Sorgen Sie gemeinsam mit uns dafür, dass Tiere und Lebensräume in Nord- und Ostsee eine Zukunft haben. Werden Sie jetzt Meeres-Pate oder Patin!
Mehr Informationen zur Patenschaft!Marine Hitzewellen: Unsere Meere haben Fieber
Ozeane stoßen an ihre Grenzen und brauchen besseren Schutz
Nicht nur unsere Erde brennt, auch unsere Meere haben Fieber. Immer öfter werden Pazifik, Atlantik und das Mittelmeer von Hitzewellen heimgesucht. Anfang August erreichte die Durchschnittstemperatur der Ozeane mit fast 21 Grad Celsius einen traurigen Rekord. Während im Mittelmeer jüngst fast 29 Grad gemessen wurden, waren es um die Florida Keys sogar 38 Grad Celsius. Nach Angaben des Weltklimarates IPCC hat sich die Häufigkeit von Hitzewellen seit 1982 verdoppelt und sie werden immer heißer und großflächiger.
Gleichzeitig tritt das Klimaphänomen El Niño häufiger und intensiver auf. Auch daraus resultierende Extremwetterereignisse wie Starkregen und Dürren nehmen zu, alles mit fatalen Folgen für Mensch und Natur. Wären unsere Meere gesund, wären sie die stabilisierende Kraft für unser Klima. Sie nehmen ein Drittel des von uns ausgestoßenen Kohlendioxids und 90 Prozent der Wärmestrahlung der Sonne auf. Doch sie stoßen an ihre Kapazitäts- und Belastungsgrenzen. Klimastress, zunehmende Übernutzung und Industrialisierung führen zu ökologischen Kipppunkten und Artensterben, auch an unseren Küsten.
Korallensterben, Algenblüten und der Golfstrom
Das hat schon jetzt fatale Folgen. Weltweit sterben in Folge des Temperaturanstiegs wertvolle Riffe ab, zuletzt vor den Florida Keys, und Fischbestände brechen zusammen. Der ohnehin überfischte Ostseehering beispielsweise, kann sich in der bis zu fünf Grad zu warmen Ostsee nicht erholen, weil seine Larven verhungern. Dem Nordsee-Kabeljau wird es zu warm, er wandert nach Norden.
Unser heimisches Seegras, Hotspot der Biodiversität und wertvolle Kohlenstoffsenke, droht bei andauernden Wassertemperaturen über 25 Grad zu verschwinden. Zur Hitze hinzu kommt ein Nährstoffüberschuss aus der Landwirtschaft, der zu giftigen Algenblüten führt.
Die Wissenschaft sorgt sich um die Meeresströmungen im Nordatlantik, wozu der – das Klima Europas bestimmende – Golfstrom gehört. Die atlantische Zirkulation ist Motor des globalen Strömungsbandes, welches mit seinen Wassermassen Temperatur, Sauerstoff und Nährstoffe verteilt. Stottert der Motor, ändert sich das Klima, verschieben sich Niederschläge, kommt es häufiger zu Stürmen.
Meeresschutz ist Klimaschutz
Angesichts der Klimakrise rächt sich der jahrzehntelange Raubbau an den Meeren doppelt: Arten gehen verloren, Lebensräume werden zerstört und als Folge nimmt die Widerstandskraft mariner Ökosysteme ab. Doch es ist nicht zu spät, die Bundesregierung muss handeln! Wir können als einzelnes Land die Weltmeere nicht allein retten, aber wir können in Nord- und Ostsee zeigen, wie es besser geht und zum Vorreiter für den Schutz von Meer und Klima werden.
Der NABU fordert:
- schnellstmöglich aus den fossilen Energien auszusteigen
- klimarelevante Biotope wie Algenwälder, Salz- und Seegraswiesen wiederherzustellen
- die deutschen Meeresschutzgebiete umgehend wirksam zu schützen: mindestens die Hälfte der Schutzgebiete muss nutzungsfrei werden!
Vor allem brauchen wir bei all dem mehr Tempo. Die Bundesregierung sieht in Nord- und Ostsee primär einen Wirtschaftsraum und versäumt es, Ökosystemleistungen und unsere Lebensgrundlagen im Meer zu sichern.
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