Bunte Wiese mit Glockenblume - Foto: Bernd Ziesmer
REWE Group
Für mehr Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel

NABU & REWE Group – der Start einer Erfolgsgeschichte
Bereits 2010 begann die Zusammenarbeit des NABU und der REWE Group im Rahmen des PRO PLANET-Projekts. Die Zusammenarbeit wurde im Jahr 2015 durch eine strategische Partnerschaft intensiviert. Inzwischen feiert die Kooperation 10-jähriges Jubliäum.

(v.l.n.r.) Angelika Richter, Leif Miller, Daniela Büchel, Alain Caparros – Foto: NABU/Manuel Dillinger
Hierbei wurden weitere thematische Schwerpunkte wie Meeresschutz, Verpackungen, Waldschutz und Papier, Ressourcenschonung und die Förderung der biologischen Vielfalt definiert und bearbeitet. Ein wesentlicher Bestandteil der Partnerschaft ist sowohl die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen und Workshops als auch der konstruktive und kritische Austausch.
Somit unterstützt der NABU die REWE Group als wichtiger Impulsgeber und langjähriger Partner bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie und der Umsetzung von Projekten.
PRO PLANET-Biodiversitätsprojekt – für mehr Artenvielfalt
Gemeinsam mit der REWE Group, den Landwirt*innen vor Ort und der Bodensee-Stiftung wurde im Jahr 2010 das PRO PLANET-Apfelprojekt ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts werden von den Landwirt*innen konkrete Maßnahmen umgesetzt, um die Artenvielfalt im konventionellen Apfelanbau zu fördern. Bei einem Wildbienenmonitoring auf einer der ersten Projektflächen am Bodensee zeigte sich: Das Projekt trägt Früchte. Im Vergleich zum Basisjahr 2010 ließ sich 2017 ein Zuwachs von etwa 100 Prozent verzeichnen. Die Anzahl stieg von 56 auf 117 verschiedene Wildbienenarten, darunter auch 25 (2010: 5) bedrohte Arten.
Die Erfolgsgeschichte vom Bodensee zieht Kreise
Mit Unterstützung der REWE Group, des NABU, dem LBV in Bayern, der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und ihrer Schwesterstiftungen sowie den Landwirt*innen vor Ort weitete sich das Projekt auf Obst- und Gemüse in ganz Deutschland und Teilen Österreichs aus.
Seit 2018 wurden die Biodiversitätsmaßnahmen sukzessive beim Anbau von Chinakohl, Brokkoli, Romana Salatherzen, Eisbergsalat, Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln sowie Kirschen, Birnen und Pflaumen umgesetzt. Weitere Kulturen sind in Planung. Die regional vermarkteten Produkte aus dem Biodiversitätsprojekt erhalten das PRO PLANET-Label „Für mehr Artenvielfalt“.
Das Biodiversitätsprojekt in Zahlen
Insgesamt beteiligten sich im Jahr 2019 rund 500 Landwirt*innen an dem Biodiversitätsprojekt. Auf ihren Anbauflächen setzten sie verschiedene Biodiversitätsmaßnahmen um, wie zum Beispiel das Anlegen von Blühflächen und Hecken oder das Aufstellen von Nisthilfen.
Unsere Bilanz (Stand: Ende 2019)
- über 6,12 Milliarden Quadratmeter Blühstreifen – das sind rund 850 Fußballfelder
- über 14.300 Bäume, Sträucher und Heckenpflanzen
- rund 4.700 Insekten-Nisthilfen über 10.100 Nistkästen für Vögel und Fledermäuse
- über 1.600 Sitzstangen für Greifvögel, die natürliche Schädlingsbekämpfer sind
- rund 260 Totholzhaufen
Die Erfolge des Projekts zeigen sich nicht nur auf den Feldern
Das PRO PLANET-Apfelprojekt wurde im Jahr 2016 mit dem Deutschen CSR-Preis in der Kategorie „Vorbildliche Kooperation eines Unternehmens mit NGOs/NPOs“ ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann es im Jahr 2019 den European Bee Award und erhielt die Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
Mehr Informationen zum PRO-PLANET-Biodiversitätsprojekt
Die vorliegenden Broschüren sind im Rahmen des PRO PLANET-Obst- und Gemüseprojekts entstanden und geben einen Überblick über das Projekt sowie die zahlreichen Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt, die im Obst- und Gemüseanbau umgesetzt werden können:
NABU-Insektenschutzfonds
In den letzten Jahren ist die Anzahl an Fluginsekten stark zurückgegangen. Gründe dafür lassen sich unter anderem im Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Agrarlandschaften finden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat der NABU gemeinsam mit der REWE Group Mitte 2018 einen Insektenschutzfonds gegründet. Zum Start stellte die REWE Group eine Summe von insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung.
Der NABU-Insektenschutzfonds ermöglicht die Umsetzung verschiedener Maßnahmen zum Schutz von Insekten, wie zum Beispiel den Kauf von Flächen, die langfristig als artenreicher Lebensraum für Insekten entwickelt und gesichert werden. Die erzielten Erfolge können sich sehen lassen: 2019 wurden insgesamt 164.800 Quadratmeter Fläche erworben. So wurden zum Beispiel 25.000 Quadratmeter konventionell bewirtschaftete Ackerflächen gekauft und die Bewirtschaftung eingestellt, damit Entwicklungsmaßnahmen für die Insektenvielfalt umgesetzt werden konnten. Des Weiteren wurden verschiedene Maßnahmen zum Monitoring von Insekten umgesetzt, Blühflächen angelegt oder Landbesitzer*innen und Verpächter*innen in Sachen Insektenförderung beraten. Im Rahmen von Nachhaltigkeitswochen bei REWE und PENNY spendete die REWE Group 2018 und 2019 insgesamt rund 318.000 Euro an den NABU-Insektenschutzfonds.
Einblick in ausgewählte Projekte
Neben dem großen Biodiversitätsprojekt haben der NABU und die REWE Group eine Vielzahl an weiteren Projekten gemeinschaftlich umgesetzt.
Biodiversität: Stummer Frühling
Im Frühjahr 2018 hat der NABU zusammen mit der REWE Group die Aktion „Stummer Frühling“ in einer PENNY-Filiale in Langenhagen umgesetzt. Um die Kund*innen auf die unmittelbaren Folgen des Insektensterbens aufmerksam zu machen, wurden in der Filiale sämtliche Produkte aus den Regalen genommen, die es in der bekannten Form nicht mehr gäbe, wenn das Insektensterben unvermindert weitergeht. Von den 2.500 Artikeln im PENNY-Sortiment sind rund 60 Prozent direkt oder indirekt von der Insektenbestäubung abhängig.
Das hieß für die PENNY-Kund*innen: kein Kern- oder Steinobst, kein Fruchtgemüse wie Gurken oder Auberginen, kein Kakao, kein Kaffee, kein Sonnenblumenöl, weniger Gewürze und Honig sowieso nicht. Neben der Aktion im PENNY-Markt sind in allen REWE- und PENNY-Märkten deutschlandweit Pixibücher über die Biene Fibi verteilt worden, die Kinder über das Bienen- und Insektensterben kindgerecht aufklären.

