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Dorheimer Streifling
Hessische Lokalsorte 2009
09. Juli 2009 -
Der Pomologen-Verein e. V., Landesgruppe Hessen hat den ´Dorheimer Streifling´ zur „Hessischen Lokalsorte des Jahres 2009“ gekürt. Der Apfel ist in der Wetterau, in Friedberg-Dorheim beheimatet. Der Streifling war lange Zeit verschollen. Erst durch die Arbeit der Naturschutzgruppe in Dorheim (NABU Friedberg) gelang es, den Apfel 1995 durch einen Zeitungsaufruf wiederzufinden. Bis heute sind allerdings nur acht Altbäume registriert. Seit Ende der 90er Jahre beschäftigen sich die Pomologen mit der wiederentdeckten Sorte, von der inzwischen auch Jungbäume in heimischen Baumschulen zu beziehen sind. Durch die Bemühungen von Naturschützern und Pomologen konnte der Bestand vorerst gesichert werden. Trotzdem handelt es sich um eine seltene, begrenzt vorkommende Lokalsorte.
Die Frucht zeichnet sich durch ihr ausgeglichenes Zucker-Säureverhältnis und das gute Aroma aus. Die Erträge sind hoch und regelmäßig. Außerdem verfügt die Sorte über sehr gute Lagereigenschaften. Der Baum stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort. Er ist robust und wiederstandsfähig.
Durch die Unterstützung des NABU Friedberg, des OGV Wetteraukreis e.V., dem Wetterauer Edelobstbrand/Friedberg sowie der Baumschule Rinn/Gießen konnten verschiedene Pflanz- und Pflegeaktionen u.a. im Freilichtmuseum Hessenpark und im Streuobstgebiet „Wingert“ bei Dorheim durchgeführt werden. Ein Faltblatt ist über die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins (www.pomologen-verein.de) zu beziehen. Außerdem ziert der schöne Streifling neuerdings eine Postkarte, die gegen Einsendung von 1,55 Euro erworben/verschickt werden kann.
Kontakt:
Pomologen-Verein e.V.
Landesgruppe Hessen
Redaktion „Hessische Lokalsorte des Jahres“
Steffen Kahl
Bachstraße 28
35614 Aßlar
steffen.kahl@online.de
Stina Lohmann
Apfel des Jahres in Hamburg
02. März 2009 -
Der Apfel des Jahres in Norddeutschland ist Stina Lohmann gewidmet: Sie lebte im 19. Jahrhundert im holsteinischen Kellinghusen. In ihrem Garten stand ein Apfelbaum, den sie selbst aus einem Kern gezogen hatte. Und wenn im Frühjahr bei den Nachbarn das eingelagerte Obst bereits verfault war, holte Stina Lohmann ihre Äpfel noch frisch und knackig aus dem Lager und verteilte sie an Bedürftige und Kinder.
Nach ihrem Tod um das Jahr 1860 wurde die Apfelsorte nach ihr benannt. Fast 150 Jahre nach ihrem Tod wird „Stina Lohmann“ die Apfelsorte des Jahres 2009.
Auch heute noch findet man in einigen Gärten im Holsteinischen diesen lagerfähigen Winter-Apfel. Und damit es so bleibt möchten die Organisatoren der Norddeutschen Apfeltage, die dieses Jahr vom 19.-20.09.2009 in Ammersbek stattfinden, stellvertretend auf die vielen alten lokalen und regionalen Apfelsorten hinweisen: Das „Wissen über die alten Apfelsorten“ soll möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen.
Esslinger Scheckenkirsche
Streuobstsorte des Jahres 2009 in Baden-Württemberg
Der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) hat in diesem Jahr die Esslinger Scheckenkirsche zur Streuobstsorte des Jahres 2009 in Baden-Württemberg gekürt. Die mittelgroße, bunte, weiche Herzkirsche reift in der 2.- 3. Kirschenwoche und trägt sehr früh, sehr sicher und regelmäßig. Früher war die Sorte bei Kennern bzw. Liebhabern stark verbreitet.
Sie ist eine vielseitig verwertbare Lokalsorte und hat einen hochkugeligen Kronenaufbau. Die geringe Empfindlichkeit der Blüten gegen Nässe und Kälte, eine ausreichende Garnierung und hohe Frostresistenz des Holzes sind die Ursachen einer guten Ertragsfähigkeit, die sich bei fachgerechter Pflege regelmäßig einstellt. Die Frucht zeichnet sich durch einen hohen Zuckergehalt aus, ist im Geschmack jedoch weniger stark ausgeprägt. Die Esslinger Scheckenkirsche ist inzwischen sehr selten geworden und daher als Streuobstsorte des Jahres 2009 eine würdige Vertreterin.
