Dank verbundener Augen verläuft die Besenderung ruhig und schnell.
Drei neue Senderstörche
Begleiten Sie Astrid, Adele und Florian auf ihrer Reise in den Süden
-
-
Nach der Besenderung stolziert Astrid neugierig durch den Garten...
-
... und fliegt schließlich davon...
27. Juli 2012 -
Anfang Juli konnten wir wieder drei Störche mit Satellitensendern ausrüsten. Das eingespielte Team ging zunächst im schleswig-holsteinischen Bargen bei Familie Csipai auf Storchenfang. Das Weibchen von Senderstorch Michael zeigte sich wenig scheu und flog gleich zum angebotenen Futter unter die Falle. Nachdem diese zuschnappte, dauerte es nur eine halbe Stunde, bis der Sender angebracht und getestet war. Astrid, so heißt die Storchendame, wurde gewogen, vermessen und beringt. Nachdem sie wieder frei gelassen wurde, flog sie nicht sofort weg, sondern lief ein Stück auf dem Rasen im Garten der Familie Csipai herum.
Wahrscheinlich ist Astrid ein Ostzieher, das heißt ihr Weg nach Afrika führt über den Bosporus und nicht über die Meerenge von Gibraltar. So hat Nick in der neuen Storchendame wohl keine Begleiterin nach Spanien gefunden. Ob sie mit Michael, Gustav und Anni gmeinsam fliegt?
Als nächstes ging es zurück nach Bergenhusen, denn es war gelungen einige Störche auf dem Gelände der Storchpflegestation anzulocken. Bis zu sieben Weißstörche fanden sich zeitweilig ein, darunter viele ohne Ring, die wir also nicht dem jeweiligen Nest zuordnen konnten. So war es ein gewisses Lottospiel – fangen wir einen westziehenden oder ostziehenden Weißstorch?
Zwei neue Störche aus Bergenhusen
Nach einem vergeblichen Fangversuch kam ein unberingter Storch angeflogen und lief auch gleich unter die Falle. Das Seil gezogen und die Falle schnappte zu. Der Sender wurde angepasst, der Vogel gewogen und vermessen und er erhielt den Ring mit der Nummer 0X126. Männchen oder Weibchen ist schwer einzuschätzen, denn Gewicht und Maße geben keinen eindeutigen Hinweis. Nur einen Namen hat er noch nicht! Jetzt wissen wir immerhin, dass unser neuer Senderstorch beim Feuerwehrgerätehaus zwei Junge aufzieht. Wir konnten hier schon im März einen Vogel am Nest beobachten. Trotzdem bin ich mir nicht sicher welche Zugrichtung er im August einschlagen wird. Also Spannung ist angesagt.
Am nächsten Tag haben wir den dritten Storch gefangen und besendert. Weil er bereits einen Ring trägt, wissen wir wo er brütet: In der unmittelbaren Nachbarschaft zu unserem Institut. Da kann ich dann jeden Tag beim Blick aus dem Fenster unsere neue Senderstörchin beobachten. Auch sie zieht zwei Junge auf, die mittlerweile flügge sind. Von ihr wissen wir sogar noch mehr. Ihr Ring wurde im letzten Winter in Spanien abgelesen, wie ein Blick in unsere Unterlagen ergab. Sie nimmt also die Westroute.
mehr über das Projekt
Der NABU hat Weißstörche mit Satellitensendern ausgestattet. So lässt sich ihre Reise in den Süden live mitverfolgen. Eine Karte zeigt, wo die Vögel sich befinden und im Tagebuch berichtet NABU-Storchenexperte Kai Thomsen von den Ereignissen auf dem Zug. Mehr →
Welche der besenderten Störche ziehen im Winter nach Spanien und welche ziehen über die Ostroute nach Afrika? Und was ist aus den Störchen geworden, die nicht von ihrer Reise zurückgekehrt sind? Erfahren Sie hier, welche Erkenntnisse gewonnen werden konnten. Mehr →