Foto: REWE Group, Aktion Biotonne (v.l.n.r.: Harald Rau, Olaf Tschimpe, Daniela Büchel, Hartmut Haeming)
Umwelt: Aktion Biotonne Deutschland
Um Verbraucher*innen für den Wertstoff Kompost zu sensibilisieren und dadurch die Menge und Qualität von verwertbaren Bioabfällen zu steigern, haben NABU und REWE im September 2017 die Aktion Biotonne Deutschland ins Leben gerufen. Ein Jahr vorher hatte sich REWE in Kooperation mit dem hessischen Umweltministerium an der Aktion Biotonne Hessen beteiligt.
Acht Wochen lang unterstützten Abfallberater*innen der Kommunen und Wertstoffhöfe sowie Informationsständer in rund 2000 REWE-Märkten Verbraucher*innen bei Fragen zum Thema Abfall. Unter den Expert*innen waren auch Olaf Tschimpke, ehemaliger Präsident des NABU sowie Dr. Daniela Büchel, REWE Group Bereichsvorstand für HR und Nachhaltigkeit, als Berater*innen im Einsatz.
Umwelt: Gemeinsam Boden gut machen
Mit dem Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ leistet der NABU zusammen mit Landwirt*innen, Verbraucher*innen und Unternehmen – unterstützt von der Alnatura Bio-Bauern-Initiative, kurz ABBI und REWE – einen aktiven Beitrag zur Verbesserung unserer Böden und Gewässer sowie zum Schutz der Artenvielfalt. Über das Projekt werden Landwirt*innen gefördert, die ihren Hof auf biologische Bewirtschaftung umstellen oder ihren bestehenden Bio-Betrieb erweitern wollen. Ein wichtiger Grund für dieses Engagement ist die Tatsache, dass trotz der hohen Nachfrage nach biologisch und regional erzeugten Lebensmitteln diese derzeit nicht ausreichend in Deutschland produziert werden können, um den Bedarf zu decken. Stattdessen werden immer mehr Bio-Produkte aus dem Ausland importiert.

