Kaiseradler in Äthiopiens Lüften gesichtet - Januar 2023 - Foto: NABU
Kaiseradler-Webcam in der Winterpause
So leben die seltenen Greifvögel an der Wolga
Was passiert mit den NABU-Projekten in der Ukraine und Russland?
Der NABU ist seit seiner Gründung international tätig, wir sind krisenerprobt. Wir wollen versuchen, unsere Naturschutzprojekte in der Ukraine und Russland, zu denen auch die Kaiseradler-Webcam gehört, soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Wir sind überzeugt: Auch dieser Krieg kann dauerhaft nur durch Austausch und Dialog beigelegt werden. Der Krieg in der Ukraine muss sofort enden – für Mensch und Natur.
Mehr zur NABU-Position erfahrenTagebuch
26. November 2024 – Winterpause für unsere Webcams
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Die Webcams im Sengileewskij-Gebirge verabschieden sich in die Winterpause. Denn unsere Östlichen Kaiseradler haben schon vor einigen Wochen ihre Brutgebiete verlassen und verbringen die kalte Jahreszeit im wärmeren Süden. Für uns heißt das: Die Kameras bleiben vorerst ausgeschaltet. Aber keine Sorge, im Frühjahr kehren die majestätischen Adler zurück und wir werden hoffentlich wieder spannende Einblicke in ihr Leben geben können. Bis dahin wünschen wir eine gute Zeit und freuen uns auf das nächste Kapitel um die seltenen Kaiseradler!
30. August 2024 - Schisch und Uch auf dem Weg in die Unabhängigkeit
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Einigen Zuschauer*innen ist vielleicht aufgefallen, dass Shish und Uch in letzter Zeit nicht mehr oft im Nest aufgetaucht sind. Aber keine Panik! Die jungen Kaiseradler haben in den letzten Wochen fleißig ihre Flügel trainiert und sind jetzt zum ersten Mal für längere Zeit unterwegs. Vielleicht erwischt man sie in den nächsten Tagen noch ein paar Mal im Nest, bevor sie sich endgültig auf den Weg in den Süden machen.
Auch wenn es schwer ist, Abschied zu nehmen, freuen wir uns, dass Schisch und Uch es so weit geschafft haben. Sie sind gesund, stark und auf dem besten Weg, unabhängige Kaiseradler zu werden.
15. Juli 2024 - Wo ist sie hin, die Zeit? Wie zwei Küken zu Jungvögeln wurden...
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Wer aufmerksam die Entwicklung im Kaiseradler-Nest verfolgt, wird unschwerlich erkannt haben: Die beiden Küken sind mittlerweile alles andere als klein und unbeholfen. Das durchgehend helle Gefieder der ersten Wochen ist Geschichte, dafür hat sich ein für Kaiseradler typisches braunes Federkleid herausgebildet. Kurzum, die beiden Küken sind in den letzten Wochen zu stattlichen Jungvögeln herangewachsen.
Es wurde also höchste Zeit, dass die beiden Kaiseradler einen passenden Namen erhalten. Sie heißen Schisch und Uch – benannt nach den beiden bekanntesten Erhebungen des Sengileewskij-Gebirges.
Erste Flugversuche haben wir bei Schisch und Uch noch nicht beobachtet. Aber alles zu seiner Zeit! Immerhin waren die beiden gefühlt vor ein paar Tagen noch kleine, flauschige Küken. Wer will da schon ans Davonfliegen denken?
11. Juni 2024 - Zwei Küken im Nest von Arbuga und Belogor!
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Wer hat schon die süßen Küken im Nest von Arbuga und Belogor entdeckt?! Die kleinen Kaiseradler sind am Morgen des 27. und 28. Mai geschlüpft und bleiben voraussichtlich bis Ende Juli oder Anfang August bei ihren Eltern im Nest: Danach rechnen wir mit den ersten Ausflügen der beiden. Aber so weit sind wir noch lange nicht.
Mit nur einem Tag Altersunterschied haben beide Küken jetzt die besten Chancen, stark und gesund aufzuwachsen. Auch wenn eines der Eier am 15. Mai verschwunden ist, freuen wir uns umso mehr über die beiden kleinen Wunder und drücken die Daumen für ihre Zukunft.
7. Juni 2024 - Abschied von Sizlei und Tschetschera
Webcam Swijaga-Becken
Leider müssen wir uns von Sizlei und Tsetschera im Swijaga-Becken verabschieden. Die Webcam haben wir nun ausgeschaltet. Denn die beiden Kaiseradler haben sich seit längerer Zeit nicht mehr blicken lassen. Das könnte mehrere Gründe haben: So war das Weibchen sehr unruhig und ließ die Eier drei Tage in Folge unbeaufsichtigt. Phasenweise war es außerdem sehr kalt und wir haben uns schon Sorgen gemacht, ob die Brut die eisigen Temperaturen überstehen würde.
Danach brütete das Kaiseradlerweibchen noch einige Tage weiter, doch gab das Nest einige Tage später endgültig auf. Da die Eier lange unbeaufsichtigt blieben, konnten sich keine Küken entwickeln. Ohne die brütenden Kaiseradlereltern hatte die Brut keine Chance.
29. April 2024 - Abschied von Nur und Kojasch
Webcam Tatarstan
Leider sind Nur und Kojasch schon seit längerer Zeit nicht mehr aufgetaucht. Es ist unklar, warum sie das Nest verlassen haben – möglicherweise, weil das Nest zum Brüten doch nicht so gut geeignet war und sie ein passenderes Nest gefunden haben. Sollte es neue Entwicklungen geben, werden wir natürlich wieder darüber berichten. Für den Moment haben wir die Webcam in Tatarstan, die einen Einblick in das Leben von Nur und Kojasch gegeben hat, daher ausgeschaltet. Zum Glück sind da ja noch Arbuga und Belogor, denen wir weiterhin ins Nest schauen können.
22. April 2024 - Trefft Sizlei und Tschetschera
Webcam Swijaga-Becken
In diesem Jahr wurde eine weitere Webcam im Kaiseradlerhorst in der Region Ujlanovsk installiert. Aus technischen Gründen war allerdings lange nicht klar, ob eine stabile Übertragung gewährleistet werden kann. Nun freuen wir uns, das dritte Kaiseradlerpaar – Tschetschera und Sizlei – für diese Saison vorstellen zu können. Dieses Paar, das traditionell nach lokalen Namen (in diesem Fall nach den Flüssen des Swijaga-Beckens) benannt wurde, war besonders fleißig. Das erste Ei wurde am Abend des 9. April (etwas früher als erwartet) und das zweite am Abend des 12. April gelegt.
