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Das Deutsche Sattelschwein
Nach 1990 wurde das Deutsche Sattelschwein 2006 erneut zur "Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres" gewählt. Angesichts eines Gesamtbestands von nur noch 200 Tieren gilt das Sattelschwein als extrem gefährdet. Der Name stammt von der auffallend schwarz pigmentierten Haut mit weißer Zeichnung in der Brustlage, die einem Sattel ähnelt.
Der Verbraucherwunsch nach magerem Fleisch hat das Sattelschwein bei den Mastbetrieben ins Abseits und an den Rand des Aussterbens gebracht. Heute gibt es für die Züchtung nur noch 24 Eber und 103 Säue. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) will mit ihrer Wahl Landwirte ermuntern, die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren.
Kurzübersicht Sattelschwein
1. Kennzeichen:
Großrahmige Landrasse mit Schlappohren. Haut schwarz pigmentiert mit weißer Zeichnung in der Sattellage.
2. Verbreitung:
Einzelbestände in Nord- und Ostdeutschland sowie der Tschechoslowakei.
3. Herkunft:
Halbinsel Angeln in Schleswig-Holstein. Seit 1929 im Herdbuch. Anerkennung als eigenständige Rasse im Jahr 1937. In den 50er Jahren Verbreitung in ganz Norddeutschland.
4. Eigenschaften/Leistung:
Innerhalb der deutschen Schweinerassen höchste Ferkelaufzuchtrate (23,6 Ferkel pro Jahr). Sehr gute Muttereigenschaften und Milchleistung. Sehr anspruchslose, robuste Tiere. Die tägl. Zunahme der Masttiere liegt bei 800 bis 850 Gramm.
5. Zuchtziel:
Seit 1992 ist für alle Züchter der Sattelschweine (Angler Sattelschwein, Schwäbisch-Hallsches Sattelschwein und Deutsches Sattelschwein) ein einheitliches Zuchtziel bindend. Zuchtziel ist eine widerstandsfähige, langlebige, milchergiebige Sau von sehr großer Fruchtbarkeit und mit besten Muttereigenschaften ausgestattet.
6. Besonderheiten:
Eignet sich für alle extensiven Haltungsformen wie Hütten- und Weidehaltung. Erhaltungsbemühungen vor allem in Schleswig-Holstein und Brandenburg über den Aufbau spezieller Vermarktungsprogramme.
7. Bestand:
Gesamtbestand deutschlandweit rund 200 Tiere. In der ehemaligen DDR wurden nach Auflösung der "Staatlichen Genreserven der DDR" viele der 400 dort befindlichen Tiere geschlachtet. Ein Teil der Tiere konnte von engagierten Züchtern, Mitgliedern der GEH und durch Übernahme von Patenschaften gerettet werden.
8. Gefährdungsgrad:
Kategorie I (extrem gefährdet) in der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
1. Kennzeichen
Bei den Deutschen Sattelschweinen, deren Ursprung auf der Halbinsel Angeln in Schleswig-Holstein und in Schwäbisch Hall liegt, handelt es sich um eine großrahmige Landrasse mit Schlappohren. Der Kopf ist mittellang, hat Schlappohren und die Stirn ist gerunzelt. Der Name Sattelschwein rührt von der auffallend schwarz pigmentierten Haut mit weißer Zeichnung in der Sattellage, die einem Sattel ähnelt. Kopf und Hintern schwarz, dazwischen weiß - so sieht das Deutsche Sattelschwein auf den ersten Blick aus. Insgesamt handelt es sich um sehr anspruchslose, robuste Tiere. Das Deutsche Sattelschwein hat eine sehr hohe Fruchtbarkeit von mehr als 22 Ferkeln pro Sau und Jahr und hält Stress gut aus. Die Sattelschweine eignen sich besonders für alle extensiven Haltungsformen wie z.B. Hütten- und Weidehaltung.
2. Verbreitung
Heute ist diese Schweinerasse vor allem in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verbreitet. Die robuste, langlebige und fruchtbare Rasse wird aber nur noch in Kleinbeständen gehalten. Aktuell gibt es in den neuen Ländern noch 34 Halter, davon 25 aktive Züchter.
Nach dem zweiten Weltkrieg waren unter der Rassebezeichnung Deutsches Sattelschwein in der ehemaligen DDR die Bestände der Schwäbisch-Hällischen und Angler Sattelschweine zusammengefasst worden. Das Deutsche Sattelschwein wird seit 1949 im Herdbuch geführt und machte damals bereits 1,3 Prozent des Gesamtschweinebestandes aus. Die Rasse hatte nach dem zweiten Weltkrieg vor allem in der sowjetischen Besatzungszone großen Zuspruch gefunden. Die Trendwende begann in den 50er Jahren mit zunehmendem Kundenwunsch nach magerem Fleisch und beginnender intensiver Schweinehaltung. Der Bestand ging in den 60er und 70er Jahren drastisch zurück. In der ehemaligen DDR wurden nach Auflösung der "Staatlichen Genreserven" viele der 400 im Tierzuchtgut Hirschfeld befindlichen Tiere geschlachtet. Ein Teil der Tiere konnte von engagierten Züchtern, Mitgliedern der GEH und durch Übernahme von Patenschaften gerettet werden. Seit Beginn der 90er Jahre haben vor allem Biobetriebe das Sattelschwein wiederentdeckt.