Text: Rolf Heinzelmann, LOGL
Freinsheimer Taffetapfel
Obstbaum des Jahres in der Pfalz
08. Januar 2009 -
Die vor 10 Jahren vom „Arbeitskreis Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ ins Leben gerufene Aktion zur Förderung seltener und historisch bedeutsamer Obstsorten Südwestdeutschlands wird 2009 fortgesetzt mit der Wahl des „Freinsheimer Taffetapfels“ als Pfälzer Obstbaum des Jahres. Die Ende September bis Mitte Oktober pflückreifen und bis weit ins Frühjahr lagerfähigen Winteräpfel haben bei Genussreife eine schöne, seidig matt gelbe Schale ohne Deckfarbe.
Besondere Merkmale der mittelgroßen Früchte sind ihre recht regelmäßige runde Form ohne ausgeprägte Kanten sowie der ziemlich kleine, geschlossene Kelch. Das saftige Fruchtfleisch ist hell gelblich und von süßlichem, etwas weinsäuerlichem Geschmack. Die Sorte ist nicht mit dem Weißen Wintertaffet oder dem Gelben Edelapfel zu verwechseln.
Der Freinsheimer Taffetapfel ist wahrscheinlich als Zufallssämling in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Gemarkung der vorderpfälzischen Stadt Freinsheim entstanden. Erstmals wurde er 1911 in der Dt. Obstbauzeitung ausführlich beschrieben. Zu dieser Zeit war die vor Ort als „Taffetapfel“ bezeichnete Sorte schon eine regional verbreitete und geschätzte Handelsfrucht, die auch in die Empfehlungsliste von 1929 für den damaligen Bezirk Bad Dürkheim aufgenommen wurde. Nach dem 2. Weltkrieg geriet sie nach und nach in Vergessenheit. Heute ist die Sorte recht selten. Etwa 10 Altbäume konnten vom Arbeitskreis im Raum Freinsheim, Bad Dürkheim, Leistadt und Herxheim am Berg seit 1997 ausfindig gemacht werden. Inzwischen wird der Freinsheimer Taffetapfel als robuste Hochstammsorte vor allem zur Pflanzung auf Streuobstwiesen wieder vermehrt. Die stark wachsenden Bäume gedeihen auch auf trockeneren Sandböden. Die Äpfel eignen sich gut als süßlich-säuerliche Tafeläpfel, zur Verwendung in der Küche, zum Backen oder für Apfelsaft bzw. Most.
Kontakt:
Arbeitskreis Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz
Dr. Philipp Eisenbarth
Im Röhrich 56, 67098 Bad Dürkheim
06322 / 5473
philipp-eisenbarth@t-online.de
Trockener Martin
Traditionelle Koch- und Wirtschaftsbirne wird Streuobstsorte des Jahres 2009
12. Dezember 2008 -
Die Koch- und Wirtschaftsbirne „Trockener Martin“ wurde vom Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz zur Streuobstsorte 2009 gewählt. Die auch als „Rot-" oder „Wendelsbirne“ bekannte Sorte ist überregional verbreitet. Wie der Name „Trockener Martin“ schon sagt, ist das Fruchtfleisch hart und trocken. Dennoch sind die Früchte zum Dörren und Kochen bestens geeignet und als Mostbirne ergeben sie einen schmackhaften Saft.
Die Herkunft des „Trockenen Martin“ ist unbekannt. 1530 wurde die Sorte von Leroy in Frankreich erstmals erwähnt. Seit 1794 wird sie in Deutschland vermehrt. In einer Erhebung von 1890 wird ein Verbreitungsschwerpunkt in Raum St. Wendel (Saarland) nachgewiesen. Die Bäume sind mittelstark- bis starkwüchsig und entwickeln sich im Alter zu stattlichen Bäumen mit einer runden, ausgebreiteten Krone. Die Sorte ist robust und gedeiht auch in raueren Lagen. Die braunroten Früchte sind mittelgroß und zeigen, oft ganzflächig, eine zimtfarbene Berostung mit deutlich sichtbaren Schalenpunkten. Es gibt verschiedene Varietäten. Die frühe Varietät ist im Oktober pflückreif und bis November haltbar. Die späte ist bis März lagerfähig.