Der Oberdieckpreis 2020 ging an Jürgen Sinnecker, links im Bild Sabine Fortak (Pomologen-Verein und NABU-BFA Streuobst) - Foto: Urte Delft
Oberdieckpreis 2021
Preisträger ist Jens Meyer



Jens Meyer; Udo Umbach, 1. Stadtrat der Stadt Naumburg; Dr. Norbert Clement, Laudator; Sabine Fortak, 1. Vorsitzende des Pomologen-Vereins; Foto: Michael Krieger
16. August 2022 - Bundesweit herausragende Leistungen für den Erhalt der Obstsortenvielfalt hat der Preisträger von 2021, Jens Meyer aus Kuhlrade in Mecklenburg-Vorpommern geleistet. Nach Angaben der auszeichnenden Einrichtungen Pomologen-Verein, Stadt Naumburg, Land Hessen und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) erfüllt Meyer die Bedingungen für die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung in herausragender Weise. Meyer hat nicht nur die Obstsorten seiner Heimat, insbesondere die so stark vernachlässigten Wirtschaftsbirnen systematisch bearbeitet, dokumentiert und erhalten, sondern auch bundesweit durch die Arbeit im Erhalternetzwerk Obstsorten-vielfalt des Pomologen-Vereins die Obstsorten-Erhaltungsarbeit insgesamt maßgeblich entwickelt, geprägt und vorangetrieben. Als Koordinator für den Bereich Äpfel hat er seit 2012 die entsprechende Datenbank und das gesamte System der Sortenprüfung durch die Pomologische Kommission zusammen mit Jan Bade und Annette Braun-Lüllemann aufgebaut. Zusätzlich war er jahrelang Mitglied im Vorstand des Pomologen-Vereins und hat durch strukturierte Arbeit im Finanzbereich die Arbeit des Pomologen-Vereins gefördert. In diesen Funktionen, die eine systematische Erhaltungsarbeit, das ursprüngliche Ziel des Oberdieck-Preises, erst ermöglichen, hat sich Jens Meyer enorme Verdienste erworben, die nun-coronabedingt nachträglich für 2021, mit der Verleihung des Oberdieck-Preises gewürdigt werden.
Der Oberdieck-Preis wird jährlich auf dem Gebiet der Erhaltung alter Obstsorten gemeinsam von Pomologen-Verein, Stadt Naumburg, Land Hessen und Naturschutzbund Deutschland (NABU) vergeben. Ausgezeichnet werden Personen, die sich in besonderer Weise um die Erhaltung alter Obstsorten, sei es Äpfel, Birnen oder Steinobst verdient gemacht haben. Dabei steht nicht die absolute Anzahl der geretteten Sorten, sondern das Engagement und die Vielfältigkeit der Ansätze, insbesondere auch die Zusammenarbeit mit anderen Personen und Institutionen im Vordergrund.
Die Auszeichnung von Jens Meyer erfolgte im Rahmen der Frühjahrstagung des Pomologen-Vereins in Naumburg.
Oberdieckpreis 2020
Preisträger ist Jürgen Sinnecker
2. Februar 2021 - Der Oberdieckpreis wird jährlich von der Stadt Naumburg in Hessen, dem Pomologen-Verein, dem NABU-Bundesverband und dem Land Hessen gemeinsam für die beste Erhaltungsarbeit für seltene und bedrohte Obstsorten ausgelobt und vergeben.
Das Vergabegremium dieser Institutionen hat sich dieses Jahr für den Preisträger Jürgen Sinnecker aus Zehdenick in Brandenburg entschieden, der in besonderer Weise den Sinn des Preises, die Vielfalt der Obstsorten zu erforschen, das Wissen um sie weiterzugeben und sie damit zu erhalten, erfüllt. Herr Sinnecker hat sich damit in einem so hohen Maße identifiziert, dass er sich selbst als „der Apfelmann“ bezeichnet und auch vielen als solcher bekannt ist.
Ein Besuch auf seiner Internetseite https://der-apfelmann.de zeigt, wie vielseitig Jürgen Sinnecker ist: alle Aspekte des Obstanbaus werden angesprochen und zwar aus der Perspektive derjenigen, die sich dafür interessieren, nicht aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus. Jürgen Sinnecker liebt das Obst und alles, was damit zusammenhängt und er kennt und vermittelt soviel Liebenswertes und interessantes, dass der Funke überspringt, Menschen für das Obst und letzten Endes für die Natur generell zu begeistern. Die Vielfalt, z. B. auch bei den Schmetterlingen, die die Obstwiesen besuchen, wird durch die Darstellung und wunderschönen Fotografien Sinneckers, anschaulich vermittelt.
Wie Einiges auf dieser liebevoll gestalteten Internetseite zeigt, hat Jürgen Sinnecker so viel angestoßen, so viele Samen in die Herzen der Kinder und Jugendlichen gelegt und so viel Begeisterung und Interesse bei allen möglichen Menschen geweckt, dass es um die Vielfalt der alten Obstsorten in Zehdenick und Umgebung auch in Zukunft gut bestellt sein wird.
Text: Norbert Clement