Vertragsmuster über die Nutzung des NABU-Qualitätszeichens für Erzeugnisse aus Streuobst:
Kontakt:
Daniela Gießler
Gabelsbergerstr. 4
67227 Frankenthal
06233 / 8899680
qz-streuobst@NABU.de
Alexander Rümpel
0152 / 36332946
qz-streuobst@NABU.de
2023 war das bisher schlechteste Streuobstjahr für die Vaihinger Streuobstinitiative: bei fast 200 Vertragspartnern wurden in diesem Jahr nur 20,5 Tonnen Streuobst angeliefert. Mehrere Faktoren haben 2023 zu dieser außerordentlich schlechten Ernte geführt. Mehr →
Ob Produkte wie Apfelsaft oder Marmelade aus Streuobstbeständen stammen, verrät das Qualitätszeichen "Vom NABU empfohlen, weil aus Streuobstwiesen". Die Verbraucher-Initiative hat das Gütesiegel jetzt als "Label des Monats" ausgezeichnet. Mehr →
Das seit 2011 existierende Unternehmen Jung Fruchtsäfte GbR aus dem südbadischen Teiningen ist neuer Lizenznehmer des NABU-Qualitätszeichens für Streuobstprodukte. Neben verschiedenen regionalen Bio-Säften bietet Jung auch Apfelweine und Edelbrände an. Mehr →