3. Herkunft
Die Geschichte des Sattelschweins begann in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Angeln im Norden Schleswig-Holsteins. Dort war durch Einkreuzen von englischen Wessex-Saddleback eine eigene Rasse gezüchtet worden. Ihre Fruchtbarkeit und Anspruchslosigkeit in der Haltung - die Sattelsau kann sich ausschließlich von Gras auf der Weide ernähren - verhalf der Rasse zu einer schnellen Verbreitung. Die Deutschen Sattelschweine sind seit 1929 im Herdbuch und wurden als eigenständige Rasse im Jahr 1937 anerkannt.
Bunte Schweinerassen waren nach 1945 im Osten Deutschlands im geringen Umfang anzutreffen. 1948 wurde in der Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutscher Schweinezüchter (VDS) beschlossen, die Zuchtbestände des Angler Sattelschweins und des Schwäbisch-Hällischen Schweins in der sowjetischen Besatzungszone zu einer Rasse mit der Bezeichnung Deutsches Sattelschwein (DS) zusammenzufassen. Damit war die Erhaltung und Verbesserung dieser Rasse trotz der weitgehenden Isolierung zum Ursprungsland möglich. 1949 betrug der Herdbuchsauenbestand 1,3 Prozent, gemessen an der gesamten Schweineherdbuchzucht, das waren 156 Sauen und 25 Stammeber in 23 Zuchten.
In den 50er Jahren waren die Tiere in ganz Norddeutschland aufgrund ihrer enormen Leistungsfähigkeit verbreitet. Innerhalb der deutschen Schweinerassen hatten die Sattelschweine höchste Ferkelaufzuchtraten (23,6 Ferkel pro Jahr) und verfügten über sehr gute Muttereigenschaften sowie eine hohe Milchleistung. Die tägl. Zunahme der Masttiere liegt bei 600 bis 700 Gramm. Insgesamt handelt es sich um sehr anspruchslose, robuste Tiere. Die Trendwende begann in den 50er Jahren, als die Kunden zunehmend mageres Fleisch verlangten und die beginnende intensive Schweinehaltung keinen Wert mehr auf weidefähige Tiere legte.
Der Bestand ging in den 60er und 70er Jahren drastisch zurück. In den 60er Jahren liefen alle Bestrebungen der Schweinezucht darauf hinaus, schnellstmöglich ein Fleischschwein zu schaffen. Damit verloren die fettreichen Schweinerassen, wie Cornwall, Berkshire und auch das Sattelschwein, ihre Existenzgrundlage. Erst 1969/70 wurden die verbliebenen Reste des Sattelschweins in einer Thüringer LPG gesammelt. Züchterisch bedeutsam war das Tierzuchtgut Hirschfeld/Sachsen, das rund 200 Sauen und 12 Eber bis 1992 als Genreserve hielt. Selektiert wurde in der 18-jährigen Zuchtarbeit schwerpunktmäßig auf Fruchtbarkeit und Stabilität.
Seit Beginn der 90er Jahre haben vor allem Biobetriebe das Sattelschwein wiederentdeckt. Ökologisch produzierende Betriebe halten Sattelschweine im Freiland für die eigene Vermarktung von Wurst und Fleisch. Trotzdem ist der Bestand an Deutschen Sattelschweinen rückläufig. Im wesentlichen wird die Zucht in Kleinbeständen mit wenigen Sauen betrieben. Insgesamt gibt es in den neuen Bundesländern 34 sattelschweinhaltende Betriebe, davon sind 25 aktive Züchter mit 80 Sauen und 24 Ebern.
4. Eigenschaften/Leistung
Das Deutsche Sattelschwein hat eine sehr hohe Fruchtbarkeit von mehr als 22 Ferkeln pro Sau und Jahr, ist anspruchslos, robust und stressresistent. Die Sattelschweine eignen sich besonders für alle extensiven Haltungsformen wie Hütten- und Weidehaltung. Auch die Fleischqualität ist vorzüglich - wenngleich die Tiere nicht ganz so mageres Fleisch wie andere Rassen hätten und deshalb dem heutigen Verbraucherwunsch nach höchsten Magerfleisch-Anteilen nicht entsprechen könnten. Das Fleisch ist trotz "vorzüglicher" Qualität nicht so mager wie das anderer Rassen.
