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Jetzt NABU-Mitglied werden!Elektromobilität unter Spannung
Umweltverbände kritisieren zusätzliche Förderung durch Steuergelder
19. Juni 2012 - Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) hat ihren dritten Fortschrittsbericht an die Minister Philipp Rösler und Peter Ramsauer überreicht. Die in der NPE vertretenen Verbände BEE, Klima-Bündnis, NABU und WWF bewerteten den Stand der Arbeit und präsentieren in einem eigenen Anforderungspapier ihre Erwartungen an die nächste Arbeitsphase:
Es wird kritisiert, dass eine stärkere Förderung von Fahrzeugen und Infrastruktur weiterhin aus Steuergeldern finanziert werden soll. So stellt der NPE-Bericht fest, dass die bisherige Förderung ausreichend sei, um bis zu 600.000 Elektroautos bis 2020 auf die Straßen zu bringen, und hält das Ziel von einer Million Fahrzeuge nur mit weiterer finanzieller Unterstützung für erreichbar. Aus Sicht der Verbände kommt es jedoch eher auf eine nachhaltige Umgestaltung des Angebots mit effizienten und marktfähigen Fahrzeugen an und nicht auf das punktgenaue Erreichen von Absatzzielen in einem bestimmten Jahr. Verschiedene Szenarien haben gezeigt, dass dieses Ziel bis 2022 auch ohne weitere Förderung erreichbar ist.
Ziel: CO2-Grenzwert von 80 Gramm Kohlendioxid je Kilometer bis 2020
Wenn Steuergelder für die Markteinführung von Elektroautos fließen, dann muss jeder Bürger nachvollziehen können, warum die Förderung nötig und richtig ist. Diese Begründung liefert der aktuelle Bericht der NPE jedoch nicht. Als konkrete Fortschritte für die Elektromobilität in Deutschland begrüßen die Verbände die Ausschreibung und Vergabe der Schaufensterregionen. In den nächsten zwei Jahren ist es notwendig, die Empfehlungen der NPE für die Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen und stärker an umwelt- und klimapolitischen Zielen auszurichten. Dafür muss Elektromobilität auch im Kontext weiterer Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr betrachtet werden: „Wer mehr Elektroautos auf den Straßen sehen möchte, der muss sich für einen ambitionierten CO2-Grenzwert von 80 Gramm Kohlendioxid je Kilometer im Jahre 2020 einsetzen. Jedes Gramm mehr wird dazu führen, dass der Marktdurchbruch der Elektroautos weiter in die Zukunft verschoben wird“, sagte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Die Bundesregierung muss sich in diesem Sinne zu strengen CO2-Grenzwerten bekennen.
Mit dem effizienten Elektroantrieb und der Nutzung von regenerativem Strom kann in Kombination mit einem intermodalen Verkehrsmix eine umweltgerechte Mobilität entwickelt werden. Zusätzlich bietet die E-Mobilität die Möglichkeit, nicht nur die zunehmenden Erneuerbaren Energien zu integrieren, sondern auch in Niederspannungsnetzen für regionale Stabilität zu sorgen. Hierzu haben die Verbände die I.D.E.E. als Intelligentes Förderkonzept für Erneuerbare Elektromobilität in der NPE entwickelt und eingebracht, um Markteinführung mit smarter Technik und motivierten Nutzern zu kombinieren.