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Jetzt spenden!Der Osterhase ist in Gefahr
Die intensive Landwirtschaft bedroht unseren heimischen Feldhasen
Jedes Jahr zu Ostern bekommt das Vorbild des Osterhasen, der Feldhase (Lepus europaeus), eine jährlich wiederkehrende Portion Aufmerksamkeit. Dabei macht ihm doch der massive Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlage das ganze Jahr über schwer zu schaffen und verschärft zunehmend die Gefährdung der heimischen Feldhasenbestände.
Die Rote Liste gefährdeter Arten stuft den Feldhasen bundesweit als „gefährdet“ ein – mit einem negativen Entwicklungstrend. Neben einer Reihe natürlicher Feinde hat vor allem der Mensch den Rückgang des heimischen Hasenbestandes zu verantworten. Die Intensivierung der Landwirtschaft mit dem Verlust von Strukturelementen und fehlender Nahrung ist hauptsächlich für den schlechten Zustand der heimischen Hasenpopulation verantwortlich. Denn auch wenn nasse Jahre und Beutegreifer den Feldhasen ebenfalls zu schaffen machen, könnten sie diese Verluste bei guten Lebensraumbedingungen ausgleichen.
Nahrung und Verstecke fehlen
Solange sich an dieser negativen Entwicklung nichts ändert, wird nicht nur die Nahrungsgrundlage der sympathischen Langohren immer weiter eingeschränkt, auch seine Versteckmöglichkeiten gehen verloren. Darunter leiden vor allem Junghasen, da ihnen in den ausgeräumten Landschaften die Deckung und damit der Schutz vor natürlichen Feinden fehlen.
Durch die Anlage von Blühstreifen, Hecken und eine Extensivierung der Landbewirtschaftung könnten Nahrungsangebot und Rückzugsmöglichkeiten deutlich verbessert werden. Neben dem Hasen profitieren von solchen Maßnahmen viele andere heimische Tierarten, darunter bedrohte Wiesenvögel wie Kiebitz und Feldlerche, aber auch Bienen und andere Insekten.
Feldhasen flüchten in die Städte
Die Zunahme von Monokulturen in der Landwirtschaft führt auch beim Feldhasen zur „Landflucht“. Inzwischen ist der grundsätzlich sehr scheue Feldhase auch in Städten anzutreffen. Ihn treibt dabei vor allem die Nahrungssuche an. In Großstädten liegende Brachflächen sind teilweise über Jahrzehnte ungedüngt und beherbergen daher eine vielfältige Flora, die den Hasen eine abwechslungsreiche Nahrung bietet. Diese Entwicklung kann jedoch keine Alternative sein. Ein wichtiger Beitrag zum dauerhaften Schutz des „Osterhasen“ ist eine naturverträglichere Landwirtschaft.
Naturverträglichere Landwirtschaft zum Schutz des „Osterhasen“
Damit es den Feldhasen in Deutschland wieder besser gehen kann, muss die Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft erhöht werden. Im Wesentlichen bestimmt die Förderpolitik der EU über die milliardenschweren Subventionen und somit auch über die Landnutzung in Deutschland und Europa Bisher ist es für die Landwirte jedoch wenig attraktiv, sinnvolle Agrarumweltmaßnahmen umzusetzen, denn die EU-Agrarmilliarden fließen in die falsche Richtung. Ein grundlegendes Umsteuern und eine Abkehr von den pauschalen Direktzahlungen pro Fläche ist dringend notwendig, damit es sich für die Landwirte wieder lohnt, naturverträglich zu wirtschaften. Die Bundesregierung muss sich in Brüssel für eine naturverträgliche Reform der EU-Agrarpolitik stark machen.
Durch die intensive Landwirtschaft finden viele heimische Tierarten auf den Feldern keine Nahrung oder Rückzugmöglichkeiten mehr. Indem Konsumenten beim Lebensmittelkauf einige Dinge beachten, können sie den Lebensraum der Tiere schützen. Mehr →
Um das dramatische Artensterben in der Agrarlandschaft zu stoppen, brauchen wir eine neue EU-Agrarpolitik. Unsere Kernforderungen: 10 Prozent der Betriebsflächen für die Artenvielfalt, 15 Milliarden reserviert für besondere Naturschutzleistungen und ein umweltverträglicher Umbau der Landwirtschaft statt pauschaler Flächenprämien. Mehr →