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Helfen Sie mit Stromleitungen sicher zu machen





Toter Höckerschwan unter Freileitung - Foto: Manfred Delpho
Jährlich sterben deutschlandweit bis zu 2,8 Millionen Vögel durch Kollisionen an ungesicherten Hoch- und Höchstspannungsleitungen (siehe Gutachten „Vogel-Kollisionsopfer an Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen in Deutschland – eine Abschätzung“, 2017, TNL Umweltplanung). Außerdem sind noch immer nicht alle Mittelspannungsmasten vogelfreundlich nachgerüstet, mit der Folge, dass viele Vögel noch immer dem qualvollen Stromtod erliegen. Und das, obwohl es dazu mit dem § 41 des BNatSchG (Vogelschutz an Energiefreileitungen) eine gesetzliche Verpflichtung gibt.
Der NABU und deutsche Netzbetreiber bemühen sich seit 2017 in einem gemeinsamen Projekt, die Kollisionen von Vögeln mit Stromleitungen zu reduzieren. Dabei kann jede*r mithelfen und die Opfer von Leitungsanflug oder Stromschlag online oder telefonisch dem NABU melden.
Melden Sie Ihren Fund!
Füllen Sie das Formular aus und laden Sie Bilder der Vögel und ggf. Strommasten hoch. Sie können auch unter 030-28 49 84-5500 auf den Anrufbeantworter sprechen.
Zum MeldeformularHäufige Fragen zur Aktion
Man sieht so oft Vögel auf Stromleitungen sitzen. Wie können sie daran sterben?
Solange ein Vogel nur eine Spannungsebene berührt, kann er durch eine Stromleitung oder einen Strommasten nicht sterben. Schwalben oder Stare sieht man häufig auf Stromleitungen sitzen. Sie sind zu klein, um mit ihrem Körper einen Kurz- oder Erdschluss auszulösen.
Tod durch Kurzschluss
Berührt ein Vogel zwei Drähte einer elektrischen Freileitung, die unterschiedliche Spannungen führen, kommt es zum Stromfluss durch seinen Körper – schwerste Verbrennungen und Lähmungen führen zum Tode.
Tod durch Erdschluss
Weitaus häufiger als Kurzschlüsse werden Erdschlüsse ausgelöst. Diese entstehen, sobald Vögel eine Verbindung zwischen einer Leitung und einem geerdeten Strommast herstellen. Nicht nur über den Körper auch über mitgeführtes Nistmaterial oder sogar einen Kotstrahl ist das möglich. Bei geringen Distanzen und feuchter Luft besteht zudem die Gefahr eines Funkenüberschlags („Lichtbogen“).
Tod durch Kollision
Vögel können während des Fluges mit elektrischen Freileitungen zusammenstoßen und tödlich verunglücken. Sie sterben dadurch, dass sie direkt in das Stromkabel reinfliegen, sich dabei verletzen und abstürzen. Beim Anflug weichen sie sogar häufig noch den stromführenden dicken Kabeln nach oben aus und geraten dabei in das darüber gespannte, dünne und dadurch schwer sichtbare Erdseil, das die Freileitung gegen Blitzschlag schützt.
Wie viele Vögel sterben durch Stromleitungen?
Bis zu 2,8 Millionen (bezogen auf Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen).
Welche Vögel sind vorrangig betroffen?
Groß- und Wasservögel wie Trappen, Kraniche, Schwäne, Gänse und Störche sind besonders von Leitungskollisionen betroffen. Es sind vor allem die schlecht manövrierfähigen Arten, deren Sehvermögen eher der Rundumblick als das nach vorn gerichtete Fokussieren charakterisiert.
Die am stärksten von Stromschlägen bedrohte Gruppe sind größere Greifvögel und Eulen sowie Störche und Rabenvögel. Der Stromtod durch schlecht oder gar nicht gesicherte Strommasten stellt für den Weißstorch nach wie vor eine der Haupttodesursachen dar und führte in der Vergangenheit zu einer Bestandsbedrohung des Uhus.
