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NABU-Tipps für weniger Müll beim Getränkekauf

1. Bevorzugen Sie regionale Produkte
Transporte tragen in erheblichem Maße zu den gesamten Umweltbelastungen eines Getränkes über seine gesamte Produktdauer bei. Unabhängig von der Verpackungsart: Kurze Transportwege sind immer besser! Durch den Konsum von Mineralwasser, Bier oder Saft aus der Region schont man zum einen die Umwelt und fördert zum anderen seine Region wirtschaftlich.
2. Greifen Sie zu Mehrwegflaschen
Mit Mehrweg ist man aus Umweltschutzsicht immer auf der sicheren Seite. Mehrwegflaschen aus Plastik können bis zu 25 Mal und aus Glas sogar 50 Mal wiederbefüllt werden. Unter den Mehrwegsystemen haben Plastikmehrwegflaschen (PET-Mehrweg) gegenüber Glasflaschen Umweltvorteile beim Transport, weil sie leichter sind.
3. Meiden Sie speziell gestaltete Flaschen
Schlecht für die Umwelt ist, dass inzwischen viele Brauereien oder auch Anbieter von Erfrischungsgetränken speziell gestaltete Flaschen anbieten. Diese müssen immer zurück zum Abfüller transportiert werden, teils durch die gesamte Republik. Standardflaschen hingegen gehen in einen gemeinsamen „Flaschenpool“ und können vom nächstgelegenen Abfüller wieder eingesetzt werden. Daher ist es ökologisch besser, Getränke in Standardmehrwegflaschen zu bevorzugen.
4. Pfand bedeutet nicht automatisch Mehrweg!
Flaschen, für die Pfand gezahlt werden muss, gehören nicht automatisch zu einem Mehrwegsystem. Für bestimmte Getränke in Einwegplastikflaschen und Dosen muss ein gesetzliches Pfand von 25 Cent gezahlt werden. Für Säfte und Milch zum Beispiel muss kein gesetzliches Pfand gezahlt werden. Das „freiwillige“ Pfand bei Mehrwegflaschen aus Plastik oder Glas liegt mit acht oder 15 Cent niedriger. Ausnahmen sind Wein- und manche Fruchtsaftflaschen mit einem Pfand von 25 Cent - diese sind dann aber immer per Logo als Mehrwegflasche gekennzeichnet.
5. Mehrwegzeichen erleichtern Ihnen den Einkauf
Egal, ob mit oder ohne Pfand: Mehrweg ist besser als Einweg. Leider sind die Flaschen oft kaum noch zu unterscheiden. Zwar sind die Flaschen unterschiedlich dick, das lässt sich aber im gefüllten Zustand auch schlecht erkennen. Achten Sie daher auf Umweltzeichen auf dem Etikett. Das Logo "Mehrweg - Für die Umwelt" und der "Blaue Engel - Mehrweg" helfen Ihnen bei einer umweltbewussten Getränkewahl. Manchmal ist auch ein Mehrwegzeichen in die Flasche eingestanzt oder es steht „Mehrweg“ auf dem Etikett.
Seit dem 1. Januar 2019 gilt außerdem das neue Verpackungsgesetz: Nun müssen Getränkeverpackungen mit 25 Cent Pflichtpfand mit dem Hinweis „EINWEG“ oder „MEHRWEG“ gekennzeichnet sein – nicht auf der Flasche, aber „in unmittelbarer Nähe“ zur Getränkeverpackung.
6. Wenn Einwegverpackungen nicht vermieden werden können: Schauen Sie auf das Material
Kartonverpackungen, die häufig für Saft oder Milch genutzt werden, sind aus Umweltsicht ähnlich gut wie Mehrwegsysteme zu bewerten. Voraussetzung ist aber, dass es auch ähnliche Transportentfernungen sind. Wichtig ist aber immer: Die Verpackungen müssen getrennt gesammelt und über die Gelbe Tonne oder die Wertstofftonne entsorgt werden! Nur dann können sie auch recycelt werden.
7. Vermeiden Sie auf jeden Fall Einweg-Glasflaschen und Dosen
Einweg-Glasflaschen und Dosen belasten u.a. aufgrund des hohen Energieverbrauchs in der Herstellung die Umwelt erheblich stärker als Mehrwegsysteme oder Getränkekartons als vergleichsweise umweltfreundliche Einwegverpackung. Das gilt auch trotz guter Recyclingquoten, die die Hersteller ins Feld führen. Ökobilanzen bestätigen die Nachteile von Getränkedosen: der Energieverbrauch für Herstellung und Recycling ist hoch, Getränkedosen werden auf sehr weiten Wegen transportiert und bestehen nur zum Teil aus Recyclingmaterial.
Nachdem die Bierdosen mit Einführung des Pflichtpfands extrem zurückgegangen waren, steigen die Marktanteile seit 2011 wieder. So liegt der Dosenanteil bei Bier inzwischen schon bei über 13 Prozent und die Mehrweg-Glasflasche verliert an Marktanteil.
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