21. April 2024 - Drittes Ei bei Arbuga und Belogor!
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Wow, dieses Jahr sind Arbuga und Belogor wirklich schnell und produktiv! Am Samstagabend um 19:47 Uhr legte Arbuga ihr drittes Ei. Die Aufgabe, alle drei Küken mit ausreichend Futter zu versorgen, ist eine echte Herausforderung, aber Arbuga und Belogor haben das bereits einmal geschafft. Im Jahr 2021 konnten sie tatsächlich alle drei Küken erfolgreich großziehen, bis diese in der Lage waren, das Nest selbständig zu verlassen.
18. April 2024 - Zweites Ei bei Arbuga und Belogor!
Webcam Sengileewskij-Gebirge
So schnell kann es gehen: Arbuga und Belogor haben heute ein zweites Ei gelegt! Die Zeit vergeht so schnell, und unser Adlerpaar zeigt uns erneut, wie aufregend die Natur sein kann!
17. April 2024 - Nur, Wächter des Nestes
Webcam Tatarstan
Während Arbuga und Belogor mit der Brut beschäftigt sind, sind Kojasch und Nur, die Besitzer des anderen Nestes in der Nähe von Kazan, seltener zu sehen. Doch ihre Präsenz ist immer spürbar, besonders wenn sie ihr Nest gegen unerwünschte Besucher verteidigen. Wir bleiben dran, um mehr über ihr aufregendes Nestleben zu erfahren, und werden euch auf dem Laufenden halten!
16. April 2024 - Erstes Ei bei Arbuga und Belogor!
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Ein Monat nach ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier haben Arbuga und Belogor bereits mit der Brut begonnen. Seit dem 14. April liegt ihr erstes Ei im Nest im Sengileewskij-Gebirge. Die Aufregung unter den Beobachter*innen ist groß, denn die kommenden Wochen werden zeigen, ob das Adlerpaar erneut erfolgreich Nachwuchs großziehen wird. Die Kamera wird weiterhin ihr Nest im Auge behalten, um ihre faszinierende Familiengeschichte zu verfolgen.
8. April 2024 - Vorstellung von Nur und Kojasch
Webcam Tatarstan
Gute Neuigkeiten von unseren gefiederten Freunden in der Nähe von Kazan! Wir freuen uns, euch die Namen unserer neuen Kaiseradler bekannt zu geben: Nur und Kojasch, was aus dem Tatarischen übersetzt "Strahl" und "Sonne" bedeutet. Diese Namen spiegeln nicht nur ihre majestätische Präsenz wider, sondern auch ihre entschlossene Art, ihr Nest auszustatten. Wir sind gespannt auf weitere Updates über ihr Leben in den kommenden Wochen!
25. März 2024 - Ein neues Paar in Tatarstan
Webcam Tatarstan
Ein weiteres Adlerpaar ist vor kurzem aus seinem Winterquartier zurückgekehrt. Ihr Nest befindet sich in der Republik Tatarstan, nahe der Hauptstadt Kasan. Noch sind die beiden namenlos und auch ihr Geschlecht ist bisher nicht bestimmt. Über die Identität der beiden Kaiseradler werden wir im Laufe der weiteren Beobachtungen mehr erfahren.
18. März 2024 - Willkommen zurück, Belogor!
Webcam Sengileewskij-Gebirge
Der stolze Nestbesitzer ist endlich zurück im Sengileewskij-Gebirge! Am 18. März kehrte Belogor in sein Nest zurück. Das Männchen hatte bereits die vergangene Brutsaison im Sengileewskij-Gebirge verbracht und gemeinsam mit Arbuga den jungen Kaiseradler Sif groß gezogen.
Aktuell inspiziert Belogor das Nest, das geduldig auf den Kaiseradler gewartet hat, und richtet es ein. Wir warten gespannt auf die Rückkehr seiner Partnerin Arbuga. Denn häufig bleiben Kaiseradlerpaare ihr Leben lang zusammen. Wann wird sie wohl ankommen? Und kommt sie überhaupt?
Mit der Rückkehr von Belogor beginnt auch die 6. Kaiseradler-Webcam-Staffel. Wir sind gespannt, ob es auch in diesem Jahr wieder Nachwuchs geben wird.
Webcam-Rückblicke
Tagebuch 2023 - Arbuga und Belogor
3. Februar 2023 – Expedition ins äthiopische Überwinterungsgebiet der Kaiseradler
Wo befinden sich eigentlich unsere Östlichen Kaiseradler der Wolgaregion derzeit? Einige von ihnen haben ihr Winterquartier unter anderem in Äthiopien „bezogen“. Genau dort hat sich im Januar auch ein NABU- Expert*innenteam mit Kolleg*innen von Birdlife Äthiopien getroffen, um diese abgelegenen Überwinterungsplätze erstmalig zu untersuchen. Das Expert*innenteam konnte sich vor Ort ein genaues Bild der Lage machen und zentrale Forschungsfragen genauer in den Blick nehmen: Unter welchen Bedingungen überwintern Kaiseradler eigentlich in Äthiopien und welchen – manchmal tödlichen – Gefahrenquellen sind sie vor Ort ausgesetzt?
An den ersten Expeditionstagen stand der Austausch der Expert*innen aus Armenien, Äthiopien, Russland und Deutschland mit den Mitarbeiter*innen der äthiopischen Nationalparks und der Ethiopian Wildlife and Natural History Society (EWNHS) im Mittelpunkt – so funktioniert grenzüberschreitender Zugvogelschutz. Nach einem gelungenen Auftakt war es dann soweit: Im Landesinneren, nahe der Stadt Nazret, haben die Teilnehmer*innen zunächst vier junge Kaiseradler gesichtet. Am nächsten Tag ließen sich in der Nähe von Addis Abeba und dem Awash-Nationalpark drei Vögel bei zwei Sichtungen beobachten – zwei dieser Kaiseradler flogen zusammen, einer war allein unterwegs. Die äußerst seltenen Greifvögel kommen in Äthiopien nur sporadisch vor. Sie sind über große Gebiete verstreut. Jede Beobachtung von Kaiseradlern ist für sich daher bereits ein Erfolg.