Wieso ist das Stromnetz immer noch so gefährlich für die Vogelwelt?
Bereits seit 2002 wird im Bundesnaturschutzgesetz ein wirksamer Schutz von Vögeln an Strommasten gefordert. Nach § 41 Vogelschutz an Energiefreileitungen sind zum Schutz von Vogelarten „neu zu errichtende Masten und technische Bauteile von Mittelspannungsleitungen konstruktiv so auszuführen, dass Vögel gegen Stromschlag geschützt sind. An bestehenden Masten [...] mit hoher Gefährdung von Vögeln sind bis zum 31. Dezember 2012 die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung gegen Stromschlag durchzuführen.“
Während in einigen Regionen Deutschlands in Kooperation mit Energieversorgungs-Unternehmen bereits Fortschritte erzielt werden konnten, kommt die Umsetzung des Vogelschutzes an Freileitungen anderenorts nur schleppend voran. Noch immer sind – auch viele Jahre nach Ablauf der gesetzlich festgelegten Frist (Ende 2012!) – bei weitem nicht alle gefährlichen Mittelspannungsmasten seitens der Netzbetreiber entschärft und vogelsicher nachgerüstet.
Was ist ein so genannter Killermast?
Bei einem Killermasten handelt es sich um einen Strommasten, der aufgrund seiner Konstruktion für Vögel eine akute Lebensbedrohung darstellt. Es sind solche Mastkonstruktionen, auf denen Vögel bei ihrer Landung mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Kurz- oder Erdschluss auslösen können und die nach Landung kaum eine Überlebenschance haben. Dadurch ist der Begriff „Killermast“ entstanden.
Wie werden die Stromnetze sicherer gemacht?
Um den Stromtod von Vögeln zu verhindern, werden Strommasten in ihrer Bauweise so angepasst, dass auf ihnen landende Vögel keinen Kurz- oder Erdschluss auslösen können und, dass die Leitungen sichtbarer für anfliegende Vögel werden. Das wird unter anderem durch das Verwenden bestimmter Isolatoren, Mindestabstände der Spannungsebenen und andere bauliche Maßnahmen erreicht.
Die baulichen Maßnahmen im Detail:
> NABU-Leitfaden: „Gemeinsam schützen – NABU-Portal zu Vogelfunden unter Stromleitungen“
> Empfehlungen zum Vogelschutz an Energiefreileitungen
Der Vogelschutz wird außerdem bei Planung neuer Leitungen berücksichtigt, und zwar so, dass in Gebieten, die von Vögeln regelmäßig in großer Zahl in geringer Höhe überflogen werden (wie Meeresküsten, topographische Engpässe, Brutkolonien), keine Energiefreileitungen gebaut werden sollten. Deshalb sind Karten und Daten, die das Vorkommen von Vögeln in bestimmten Gebieten zeigen, wichtig.
Wo die Stromnetze bereits bestehen, werden in sensiblen Bereichen des Netzes häufig Vogelschutzmarkierungen angebracht, um das Risiko von Kollisionen mit den Linien zu verringern. Durch die Marker werden die Leitungen (vor allem das dünnere obenstehende Erdseil) sichtbarer. Forschungen zeigen, dass die Marker einen Wirkungsgrad von 60-90% haben.
Um zu verhindern, dass Vögel auf den Masten nisten und dadurch möglicherweise in Schwierigkeiten geraten und einen Stromschlag erleiden (auf Mittel- und Niederspannungsmasten), können außerdem alternative Nistplattformen installiert werden.
Warum kann man nicht einfach alle Kabel unterirdisch verlegen?
