Weißstorch beim Anflug auf sein Nest auf einem Strommast - für Storch und Stromnetz potentiell gefährlich - Foto: NABU/Bernd Petri
Klappern gehört zum Geschäft
Die Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz
Seit einigen Jahren klappert es wieder in ganz Deutschland. Und daran hat der aktive Umweltschutz des NABU erheblichen Anteil. Nachdem der Weißstorch zu Beginn der 1980er Jahre in weiten Teilen Deutschlands fast ausgestorben war, hat sich sein Bestand mittlerweile wieder deutlich erholt. Diese und weitere Erkenntnisse liefert die jährliche Bestandserfassung der Bundesarbeitsgruppe (BAG) Weißstorchschutz, die auf detaillierten Daten aus allen Bundesländern basiert und einen der Arbeitsschwerpunkte der BAG darstellt.
Die positive Bestandsentwicklung darf uns jedoch nicht über die zunehmenden Gefahren für den Weißstorch in Deutschland hinwegtäuschen. Das feuchte Grünland, der natürliche Lebensraum des großen Schreitvogels, verschwindet immer mehr aus unserer Kulturlandschaft. Deshalb setzt sich die BAG im Rahmen zahlreicher Projekte und mit der Unterstützung des örtlichen NABU-Ehrenamts für den Erhalt dieses einzigartigen Lebens- und Nahrungsraums ein.
Das sich wandelnde Zugverhalten europäischer Weißstörche zu deuten und zu analysieren, bildet einen weiteren Arbeitsschwerpunkt der BAG. So verkürzen beispielsweise viele westziehende Störche ihre Zugrouten und überwintern in Spanien oder sogar in milderen Gebieten Deutschlands. Auch hier liefert die genaue Bestandserfassung der Störche Rückschlüsse im Hinblick auf die Zugrouten und die Brutbedingungen in den Überwinterungsgebieten. Die BAG steht hier im ständigen Austausch mit den ehrenamtlichen NABU-Aktiven vor Ort, um gewonnene Erkenntnisse sofort in aktuelle Projekte zu integrieren und neue effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Außerdem soll die breite Öffentlichkeit durch sogenannte Citizen-Science-Projekte, wie die Online-Weißstorcherfassung, stärker in den Weißstorchschutz eingebunden werden. So kann die BAG größere Datensätze zu Verbreitung und Bestand der Störche sammeln und jeder Einzelne einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Zudem wird das öffentliche Bewusstsein für Umweltschutzthemen gefördert und somit auch die Akzeptanz und Unterstützung für Umweltschutzmaßnahmen in der Bevölkerung.
Dank geht an alle Interessierten, die die Arbeit der BAG unterstützen und wertschätzen.
Die BAG Weißstorchschutz bleibt engagiert, damit es auch weiterhin in Deutschland klappert.
Mitmachen
Interessierte können unsere Arbeit effektiv unterstützen, indem sie an der Online-Weißstorcherfassung teilnehmen. Hier werden Datensätze zu Verbreitung und Bestand von Weißstörchen gesammelt. Wichtig ist hierbei die genau Dokumentation der eigenen Beobachtungen, also das Eintragen der Koordinaten sowie das Angeben von Datum und Uhrzeit. Wenn es Ihnen möglich ist, fügen Sie ein Foto hinzu, so lassen sich Verwechslungen hinsichtlich der Bestimmung verhindern.
Auch bei den jährlich stattfindenden Zählungen der Winterstörche können uns Interessierte unterstützen. Diese werden meist von NABU Kreisverbänden organisiert. Wenden Sie sich bei Interesse einfach bei einer NABU-Gruppe in ihrer Nähe: Der NABU vor Ort.
Kontakt
Sprecher:
Bernd Petri
Frongartenstraße 8
64572 Büttelborn
bernd.petri@t-online.de
Tel. 0170-9033570
Sprecher:
Helmut Eggers
Ernst-Thälmann-Platz 4a
19249 Lübtheen
helmut.eggers@gmx.net
Tel. 038855-51617
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Weißstörche im Winter - ein zunehmendes Phänomen, was die BAG aktuell stark beschäftigt - Foto: NABU/Bernd Petri
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Regionale Nestbetreuer reinigen ein Storchennest per Hubwagen - Foto: NABU/Bernd Petri
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Hohe Storchenbestände sind häufig in der Nähe großer Mülldeponien zu finden, wie hier in Worfelden/Südhessen - Foto: NABU/Bernd Petri
Aktuelle Angebote
1. Weißstorch-Erfassung
Auf der Plattform Weißstorch-Erfassung können sich Interessierte zu Weißstörchen allgemein sowie über die Verbreitung, zu Horststandorten sowie den örtlichen Brutverläufen informieren. Auch besteht die Möglichkeit, Kontakt zu Verantwortlichen aufzunehmen.
2. Naturgucker mobil
In der Weißstorch-Meldeapp von NABU-naturgucker.de können Interessierte ihre Beobachtungen eintragen. Die App beschränkt sich nicht nur auf Weißströche und umfasst auch ähnlich aussehende Vögel wie den Silberreiher.
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Klapperpost
Mitteilungsblatt
Der Weißstorch gehört zur Familie der Störche und zur Ordnung der Schreitvögel. Er lebt in offenen Landschaften, Feuchtgrünland, Flussniederungen und -auen mit periodischen Überschwemmungen, sowie extensiv genutzten Wiesen und Weiden. Mehr →
Der NABU hat Weißstörche mit Satellitensendern ausgestattet. So lässt sich ihre Reise in den Süden live mitverfolgen. Eine Karte zeigt, wo die Vögel sich befinden und im Tagebuch berichtet NABU-Storchenexperte Kai Thomsen von den Ereignissen auf dem Zug. Mehr →
Zu kaum einem anderen Vogel lassen sich in der Literatur so umfassende Untersuchungen zu Bestandsentwicklung oder Populationsdynamik finden wie zum Weißstorch. Bereits 1934 führte man flächendeckende Storchenzählungen durch. Mehr →
Störche brauchen weiterhin eine starke Lobby, denn um ihren Lebensraum, Feuchtgrünland und Flussauen, ist es eng geworden. Hinzu kommen viele Verluste auf den Zugwegen, die gegenwärtig nur durch die starken Bestände aus Osteuropa ausgeglichen werden. Mehr →
Der Bruterfolg der Störche reicht in Deutschland nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen. Der Bestandsanstieg resultiert vor allem aus einem Zuzug von Störchen aus Regionen mit höherem Bruterfolg. Immer noch machen zahlreiche Gefahren dem Weißstorch das Leben schwer. Mehr →
Es gibt es Einiges was jeder Einzelne tun kann, um das Überleben der Weißstörche in Deutschland zu sichern. Helfen Sie mit! Mehr →
Zusammen mit dem Vogelschutzteam der Bundesgeschäftsstelle entwickelt der BFA Positionen zu Fragen des Vogelschutzes und der Ornithologie und ist Ratgeber für viele Anfragen von Mitgliedern, interessierten Bürgern und Medien. Mehr →
DAs nabu-Expert*innennetz
Mit seiner Vielzahl an Bundes- und Landesfachausschüssen (BFA und LFA) verfügt der NABU über ein vielmaschiges Netz von Expert*innen aus den wesentlichen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes. Arbeitsgruppen tauschen sich dort über den Stand der Forschung aus. Mehr →