Nach den Kaiseradlersichtungen ging die Expedition weiter in den Norden Äthiopiens, einmal quer durch den Awash-Nationalpark zum Alededji-Tierschutzgebiet, dann zum Yangudi-Rassa-Nationalpark und zum Mille-Serdo-Tierschutzgebiet. Diese Naturgebiete stehen theoretisch unter besonderem Schutz, existieren jedoch in der Praxis nur auf dem Papier. Sie sind massiver Überweidung ausgesetzt. Zudem ist eine flächendeckende, intensive landwirtschaftliche Entwicklung in der Region ein Problem. Trotz der Hinweise konnten in diesen Gebieten keine Kaiseradler gesichtet werden. Gut möglich, so die Expert*innen, dass die Überwinterungsbedingungen in der Region für die Kaiseradler hier ungenügend sind.
Der letzte Teil der Reise führte die Delegation in den bergigen Teil Äthiopiens zum Biosphärenreservat Tanasee und schließlich zurück nach Addis Abeba. Auch auf dieser Etappe wurden keine weiteren Kaiseradler gesichtet, wohl aber die Bedingungen der möglichen Überwinterungsplätze ganz genau in Augenschein genommen. Mit kritischem Blick wurde die schnell wachsende Zahl von Windrädern in der Umgebung von Addis Abeba sowie auf den Gebirgsketten der Zugvogelgebiete betrachtet. Hunderte solcher Anlagen, deren Rotorblätter sich für die großen Zugvögel zu schnell drehen, wurden dort ohne erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfungen gebaut.
Eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Kaiseradlerpopulation in Äthiopien wäre sinnvoll und müsste im Rahmen einer Kooperation mit den Kolleg*innen vor Ort organisiert werden. Dabei ist es wichtig unter anderem folgende Vermutungen wissenschaftlich zu belegen:
- In Äthiopien überwintern nur oder hauptsächlich die Kaiseradler der nördlichen Wolgapopulation
- Je weiter nördlich sich die Nistplätze der Kaiseradler liegen, desto weiter südlich befinden sich ihre Überwinterungsgebiete
- In Äthiopien überwintern ausschließlich junge Adler und mit zunehmendem Alter verkürzt sich die Migrationsflugstrecke
Fest steht aber schon jetzt: Das neue Netzwerk zum Schutz und zur Erforschung der Kaiseradler kann nun weiterentwickelt werden und wird weitere Informationen über die Zugrouten der gefährdeten Art liefern. Dieses Wissen kommt natürlich auch unseren Kaiseradlern der Wolgaregion zugute, die im Frühjahr wieder zu ihren Brutplätzen zurückkehren werden.
28. März 2023 – Unsere Webcam läu...pardon...unsere zwei Webcams laufen
Richtig gesehen, eine neue Webcam-Staffel rund um das Leben der Östlichen Kaiseradler hat begonnen. Seit heute senden wir wieder Live-Bilder! Denn viele Kaiseradler der Wolga-Population sind bereits aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekehrt und haben ihre Nester bezogen. Natürlich wollen wir diese aufregenden Tage auf keinen Fall verpassen. Und weil doppelt bekanntlich besser hält, gewähren in diesem Jahr gleich zwei Webcams Einblicke in das Leben, Brüten und Schlüpfen der Kaiseradler.
Ob es bald Nachwuchs gibt? Und in welchem der beiden Kaiseradlernester, die zum selben Brutgebiet gehören, wohl zuerst? In dem am nördlichsten Rand des Brutgebiets gelegenen Nest im Nationalpark Tschawasch Warmane oder im zweiten Nest im Sengileewskij-Gebirge, das 150 Kilometer südlicher liegt? Wenn wir die Antwort wüssten, würden wir sie hier frei Nest mit allen Kaiseradler-Fans teilen. Da wir aber – jedenfalls in dieser Hinsicht – ebenfalls ahnungslos sind, geben wir uns jetzt einfach hoffnungsvoll der Kaiseradler-Webcam-Staffel 5 hin und schalten regelmäßig ein.
Wir freuen uns drauf und veröffentlichen in diesem Tagebuch regelmäßig Hintergrundinfos zu den neuesten Entwicklungen in den beiden Webcam-Nestern.
12. April 2023 – Dürfen wir vorstellen…?
Unsere vier Kaiseradler sind nicht mehr länger namenslos! Ihnen wurden wunderschöne Namen verliehen, die bestens zu ihrem jeweiligen Nistplatz passen. Im Nationalpark Tschawasch Warmane brüten nun das Kaiseradlermännchen Hawel, „die Sonne“, und das Weibchen Sarpike, „die Schöne“. Beide Adlernamen stammen aus der tschuwaschischen Sprache, die in der Region rund um den Nationalpark vereinzelt noch gesprochen wird. An den weißen Kalkstein des Sengileewskij-Gebirges hingegen erinnert der Name des zweiten Kaiseradlermännchens. Denn dieser heißt nun Belogor, was so viel wie „weißer Berg“ bedeutet. Das Adlerweibchen heißt Arbuga: Es wurde nach einem gleichnamigen Berg am Wolgaufer benannt.
14. April 2023 – Ei mal drei!
Es gibt Neuigkeiten von unseren Kaiseradlern! Im Abstand von nur einem Tag haben beide Kaiseradlerpärchen ihr erstes Ei gelegt. Den Anfang machte Kaiseradlerdame Arbuga im Sengileewskij-Gebirge, die am 11. April ihr erstes Ei legte. Doch nur einen Tag später zog Sarpike im 150 Kilometer entfernten Tschawasch-Warmane-Nationalpark nach. Arbuga legte dann mit einem weiteren Ei am 14. April nach. Wir sind gespannt, wie es weiter geht und freuen uns. Denn ab jetzt lohnt sich der Blick in die Kamera umso mehr: Fast immer werden wir nun mindestens ein Vogelelternteil im Nest zu sehen bekommen – das kostbare Ei muss schließlich gut behütet werden.