Auslistung der Plastiktüte bei REWE (v.l.n.r.) Lionel Souque, Barbara Hendricks, Olaf Tschimpke - Foto: REWE Group
Verpackungen: Auslistung der Plastiktüte und Einführung der Mehrwegfrischenetze
Vermeiden, Verringern, Verbessern, so lautet die Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group, wenn es um das Thema Verpackungen geht. In der Praxis zeigt sich die Strategie in der Umsetzung von konkreten Projekten. So hat REWE mit der Unterstützung des NABU im Jahr 2016 als erster großer Lebensmittelhändler mit der Auslistung der Plastiktüte begonnen. Dem Beispiel folgte PENNY 2017. Anstatt der Plastiktüten werden seitdem alternative Tragetaschen und Einkaufskartons zum Erwerb angeboten. Eine weitere Maßnahme setzten NABU und REWE mit der Einführung des Mehrwegfrischenetzes 2018 um. PENNY folgte 2019 mit einem Mehrwegfrischenetz aus ökologischer Baumwolle.
PRO PLANET-Label: Gut für Mensch, Tier und Umwelt!
Immer mehr Verbraucher*innen achten beim Einkauf von Produkten auf Aspekte der Nachhaltigkeit. Als Orientierungshilfe hat die REWE Group 2010 das PRO PLANET-Label entwickelt. Bei REWE, PENNY, nahkauf und toom Baumarkt steht das PRO PLANET-Label für Eigenmarkenprodukte, die ökologisch und sozial nachhaltiger produziert worden sind oder erhöhten Tierwohlstandards entsprechen. Somit schafft PRO PLANET einen positiven Beitrag für Mensch, Tier und Umwelt. Die Vergabe des PRO PLANET-Labels erfolgt nach strengen Regeln. Gemeinsam mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit definiert die REWE Group das notwendige Engagement für einzelne Rohstoffe und Warengruppen.

Fachbeirat Nachhaltigkeit: (v.l.n.r.) Kristian Klöckner, Stefanie Pöpken, Friedel Hütz-Adams, Bernward Geier, Georg Abel - Foto: Territory/ProPlanet-Gruppe
Der Fachbeirat Nachhaltigkeit besteht aus NGO-Vertreter*innen und unabhängigen Expert*innen, die ihr Fachwissen einbringen und die gemeinsam die Verwendung des PRO PLANET-Labels freigeben. Eines der Mitglieder ist Kristian Klöckner, Referent für Strategische Planung Naturschutz beim NABU, der für das Handlungsfeld „Umwelt“ im Fachbeirat Nachhaltigkeit zuständig ist. Gemeinsam begleitet der Beirat die REWE Group bei ihrem Nachhaltigkeitsengagement und agiert dabei als Ideengeber, Challenger sowie Co-Entwickler und Kommunikator.
Zum Unternehmen
Die genossenschaftliche REWE Group ist einer der führenden Handels- und Touristikkonzerne in Deutschland und Europa. Im Jahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Gesamtaußenumsatz von über 61 Milliarden Euro. Die 1927 gegründete REWE Group ist mit ihren mehr als 360.000 Beschäftigten in 22 europäischen Ländern präsent.
Unternehmen der REWE Group:
Mehr zur Kooperation
Ziel der Partnerschaft ist es, Wirtschaft, Handel und Konsum nachhaltiger zu gestalten. Konktret geht es unter anderem um die Themen Meeresschutz, Plastiktüten, Waldschutz und Papier sowie Ressourcenschonung und die Förderung der biologischen Vielfalt. Mehr →
Die Brutsaison ist in vollem Gange! Durch die Webcam haben wir auch in diesem Jahr die Möglichkeit, die Turmfalken dabei zu begleiten und können live dabei zu sein, wenn die Jungen schlüpfen, flügge werden und das Nest verlassen. Wir wünschen viel Spaß! Mehr →
REWE hat den Deutschen CSR-Preis 2016 gewonnen. Das Unternehmen erhielt die Auszeichnung für sein „Pro Planet“-Apfelprojekt mit dem NABU in der Kategorie „Vorbildliche Kooperation eines Unternehmens mit NGOs/NPOs“. Mehr →
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Masse der Fluginsekten in Schutzgebieten um bis zu 75 Prozent zurückgegangen: Jede dritte Insektenart ist gefährdet bis ausgestorben. Durch den Fonds soll ein Beitrag gegen den dramatischen Insektenrückgang geleistet werden. Mehr →