Ganz so einfach ist es nicht. Erdkabel können in sensiblen Gebieten zwar Risiken beseitigen, diese müssen aber mit den Auswirkungen auf Böden und Vegetation, der Störung von bodenbrütenden Vögeln und den potenziell viel höheren Kosten für Installation und Wartung abgewogen werden. Abgesehen davon ist es gerade nicht möglich, Hochspannungs-Wechselstromkabel über mehr als 15-20 km unter der Erde zu verlegen, ohne eine oberirdische Zwischenstation.
Werden die toten Vögel nicht sofort von Beutegreifern verschleppt?
Tote oder verletzte Vögel fallen schnell Prädatoren wie zum Beispiel Füchsen oder Aasfressern zum Opfer. Deshalb wird nicht jeder stromtote Vogel gefunden und die Datenlage ist noch nicht ausreichend. Umso wichtiger ist, dass viele Menschen das Meldeformular kennen und bei Funden schnell reagieren können. Je mehr Menschen von der Aktion wissen, desto wahrscheinlicher wird die Meldung eines Fundes. So haben wir die Chance die Netze sicherer zu machen.
Wie funktioniert das mit dem Meldeformular? Was passiert mit den Daten?
Bitte melden Sie Ihren Fund so schnell wie möglich durch das Meldeformular oder telefonisch unter 030-28 49 84-5500. So hat der NABU die Möglichkeit, kurzfristig die zuständige Untere Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises zu informieren.
Alle Informationen werden in einer Datenbank gesammelt und mit einer Karte verknüpft, die Informationen zu Leitungsverlauf und Vogelvorkommen verknüpft. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse helfen dabei, gemeinsam mit den beteiligten Netzbetreibern Leitungsabschnitte zu identifizieren, wo Schutzmaßnahmen durchgeführt werden sollten. Wichtig ist auch, wie selten eine Vogelart und wie schutzwürdig das Gebiet ist. Wiederholte Funde toter Vögel in der gleichen Region sind ein Hinweis, wo hoch priorisiert gehandelt werden muss. Alle Meldungen werden in regelmäßigen Abständen auf der Webseite des Vogelfundportals veröffentlicht.
Kritische Leitungsabschnitte identifzieren

Die Vogelschutzmaßnahmen an Stromleitungen sind ausbaufähig. - Foto: Uwe Seidel
Die gemeldeten Informationen werden systematisch erfasst und ausgewertet. Ziel ist es, Vogelschutzmaßnahmen an bestehenden Leitungen und beim Netzausbau zu verbessern. Häufigste Maßnahme zum Schutz der Vögel gegen Kollisionen ist die Anbringung sogenannter Vogelschutzmarker an besonders kritischen Leitungsabschnitten. Bei der Neuplanung von Trassen werden darüber hinaus sensible Vogelvorkommen möglichst frühzeitig berücksichtigt und ggf. alternative Verläufe gesucht, niedrigere Masten oder Erdkabel eingesetzt. Die durch unser Meldeportal erstmals systematisch im ganzen Bundesgebiet erfassten Daten zu an Stromleitungen und -masten verunglückten Vögeln unterstützen diese Bemühungen und vergrößern allgemein die Wissensgrundlage zu dieser Naturschutz-Problematik. Die Meldeaktion wird von der Renewables Grid Initiative (RGI) gefördert.
Ich habe einen Vogel gefunden - Was nun?
- Bitte melden Sie den Fund so schnell wie möglich. So kann der NABU kurzfristig die zuständige Untere Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises informieren. Insbesondere bei Großvögeln oder möglicherweise geschützten Arten hat die Behörde ein großes Interesse, das tote Tier zu sichern.
- Je konkreter die Informationen über den Fund sind, desto nützlicher sind sie für den NABU und die Netzbetreiber. Daher sollten Sie im Moment des Funds Informationen festhalten, gerne auch per Foto, die Sie online im Meldeportal oder telefonisch an den NABU weiterleiten können. Das Meldeformular finden Sie hier.
Download Leitfaden
Powerlines and Bird Reporting Portal

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