22. April 2023 – Freude und Trauer bei den Kaiseradlern
In unseren Kaiseradlernestern ist in den letzten Tagen viel passiert. Während am 15. April Kaiseradler Sarpike im Nationalpark Tschawasch Warman ihr zweites Ei legte, verloren Arbuga und Belogor ihre ersten zwei Eier. Hungrige Elstern und Nebelkrähen überfielen das Nest und plünderten es. Dies war ihnen natürlich nur möglich, weil die Kaiseradlereltern das Nest zwei Tage lang für längere Zeit verlassen hatten. Warum sie das taten, ist unklar. Wir vermuten jedoch, dass sie die Suche nach Nahrung weiter weggetrieben hat. Trotz dieses Rückschlages gab das Paar ihr Nest jedoch nicht auf. Bereits einen Tag nach dem Vorfall, am 17. April, legte Arbuga ihr drittes Ei, das sie seitdem nicht aus den Augen ließ. Am 22. April folgte ein weiteres Ei. Damit wurden während einer Brutsaison insgesamt vier Eier in einem Nest gelegt, was ein sehr seltenes Ereignis unter den Kaiseradlern ist!
8. Mai 2023 – In der Kaiseradler-Ruhe liegt die Kraft!
Nach dem Trubel im April ist wieder etwas Ruhe in den Kaiseradlernestern eingekehrt. Während sich die Abendsonne allmählich neigt, werfen wir einen Blick ins Nest von Arbuga und Belogor und auch in das Nest von Sarpike und Hawel. Bei beiden zeigt sich ein ähnliches Bild: Einer der beiden Kaiseradler brütet in aller Seelenruhe. Und wo ist das jeweils zweite werdende Elternteil? Auf Nahrungssuche natürlich! Denn der beste Support, den der andere Kaiseradler leisten kann, ist es, Ziesel oder andere Beutetiere aus der Umgebung für die Mahlzeiten zu beschaffen.
Übrigens: Kaiseradlereltern sind echte Teamplayer und wechseln sich beim Brüten ab: Mal bleibt das Weibchen im Nest und mal übernimmt das Männchen diese wichtige Care-Arbeit.
Wenn alles gut geht, wird es noch ein paar Wochen in genau diesem Rhythmus weitergehen. Denn im Durchschnitt dauert die Brutzeit bei Kaiseradlern 43 Tage. Bei Sarpike können wir also voraussichtlich um den 24. und 27. Mai mit dem Schlüpfen der Küken rechnen. Da Arbuga nach der Nestplünderung noch ein weiteres Mal Eier gelegt hat, könnte es bei ihr kurz darauf – also um den 29. Mai und 2. Juni – so weit sein.
Ob sich diese Prognose wohl bewahrheitet? Um das herauszufinden, müssen wir uns noch etwas gedulden. Dafür können wir uns in den nächsten Wochen von der Gelassenheit, die diese brütenden Kaiseradler ausstrahlen, inspirieren lassen. Merksatz fürs Büro, Studium und Co. lautet dann also: In der Kaiseradler-Ruhe liegt die Kraft!
22. Mai 2023 – Expedition nach Bulgarien
Während unsere Kaiseradler in der Wolgaregion fleißig brüten, geht auch die Erforschung des Östlichen Kaiseradlers weiter. Um sich über Erfahrungen beim Schutz von Greifvögeln, insbesondere über die beiden Fokusarten Östlicher Kaiseradler und Schmutzgeier auszutauschen, besuchte ein NABU-Expert*innenteam ihre Kolleg*innen des Birdlife-Partners Bulgarian Society for the Protection of Birds (BSPB) in Bulgarien.
Auf ihrer Expedition zum Monitoring des Bruterfolgs der Kaiseradler im Südosten des Landes konnte das Team Erfreuliches feststellen: In den meisten der 43 bekannten Nestern wird gebrütet und es kam nur in vereinzelten Fällen durch Störungen zum Brutabbruch. Die Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass Störungen durch Menschen häufig unbeabsichtigt verursacht werden. Um diese dennoch zu vermeiden, arbeitet die BSPB eng mit den ansässigen Landwirt*innen, Jäger*innen und anderen Landnutzer*innen zusammen. Denn schon wenn einfache Maßnahmen umgesetzt werden, kann das zu einem höheren Bruterfolg beitragen. Eine dieser Maßnahmen ist die Vermeidung von Lärm während der besonders kritischen Zeiträume, nämlich während der Besetzung der Nester, der Brutzeit sowie direkt nach dem Ausfliegen der Kaiseradler.
Ein weiterer Aspekt der Expedition war der Austausch zwischen den Expert*innen über Schutzmaßnahmen, wie künstlichen Nestbau, Habitatsmanagement, Bekämpfung von Wilderei und Vergiftung sowie über technische Aspekte der Forschung, wozu die Besenderung von Vögeln mit GPS-Geräten zählt. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem die Erfahrungen der bulgarischen Kolleg*innen beim Habitats- bzw. Beutetiermanagement für den Kaiseradlerschutz in der Wolgaregion interessant sind. Wie in Bulgarien ist auch in der Wolgaregion der Bestand des wichtigsten Beutetiers, der Ziesel, rückläufig. Die gezielte Lebensraumerhaltung und -bewirtschaftung der Beutetiere ist auch entscheidend für die Population der Kaiseradler, denn nur wenn es genug Nahrung gibt, kann auch der Nachwuchs versorgt werden.
25. Mai 2023 – Punktlandung: Die ersten Küken sind geschlüpft!
Unsere Prognosen haben sich bewahrheitet: Die Küken von Sarpike und Hawel sind pünktlich geschlüpft. Das erste Küken erblickte am 23. Mai gegen Mittag das Licht der Welt. Etwa 18 Stunden später schlüpfte am 24. Mai auch Küken Nummer zwei. Damit hat es nach knapp 40 Tagen, bereits drei Tage vor dem errechneten Termin, die schützende Hülle seiner Eischale verlassen.
Aktuell sind beide Elternvögel ausgeflogen. Dadurch haben wir einen großartigen Blick auf ihren Nachwuchs. Beide Küken sehen gesund und munter aus und recken immer wieder ihre Schnäbel in die Höhe – in der Hoffnung, dass ihre Eltern mit etwas Essbarem von ihrer Nahrungssuche zurückkehren. Jetzt gilt es, die Daumen für die ersten Tage zu drücken!