5. Zuchtziel
Seit 1992 ist für alle Züchter der Sattelschweine ein einheitliches Zuchtziel bindend. Zuchtziel ist eine widerstandsfähige, langlebige, milchergiebige Sau von sehr großer Fruchtbarkeit und mit besten Muttereigenschaften ausgestattet. Sie soll frohwüchsig und großrahmig sein, eine gute Futterverwertung sowie bei ausreichender Bemuskelung eine hervorragende Fleischbeschaffenheit aufweisen und für alle Haltungsformen einschließlich Weidehaltung geeignet sein. Für die Reinzucht sollten nur stressstabile Tiere verwendet werden.
An das äußere Erscheinungsbild werden folgende Anforderungen gestellt: mittellanger Kopf mit mäßig eingesatteltem Gesichtsprofil, die Stirn zeigt eine Runzelung, Schlappohren; lange breite Schulter und gute Verbindung, tiefe und breite Brust, Rücken zum Kreuz um etwa fünf Zentimeter gegenüber der Widerristhöhe ansteigend, Becken mäßig abfallend, aber breit, Schinken geräumig; Gliedmaßen gut gestellt, trocken und stabil; Gesäuge gut ausgeprägt und drüsig, nicht unter 14 gut entwickelte und gleichmäßig verteilte Zitzen; Vorderhand und Hinterhand schwarz, mit weißer Mittelhand, die Anteile "schwarz" und "weiß" können verschieden sein, weiße Haare auf weißer Haut, schwarze Haare auf schwarzer Haut, Säumungsstreifen beim Übergang weiße Haare auf schwarzer Haut; ausschließende Merkmale sind Blesse, schwarze Punkte, gänzlich schwarze Tiere; durchschnittlich zehn aufgezogene Ferkel je Wurf.
6. Besonderheiten
Erst 1969/70 wurden die verbliebenen Reste des Sattelschweins in einer Thüringer LPG gesammelt. Im Rahmen der Maßnahmen zur Schaffung der industriellen Tierproduktion wurden die vorhandenen Bestände erfasst und als ein Kreuzungspartner für die Neuzüchtung einer leistungskombinierten synthetischen Rasse (L 250, später Leicoma) herangezogen. Seit 1970 wurde dann das Deutsche Sattelschwein als eine Ausgangsrasse für die L 250 sowie als Genreserve im Umfang von ca. 150 Tieren gehalten. Zwecks Erweiterung des Genpools 1972-1982 wurden drei Angler Sattelschweineber sowie 12 Prestizer Eber aus Tschechien in dieser Genreserve eingesetzt. Die Prestizer aber entsprachen farblich nicht dem Zuchtziel des Deutschen Sattelschweins und führten einen hohen Bestandteil Pietrain im Blut. Das ist der Grund dafür, dass heute in vielen Würfen sogenannte Pietrainflecken auftreten.
Züchterisch bedeutsam war das Tierzuchtgut Hirschfeld/Sachsen, das rund 200 Sauen und 12 Eber bis 1992 als Genreserve hielt. Selektiert wurde in der 18-jährigen Zuchtarbeit schwerpunktmäßig auf Fruchtbarkeit und Stabilität.
7. Bestand
Heute stehen für die Züchtung nur noch 24 Eber und 103 Säue zur Verfügung. Unter anderem in Schleswig-Holstein und Brandenburg gibt es Erhaltungsbemühungen über den Aufbau spezieller Vermarktungsprogramme. Das Bundesland Schleswig-Holstein zahlt eine Wurfprämie an die Züchter. Von allen Ländern werden für die Erhaltung alter Nutztierrassen Fördermittel an die Herdbuchzüchter gegeben, so auch für das Deutsche Sattelschwein.
8. Gefährdungsgrad
Insgesamt gibt es 34 sattelschweinhaltende Herdbuch-Betriebe, davon sind 25 aktive Züchter mit 80 Sauen und 24 Ebern. Damit fallen die Sattelschweine in die Kategorie I (extrem gefährdet) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.
Kontakt
Wenn Sie weitere Informationen über das Sattelschwein oder andere gefährdete Nutztierrassen erhalten wollen, schauen Sie auf der Homepage der GEH oder wenden Sie sich an die
GEH-Geschäftsstelle
Postfach 12 18
37202 Witzenhausen
Tel. 0 55 42-18 64
Fax 0 55 43-7 25 60
E-Mail info@g-e-h.de.de
Homepage der GEH: www.g-e-h.de
Oder wenden Sie sich direkt an den Rassebetreuer:
Martin Ehlich
Sputendorfer Straße 27 A
14513 Teltow
Tel. 0 33 28-47 06 48