Aus Afrika und Spanien machen sich die Weißstörche auf den Weg zu uns. Doch manche Nester bleiben leer. Kümmern wir uns gemeinsam darum, die Zugvögel auf ihrer weiten Reise zu schützen.
Mehr Informationen zur Patenschaft!Risiken des Storchenlebens
Gefährdungsfaktoren für den Weißstorch
Die Bestandserholung des Weißstorchs in Deutschland kann nicht als Zeichen für eine dauerhafte Trendumkehr gewertet werden. Der Bruterfolg der Störche reicht in vielen Regionen Deutschlands nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen. Der Bestandsanstieg resultiert vor allem aus einem Zuzug von Störchen aus Regionen mit besseren Lebensbedingungen und höherem Bruterfolg. Immer noch machen zahlreiche Gefahren dem Weißstorch das Leben schwer.
Lebensraumverlust
Viele Gefährdungsursachen sind in den Brutgebieten der Störche zu finden. In Deutschland und anderen Teilen Mittel- und Westeuropas ist das landwirtschaftlich genutzte Grünland heute der typische Lebensraum der letzten Weißstörche. Seit einigen Jahrzehnten hat eine intensive Landwirtschaft allerdings unsere Kulturlandschaften nachhaltig beeinflusst: Ehemals feuchtes Grünland wurde entwässert und für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung vorbereitet.
Immer mehr Landschaft wird verbraucht, Lebensräume für Pflanzen und Tiere werden zerstört und große Mengen von Pestiziden in der Landschaft verteilt. Die Folge: Nahrungstiere des Weißstorches verschwinden. Selbst dort, wo die Landschaft noch grün und naturnah erscheint, gibt der zweite Blick einförmige Wiesen und Weiden preis, die an die Stelle vielfältiger Pflanzengesellschaften getreten sind.
Stromtod
Der überwiegende Teil der mitteleuropäischen Landschaften ist von elektrischen Freileitungen durchzogen. Was für das menschliche Auge eine ästhetische Störung darstellt, bedeutet für viele Tiere jedoch eine Beeinträchtigung ihres Lebensraumes, für manche Vögel werden sie sogar zur tödlichen Falle.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Mehrzahl verunglückter Störche an Stromleitungen und gefährlich konstruierten Masten verendet: Mit fast 70 Prozent aller Unfälle steht der Tod an Stromtrassen an erster Stelle. Besonders häufig sind dabei Jungstörche betroffen, die nicht selten bereits während der ersten Übungsflüge in der Nähe ihres Nestes verunglücken.
Gefahren auf der Reise
Nicht nur im Sommerquartier ist das Leben des Weißstorchs bedroht. Auch in den Überwinterungsgebieten und vor allem entlang der Zugrouten lauern zahlreiche Gefahren auf ihn: In manchen Gegenden wird Jagd auf Adebar gemacht; in anderen Ländern landen die Tiere im Kochtopf. Untersuchungen haben ergeben, dass der Verfolgung durch den Menschen insgesamt etwa drei bis fünf Prozent der Weißstörche zum Opfer fallen. Eine besondere Gefahr stellen allerdings giftige Chemikalien für den Storch dar. Vor allem in Afrika werden bei uns längst verbotene Pflanzenschutzmittel wie DDT und Lindan in großen Mengen eingesetzt, um Schädlinge, wie zum Beispiel Wanderheuschrecken zu bekämpfen. Störche sind bei der Wahl ihrer Nahrungsinsekten wenig wählerisch und fressen zuweilen Tausende der vergifteten Heuschrecken.
Dürreperioden in Afrika bedrohen das Leben der Störche in ihren Überwinterungsgebieten. Sie finden dort kaum Nahrung und Wasser, das ihnen das Überleben sichert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass schlechte Bedingungen im Winterquartier neben höheren Verlusten auch einen verspäteten Rückzug der Vögel in die Brutgebiete und einen verminderten Bruterfolg zur Folge haben. So werden für den drastischen Bestandsrückgang der Westpopulation des Weißstorchs in den 1980er Jahren vor allem die Dürreperioden im Sahel verantwortlich gemacht.
Einen großen Anteil der Zeit die wir mit Öffentlichkeitsarbeit verbringen, verwenden wir darauf, Anfragen von interessierten Naturfreunden zu beantworten. Einige Antworten gibt es hier! Mehr →
Wenn auch die Weißstörche ihre Nester selber bauen und ihre Junge selber aufziehen können, so gibt es doch einiges, was der Mensch zur Bestandserhaltung und -Entwicklung tun kann. Bekommen Sie einen Einblick, was möglich ist. Mehr →