Ob der Nachwuchs von Arbuga und Belogor wohl auch so pünktlich ist? Laut Berechnung müsste das Schlüpfen um den 29. Mai bis 2. Juni beginnen. Wir warten schon gespannt darauf!
1. Juni 2023 – Freud und Leid liegen nah beieinander
Es ist viel passiert in den vergangenen Tagen! Nicht nur im Nest von Sarpike und Hawel sind Ende Mai Küken geschlüpft. Auch bei Arbuga und Belogor ist mittlerweile Nachwuchs zu vermelden. Bereits am 27. Mai kam ein Küken zur Welt.
Leider liegen Freud und Leid häufig nah beieinander. Wer aufmerksam unseren beiden Kaiseradler-Webcams verfolgt, hat es vielleicht schon mitbekommen: Im Nest von Sarpike und Hawel sah es für eine Woche so aus, als könnten dort zwei kleine Kaiseradler-Geschwister heranwachsen. Aber das Blatt hat sich nun gewendet. In den frühen Morgenstunden lag eines der beiden Küken verletzt am Rande des Nests. Nur der kleine Kopf bewegte sich noch ein wenig. Schließlich blieb das Küken komplett regungslos liegen und starb.
Dass nur eines der beiden Küken überlebt, vor allem nach den ersten kritischen Tagen nach dem Schlüpfen, ist nichts Ungewöhnliches. Grund dafür ist meist Nahrungsmangel, so vermutlich auch in diesem Fall. Trotzdem ist es auch für uns traurig, uns so schnell wieder von diesem Küken verabschieden zu müssen. Wir hoffen sehr, dass sein Geschwisterchen durchkommt und auch der Nachwuchs von Arbuga und Belogor in den nächsten Tagen ordentlich gepäppelt werden kann. In diesem Sinne: Fingers oder – besser gesagt – wings crossed!
6. Juni 2023 - Traurige Nachrichten
Das Glück ist in diesem Jahr nicht auf der Seite von Sarpike und Hawel: nach dem Tod ihres ersten Kükens ist nun auch Küken Nummer zwei verstorben. Wie bereits berichtet, ist es keine Seltenheit, dass nicht alle Kaiseradlerküken durchkommen. Dass keines überlebt, ist jedoch außergewöhnlich. Im Fall von Sarpike und Hawel gehen wir davon aus, dass klimawandelbedingter Nahrungsmangel die Ursache für diesen traurigen Umstand ist. Der Bestand der Ziesel, Hauptnahrungsquelle der Kaiseradler, ist im Umkreis des Nests in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen und andere Nahrungsquellen scheinen für die Aufzucht des Nachwuchses in diesem Jahr nicht ausgereicht zu haben.
Im Nest von Arbuga und Belogor hingegen scheint derzeit alles gut zu laufen... Nach dem anfänglichen Schock der Nestplünderung, legte Arbuga erneut zwei Eier, aus welchem bereits mindestens ein Küken geschlüpft ist. Immer wieder reckt es seinen Schnabel in Erwartung auf Futter in die Höhe, so dass wir den kleinen weißen Kopf durch die Webcam beobachten können.
Ob sein Geschwisterchen bereits geschlüpft ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Nach unseren Berechnungen müsste es spätestens am 2. Juni so weit gewesen sein. In den ersten Tagen könnte es noch zu klein sein, um aus der Kameraperspektive gesehen zu werden. Wir hoffen, dass sich das Küken weiterhin gut entwickelt und wir auch bald Küken Nummer zwei erspähen können.
20. Juni 2023 – Die erste Hürde ist geschafft
Wie geht es dem Küken im Nest von Arbuga und Belogor im Sengileewskij-Gebirge? Gut! Es hat die kritische Phase nach dem Schlüpfen überstanden und sieht gesund und munter aus. Von seinen Eltern wird der Nachwuchs bestens umsorgt, bekommt ausreichend Nahrung und wächst rasend schnell. Hin und wieder kann der kleine Kaiseradler schon beim Erkunden des Nests beobachtet werden.
Leider bleibt unser Küken wohl ein Einzelkind: Aus Ei Nummer zwei ist bis jetzt kein Nachwuchs geschlüpft. Wir gehen davon aus, dass es nicht befruchtet war. Damit hat es in diesem Jahr nur ein junger Kaiseradler aus insgesamt sechs Eiern in den beiden Nestern über die kritische Phase hinausgeschafft.
Die Chancen, dass unser Kaiseradlerküken durchkommt, stehen dafür aber recht gut. Zeit sich Gedanken über einen passenden Namen zu machen! Sobald unsere Projektpartner gemeinsam mit der Community vor Ort einen passenden Namen gefunden hat, teilen wir ihn hier natürlich mit.
Wir beobachten das Nest weiterhin mit Adleraugen und halten euch auf dem Laufenden!
6. Juli 2023 – Namensverkündung im Kaiseradlerhorst
Es ist so weit! Nach reichlicher Überlegung und Auswertung der Namensvorschläge für das Küken von Belogor und Arbuga haben unsere Projektpartner einen Namen gefunden: Sif - kurz und knapp, aber mit tiefgründiger Bedeutung. Sif wurde als dritter Sohn von Adam und Eva geboren. Sehr passend also, da er, genau wie unser Kaiseradlerküken, seine beiden älteren Geschwister Kain und Abel verloren hat und als Drittgeborener aufgewachsen ist.
Gespannt verfolgen wir die Entwicklung des kleinen Sif weiter und freuen uns, ihn beim Heranwachsen zu einem majestätischen Kaiseradler zu beobachten.
7. August 2023 – Flugschule erfolgreich absolviert
Ein leeres Nest? Sif hat sich auf den ersten Ausflug begeben! In den letzten Wochen hat unser flauschiges Küken eine bemerkenswerte Verwandlung zu einem imposanten Kaiseradler gemacht und für seinen großen Ausflugstag fleißig trainiert. Mit Erfolg! Nachdem der junge Adler seine Flügel bereits mehrmals in Testläufen ausgebreitet hat, startete Sif gestern den allerersten Flug aus dem Nest und absolvierte damit seine Flugschule mit Bravour.
