Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Worauf soll ich bei der Getränkewahl achten?
NABU-Tipps für weniger Müll beim Getränkekauf
1. Bevorzugen Sie regionale Produkte
Transporte tragen in erheblichem Maße zu den gesamten Umweltbelastungen eines Getränkes über seine gesamte Produktdauer bei. Unabhängig von der Verpackungsart: Kurze Transportwege sind immer besser! Durch den Konsum von Mineralwasser, Bier oder Saft aus der Region schont man zum einen die Umwelt und fördert zum anderen seine Region wirtschaftlich.
2. Greifen Sie zu Mehrwegflaschen
Mit Mehrweg ist man aus Umweltschutzsicht normalerweise auf der sicheren Seite. Leider liegt die Mehrwegquote in Deutschland nur bei etwas mehr als 30 Prozent, wenn man sich den gesamten Getränkemarkt anschaut, bei den pfandpflichtigen Getränken sind es etwas mehr als 40 Prozent. Die Zielquote der Bundesregierung liegt bei 70 Prozent. Mehrwegflaschen aus Plastik können bis zu 25 Mal und aus Glas sogar 50 Mal wiederbefüllt werden. Unter den Mehrwegsystemen haben Plastikmehrwegflaschen (PET-Mehrweg) gegenüber Mehrweg-Glasflaschen Umweltvorteile beim Transport, weil sie leichter sind.
3. Meiden Sie speziell gestaltete Flaschen
Schlecht für die Umwelt ist, dass inzwischen viele Brauereien oder auch Anbieter von Erfrischungsgetränken speziell gestaltete Flaschen anbieten. Diese müssen immer zurück zum Abfüller transportiert werden, teils durch die gesamte Republik. Standardflaschen hingegen gehen in einen gemeinsamen „Flaschenpool“ und können vom nächstgelegenen Abfüller wieder eingesetzt werden. Daher ist es ökologisch besser, Getränke in Standardmehrwegflaschen zu bevorzugen.
4. Pfand bedeutet nicht automatisch Mehrweg!
Flaschen, für die Pfand gezahlt werden muss, gehören nicht automatisch zu einem Mehrwegsystem. Für bestimmte Getränke in Einwegverpackungen muss ein gesetzliches Pfand von 25 Cent gezahlt werden. Dies betrifft schon seit vielen Jahren Mineralwasser, Bier und alkoholfreie Erfrischungsgetränke. Für Säfte und andere Getränke in Einwegplastikflaschen und Einwegdosen muss seit 2022 das Pflichtpfand gezahlt werden, Milch in Einwegplastik oder Einwegdose wird 2024 pfandpflichtig. Das „freiwillige“ Pfand bei Mehrwegflaschen aus Plastik oder Glas liegt mit acht oder 15 Cent niedriger.
5. Mehrwegzeichen erleichtern Ihnen den Einkauf
Egal, ob mit oder ohne Pfand: Mehrweg ist besser als Einweg. Leider sind die Flaschen oft kaum noch zu unterscheiden. Zwar sind die Flaschen unterschiedlich dick, das lässt sich aber im gefüllten Zustand schlecht erkennen. Achten Sie daher auf Umweltzeichen auf dem Etikett. Das Logo „Mehrweg – Für die Umwelt“ und der „Blaue Engel – Mehrweg“ helfen Ihnen bei einer umweltbewussten Getränkewahl. Manchmal ist auch ein Mehrwegzeichen in die Flasche eingestanzt oder es steht „Mehrweg“ auf dem Etikett.
Seit dem 1. Januar 2019 gilt außerdem das neue Verpackungsgesetz: Nun müssen Getränkeverpackungen mit 25 Cent Pflichtpfand mit dem Hinweis „EINWEG“ oder „MEHRWEG“ gekennzeichnet sein – nicht auf der Flasche, aber „in unmittelbarer Nähe“ zur Getränkeverpackung. In der Regel findet man im Laden die Information am Regel beim Preis.
6. Wenn Einwegverpackungen nicht vermieden werden können: Schauen Sie auf das Material.
Im Saftbereich findet man inzwischen nicht nur umweltschädliche Einweg-Plastikflaschen, sondern sogar auch Einweg-Glasflaschen. Diese sind beim Getränkeeinkauf zu vermeiden, da der Energieverbrauch und die Klimabelastung extrem hoch sind. Als ökologisch vorteilhafte Einwegverpackung gilt dagegen der Getränkekarton, der Saft- und Milchregale prägt. Grund sind der hohe Anteil nachwachsender Rohstoffe und das leichte Gewicht beim Transport.
Im Vergleich zur Mehrwegflasche muss man bei der ökologischen Bewertung des Getränkekartons schauen, welches Getränk verpackt wird: Für zum Beispiel Mineralwasser ist er nicht zu empfehlen, da es hier bundesweit umweltfreundliche Mehrwegsysteme gibt. Bei Saft schneiden allerdings Getränkekarton und Mehrweg-Glasflasche ökobilanziell ähnlich gut ab. Und bei Milch sollte man beim Einkauf unbedingt auf die Regionalität achten, da sonst der Getränkekarton sogar besser abschneidet. Ursache dafür ist, dass bei Milch das Mehrwegsystem nicht gut ausgebaut ist, so dass die Transportwege lang sind, und die Flaschen nicht so oft wiederbefüllt werden wie beispielsweise bei Bier oder Erfrischungsgetränken.
Wichtig ist aber: Die Getränkekartons müssen getrennt gesammelt und über die Gelbe Tonne oder die Wertstofftonne entsorgt werden! Nur dann können sie auch recycelt und die Papierfasern zurückgewonnen werden.
7. Einwegplastik und Dosen, aber auch Einweg-Glasflaschen vermeiden
Einweg-Glasflaschen und Dosen belasten u.a. aufgrund des hohen Energieverbrauchs in der Herstellung die Umwelt erheblich stärker als Mehrwegsysteme oder Getränkekartons. Das gilt auch trotz guter Recyclingquoten, die die Hersteller ins Feld führen. Ökobilanzen bestätigen die Nachteile von Einwegglasverpackungen und Getränkedosen. Nachdem der Verbrauch von Dosen nach Einführung der Pfandpflicht 2003 stark rückläufig war, ist sie leider inzwischen die Getränkeverpackung mit den höchsten Wachstumsraten. Während es für Bier ein etabliertes Mehwergsystem als Alternative zu Einweg gibt, existiert dies leider für Wein und Spirituosen in Einwegglasflaschen noch nicht. Hier gibt es nur wenige Mehrwegangebote. Auch die im Vergleich zur Einwegflasche ökologisch weniger problematische Einwegalternativen wie Bag-In-Box-Verpackungen oder der Getränkekarton sind bei Wein eine Nische.
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