Der Wächter des Waldes
Artensteckbrief zum Mantelaffen




Mantelaffen wurden bis vor einigen Jahrzehnten aufgrund ihres Felles, das bei Touristen als Souvenir beliebt war, intensiv bejagt. - Foto: Bruno D'Amicis
Art: Mantelaffe (Colobus guereza)
Größe: 52 - 65 Zentimeter, dazu kommt der Schwanz mit einer Länge von 53 - 83 Zentimetern
Gewicht: Weibchen wiegen 8 - 9 Kilogramm, Männchen 13 - 14 Kilogramm
Nahrung: Mantelaffen ernähren sich in erster Linie von Blättern, fressen aber auch Blüten und Früchte.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Mantelaffen in Zentralafrika erstreckt sich von Nigeria bis Äthiopien, Kenia, Uganda und Tansania. Die Primaten bewohnen sowohl Primär- als auch Sekundärwälder und kommen mit relativen kleinen Territorien von 15 bis 16 Hektar aus. Obwohl Mantelaffen teilweise auch in degradierten Waldgebieten leben können, werden sie durch Übernutzung und Rodung aus ihrem ursprünglichen Lebensraum verdrängt. Da der Wald oft durch landwirtschaftliche Flächen ersetzt wird, versuchen Mantelaffen, sich an die Menschen anzupassen. Doch die Ausweitung ihrer Futtersuche auf Siedlungen und bewirtschaftete Felder führt zu wachsenden Konflikten zwischen Mensch und Tier.
Besondere Merkmale
Besonders auffällig ist der U-förmige Mantel aus langem weißen Fell, der dem Mantelaffen seinen Namen gab, ebenso wie die weiße Schwanzspitze. Jungtiere sind bei der Geburt weiß und entwickeln erst nach einigen Monaten die typische Fellfärbung der Erwachsenen.
Fortpflanzung
Obwohl es keine feste Paarungssaison gibt, werden die meisten Jungtiere so geboren, dass ihre Entwöhnung zur Zeit des größten Nahrungsangebotes stattfindet. Die Tragzeit beträgt rund 175 Tage.
Gefährdung
Dank ihrer weiten Verbreitung gilt der Mantelaffe als nicht gefährdet, jedoch sind einige seiner Unterarten lokal bedroht. Durch die fortschreitende Zerstörung seines Lebensraums wird der Mantelaffe in seinem gesamten Verbreitungsgebiet nach und nach zurückgedrängt.
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