Wie kommt der junge Kaiseradler nun in der freien Wildbahn zurecht? Zum Glück ist er in dieser aufregenden Zeit noch nicht völlig auf sich allein gestellt: Nach dem Erstflug werden die Jungadler bei ihrer Nahrungssuche von ihren Eltern unterstützt. Gut möglich, dass die Fütterung in unmittelbarer Nähe unseres Webcam-Nestes oder auf benachbarten Ästen des Elternbaums stattfindet. Für unseren Kamerablickwinkel wäre die Nahrungsaufnahme in diesem Fall aber nicht sichtbar.
In manchen Fällen kehren Kaiseradler nach ihren ersten Ausflügen noch ein paar Mal ins Nest zurück, bevor sie sich endgültig auf den Weg in ihre Winterquartiere machen. Auch dieses Sif-Szenario wäre also denkbar. Vielleicht haben wir Glück und es handelt sich nur um einen kurzen Ausflug und wir bekommen unseren Webcam-Kaiseradler noch einmal zu Gesicht, bevor er sich endgültig auf große Reise begibt. Dranbleiben lohnt sich.
19. Oktober 2023 – Dünne Luft für eurasische Adler: Dritte Konferenz bringt frischen Wind
Unsere Webcam-Kaiseradler sind mittlerweile ausgeflogen, aber die Artenschutzarbeit geht natürlich weiter – auch auf internationalem Parkett. Ende September haben wir gemeinsam mit unseren Partnern die dritte internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz „Adler der Paläarktis: Erforschung und Schutz“ in Kasachstan ausgerichtet. Ziel war der Austausch zu den neuesten Erkenntnissen rund um den Greifvogelschutz. Die Teilnehmenden setzten sich mit den größten Bedrohungen für Eurasiens Adlerarten auseinander und erarbeiteten wirksame Schutzstrategien.
Für eine starke grenzübergreifende Zusammenarbeit beim Greifvogelschutz sind regelmäßige Konferenzen wie diese enorm wichtig. Rund 150 Teilnehmenden aus 40 verschiedenen Ländern kamen dieses Mal zusammen. Die Teilnehmenden, darunter Artenschützer*innen, Ornitholog*innen und weitere Wissenschaftler*innen, wurden zu Beginn der viertägigen Vortragsreihe von Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales, begrüßt.
Beteiligt an der Planung waren neben dem NABU der RRRCN (Russian Raptor Research and Conservation Network), BRCC (Biodiversity Research and Conservation Center Community Trust) und MME/BirdLife Ungarn. Im Rahmen unseres Projektes „Neue Netzwerke für den Östlichen Kaiseradler“, das von der VGP unterstützt wird, leistete der NABU einen bedeutenden Beitrag zur Realisierung.
In diesem Sinne: Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir weiter daran, dass die eurasischen Adler genug Rückenwind erhalten!
Tagebuch 2022 - Barynya und Swijaga
14. April 2022 - Webcam auf Sendung: Neuer Baum, neues Glück?
Vier Küken durften wir in den vergangenen Jahren im Livestream auf ihrem Weg vom Ei zum Jungvogel begleiten. Sie hießen Wolguscha (2019), Jaruscha (2020) sowie Maina und Tscheremschan (2021). Nun ist die Webcam und damit das alte „Kinderzimmer“ sozusagen umgezogen. Warum das?
Die Kiefer, auf der die Adlereltern in den vergangenen Jahren gebrütet hatten, wurde gefällt. Expert*innen vor Ort vermuten, dass Menschen den Adlerhorst zerstört haben, da die Greifvögel gelegentlich Hühner aus den umliegenden Dörfern erbeuten. Die Greifvögel hatten aber Glück im Unglück. Da der Baum im Winter gefällt wurde, ist keiner der Kaiseradler zu Schaden gekommen.
Unser Kollege und Projektkoordinator vor Ort, Dr. Michail Korepov, hat aber vor einigen Wochen ein bekanntes Kaiseradler-Nest am anderen Wolgaufer aufgesucht und dort eine neue Webcam installiert. Dieses Jahr können wir also das Geschehen in diesem Nest genauer unter die Lupe nehmen.
Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. Nur wenige Tage nach der Installation konnten Webcam-Zuschauer*innen beobachten, wie das gerade aus dem Süden zurückgekehrte Kaiseradlermännchen Barysch das Nest vor Krähen verteidigte und auf seine Partnerin Swijaga wartete – Swijaga ist seit 2018 besendert. Als die „Hausherrin“ mit kurzer Verzögerung aus ihrem Überwinterungsquartier in Saudi-Arabien ankam, startete sie unverzüglich mit dem Nestbau. Damit sind die beiden weiterhin beschäftigt. Wer etwas Geduld mitbringt, kann die beiden Kaiseradler nun regelmäßig im Nest beobachten.
20. April 2022 - Ei, ei, ein Kaiseradler-Osterei
Direkt nach den Osterfeiertagen hat uns diese festliche Nachricht erreicht: Im Kaiseradler-Nest liegt ein Ei! Wir können nun live beim Brüten zusehen.
Übrigens gab es zwischendurch etwas Verwirrung im Adlernest, die wir hier kurz auflösen wollen. Denn das vermeintliche Kaiseradlerweibchen Swijaga ist in Wirklichkeit ein Männchen, während das vermeintliche Männchen Barysch tatsächlich ein Weibchen ist. Das haben die Kolleg*innen vor Ort herausgefunden und uns gerade mitgeteilt.
Interessanterweise darf Swijaga seinen eigentlich weiblichen Vornamen trotzdem behalten. Denn als besendertes Tier existieren bereits Veröffentlichungen über sein Verhalten und seine Flugrouten. Ein Namenswechsel würde zu noch mehr Verwirrung führen. Über Barysch gibt es bisher keine Veröffentlichungen. Das Weibchen wurde daher kurzerhand Barynya getauft.
Ob Männchen oder Weibchen, klar bleibt: Swijaga und Barynya sind weiterhin regelmäßig im Nest zu sehen. Als werdende Eltern haben sie nun auch alle Flügel voll zu tun.
21. April 2022 - Nummer Zwei, noch ein Ei
Ein zweites Ei wurde im Nest gesichtet. Das ist schön! Denn die Wahrscheinlichkeit, dass in einigen Wochen Nachwuchs im Adlerhorst zu vermelden ist, steigt damit deutlich. Meist ist es übrigens Barynya, die wir in diesen recht kühlen und regnerischen Tagen im Nest beobachten können. Sie brütet fleißig. Nur hin und wieder wird sie von Kaiseradler Swijaga abgelöst. Er kümmert sich währenddessen um das leibliche Wohl der werdenden Familie.
2. Mai 2022 – Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn!
Leider ist die Kamera, die sonst fleißig das Kaiseradler-Nest filmt, verrutscht. Erst wenn der kleine Nachwuchs geschlüpft ist, kann sie unser Team vor Ort neu ausrichten. Derzeit sind die werdenden Eltern, Barynya und Swijaga, durchgehend im Nest und brüten fürsorglich. Dabei dürfen sie nicht gestört werden. Das ist für uns Kaiseradler-Fans natürlich sehr traurig, da wir so spannende Momente verpassen, doch die Sicherheit und das Wohlergehen der Vögel geht vor.
Letztes Jahr sind die Küken Anfang Juni aus ihren Eiern geschlüpft. Wir warten gespannt und hoffen, dass wir bald wieder gute Sicht auf das Nest haben werden.
31. Mai 2022 – Kurzbesuch im Adlernest: Wie geht es den werdenden Eltern?
Auch wenn die Kaiseradler-Webcam noch im Standby-Modus verweilt, haben wir ein paar gute Nachrichten: Der lokale Projektleiter Michail Korepov und sein Team haben das Nest kürzlich besichtigt und sich vergewissern können, dass es den Adlern gut geht. Die werdenden Adlereltern sind fleißig am Brüten. Gut möglich, dass wir bald den neuen Kaiseradler-Nachwuchs feiern können. Wir hoffen weiterhin, dass die Webcam-Übertragung demnächst wieder möglich sein wird. Das Projektteam plant, die Kamera behutsam neu auszurichten, nachdem die Küken geschlüpft sind. Wir halten alle Webcam-Fans auf dem Laufenden.
14. Juni 2022 – Juhuu! Die Küken sind geschlüpft!
Das Kaiseradlernest wurde vom Projektteam besucht. Barynya und Swijaga sind nun Eltern von zwei niedlichen Küken geworden. Das Schlüpfen der Jungen konnten wir leider nicht live mitverfolgen. Wir hoffen, dass die Kamera bald geradegerückt werden kann. Aber die Hauptsache ist, dass die beiden beim Brüten nicht gestört wurden und die ganze Familie wohl auf ist. Die frischgebackenen Vogeleltern kümmern sich wirklich rührend um ihren Nachwuchs.
23. Juni 2022 – Traurige Nachricht: ein Küken ist gestorben
Leider können wir heute keine guten Neuigkeiten überbringen. Eines der zwei Kaiseradlerküken ist gestorben. Es lässt sich nicht nachvollziehen, wie es zu diesem Vorfall gekommen ist. Dass es nicht alle Küken schaffen, kommt in der Natur allerdings häufig vor. Glücklicherweise geht es dem Geschwisterchen sehr gut. Es sieht wohl genährt und gesund aus.
Der Projektleiter und sein Team haben beschlossen, das Nest weiterhin nicht zu stören. Die Webcam muss also erst einmal im Standby-Modus bleiben. Denn sie lässt sich nicht verrücken, ohne über das Vogelnest greifen zu müssen. Natürlich drücken wir allen Kaiseradler-Fans die Daumen, damit wir bald doch noch neue Aufnahmen sehen können.
Zum Schluss haben wir aber doch noch eine gute Meldung in petto: Nachdem der Baum mit dem Nest von den Kaiseradlern Simbirom und Uljana gefällt wurde, hatte man sie aus den Augen verloren. Nun wurde unser beliebtes Webcam-Pärchen aus den letzten Jahren ganz in der Nähe wieder gesichtet. Das Team plant dieses Nest ebenfalls im Blick zu behalten. Mit etwas Glück erfahren wir bald mehr über die erfahrenen Eltern.
13. Juli 2022 – Ein Trostpflaster für alle Webcam-Fans
Sicherheit für den Nachwuchs geht vor! Das war und ist das oberste Gebot für uns und unsere Projektpartner in der Wolgaregion. Deswegen bleibt die Kaiseradler-Webcam, die im Mai verrutscht war, nun doch bis Jahresende im Standby-Modus. Ein Besuch im Nest würde für die Greifvögel vor allem Stress bedeuten. Und der gerade einmal ein Monat alte Jungvogel soll sich schließlich so gut es geht entwickeln, um hoffentlich in ein paar Monaten seine erste große Reise in den Süden antreten zu können.
Aber so ganz ohne Live-Bilder wollen wir unsere Kaiseradler-Fans natürlich nicht diesen Sommer verbringen lassen. Auch unsere Partner haben in diesem Jahr etwas weiter nordöstlich in der Wolgaregion eine Kaiseradler-Webcam installiert: Über diesen Link können Interessierte nun diesen beiden Jungvögeln beim Aufwachsen zusehen – als kleines Trostpflaster sozusagen, da unsere Kaiseradler-Webcam in diesem Jahr nun doch ruhen muss.
4. August 2022 – Ein Küken? Nein, ein Jungvogel!
Hach, wie schnell sie groß werden! Unser Kaiseradlerküken hat sich mittlerweile zu einem stattlichen Jungvogel entwickelt. Im Kaiseradlernest geht ansonsten alles seinen gewohnten Gang. Davon konnten sich die Kolleg*innen vor Ort vor kurzem selbst überzeugen, als sie der Familie einen Besuch abgestattet haben. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein lilafarbener Plastiksack im Nest entdeckt und entfernt. Zum Glück! Denn letztes Jahr haben sich die Kaiseradler darin etwas verheddert. Das soll in diesem Jahr natürlich nicht passieren.
Beide Eltern kümmern sich ansonsten noch immer liebevoll um ihren Nachwuchs und versorgen ihn regelmäßig mit Beute aus der Umgebung. Was für ein 1A Service, Kaiseradler-Jungvogel müsste man sein.
1. September 2022 – Abflug ins Überwinterungsquartier naht: der GPS-Rucksack ist gepackt
Der Herbst steht vor der Tür und der Flugunterricht des jungen Kaiseradlers ist bereits im vollen Gange. Das Nest von Barynya und Swijaga – unsere beiden Kaiseradlereltern – wird nun immer seltener besucht, denn das Junge lernt allmählich, sich selbst zu versorgen und trainiert seine Flügel für die anstehende Zugzeit. Doch bevor er unserem Projektleiter vor Ort „entfliehen“ konnte, hat er die Gelegenheit genutzt und den Jungvogel besendert. Aus dem diesjährigen Nachwuchs in der Wolgaregion bekamen noch vier weitere Vögel einen GPS-Sender.
Auffällig war, dass unser Jungvogel zur Besenderungszeit im Vergleich zu seinen Artgenossen etwas schwächer war. Grund dafür sind die etwas weniger üppigen Nahrungsquellen in der Umgebung des Nestes. Wir sind trotzdem zuversichtlich, dass der junge Kaiseradler die Sommerzeit gut genutzt hat und rechtzeitig Richtung Überwinterungsgebiet aufbrechen kann.
Wir sind schon gespannt auf die Ergebnisse der GPS-Tracker, die die fünf Kaiseradler nun wie einen leicht gepackten Reiserucksack aufgeschultert haben. Die GPS-Tracker werden wertvolle Informationen zu den Flugrouten und dem Zugzeitraum liefern. Sie erleichtern Wissenschaftler*innen das Monitoring der Kaiseradlerpopulation, geben Aufschluss über das Überleben der besenderten Vögel und verraten uns, welches Brutgebiet die seltenen Adler im kommenden Jahr auswählen.
Tagebuch 2021 - Maina und Tscheremschan
31. März 2021 - Kaiseradler-Webcam ist wieder live
Und wer brütet dieses Jahr im Webcam-Nest? Hand aufs Herz: Noch wissen wir das nicht so genau. Aber gemeinsam mit unseren russischen Naturschutz-Kolleg*innen hoffen wir darauf, in dem Nest bald wieder die Eltern von Jaruscha, Uljana und Simbirom, anzutreffen. Wir drücken fest die Daumen und haben schon mal die Webcam angeworfen – sollten die beiden Kaiseradler sich hier demnächst häuslich einrichten, wollen wir das auf gar keinen Fall verpassen.
9. April 2021 - Hallo, kennen wir uns?
Wir sind ganz aus dem Häuschen, also aus dem Adlerhorst. Wie auch immer: Seit gestern ist wieder regelmäßig Bewegung im Kaiseradler-Nest! Aber anders als gedacht, sind es dieses Mal nicht unsere alten Bekannten – die beiden Kaiseradler Uljana und Simbirom. Stattdessen haben wir es mit zwei „Neuzugängen“ zu tun: mit einem erwachsenen Weibchen im etwas dunkleren Federkleid und einem jungen Männchen, zu erkennen an der helleren Färbung. Wahrscheinlich werden wir gerade Zeuge, wie sich ein neues Paar bildet. Beide Adler sind seit gestern häufiger in der Webcam zu sehen, sie „schnüffeln“ am Nest und aneinander. Hin und wieder bringen die seltenen Greifvögel neue Zweige zum Adlerhorst. Denn wenn sich die beiden tatsächlich für längere Zeit hier niederlassen, sollte natürlich auch das Nest schön gemütlich sein.
14. April 2021 - Es bleibt spannend
Noch bis vor zwei Tagen haben wir die beiden, neu angekommenen Kaiseradler sehr regelmäßig im Adlerhorst zu Gesicht bekommen. Sie waren weiterhin mit der Verschönerung des Nests beschäftigt. Seit gestern ist es etwas stiller geworden. Ob das Pärchen wohl zusammen bleibt und in den nächsten Tagen wieder häufiger vorbeischauen wird? Es bleibt spannend...
26. April 2021 - Da hat uns doch jemand ein Ei gelegt
Tolle Nachrichten! Unsere beiden Neuankömmlinge haben sich offensichtlich entschieden zu bleiben. Seit Freitag liegt ein Ei im Nest und die beiden Adler-Eltern in spe haben sich daran gemacht, es auszubrüten. Unsere Webcam geht also in die dritte Runde! Wir sind schon ganz gespannt und freuen uns riesig darauf, erneut ein Adlerküken vom Ei bis zum ersten Flug begleiten zu dürfen.
27. April 2021 - Ei Nummer zwei!
Kaum haben wir die Neuigkeiten verkündet, hat unser Kaiseradlerweibchen schon nachgelegt. Seit gestern Nachmittag liegt ein zweites Ei im Nest. Treue Webcam-Fans werden es schon wissen: Was jetzt folgt sind rund 40 Tage Brutzeit in denen die beiden Altvögel, ganz emanzipiert, abwechselnd brüten und jagen. Ende Mai bis Anfang Juni rechnen wir dann mit dem Schlüpfen der beiden Küken.
10. Mai 2021 - Ungebetener Besuch und ein leeres Nest
Viele Webcam-Zuschauer*innen mussten sich in den letzten Tagen wundern: Wo sie fürsorglich brütende Adlereltern erwartet haben, waren nur ein verlassenes Nest und zwei ungeschützte Eier zu sehen. Uns haben daraufhin zahlreiche besorgte Nachfragen erreicht. Ist das normal? Kühlen die Eier nicht aus? Die gute Nachricht zuerst: Dass Kaiseradlerpaare während der Brutzeit auch mal zeitgleich das Nest verlassen, ist nicht ungewöhnlich. Insbesondere, wenn der Jagderfolg etwas länger ausbleibt, begeben sich beide Altvögel auf die Suche nach Nahrung. Erstmal also kein Grund zur Sorge. Vor Kurzem hatten unsere Kaiseradler allerdings ungebetene Gäste: Weil sich Menschen in der Nähe des Nests aufgehalten haben, mussten sie das Nest verlassen und konnten erst mehrere Stunden später zurückkehren. Ob und wie sich diese lange Unterbrechung auf die ungeschlüpften Küken auswirkt, können wir leider zur Zeit nicht sagen. Jedenfalls haben die beiden Adlereltern die Brut wieder aufgenommen. Ein gutes Zeichen! Wir hoffen also auf zwei gesunde Küken und tun weiterhin unser Bestes, um die Kaiseradler in Uljanowsk zu schützen.
27. Mai 2021 - Die Spannung steigt
Vor fast genau einem Jahr, nämlich am 25. Mai 2020, ist das Webcam-Küken Jaruscha geschlüpft. Sein großer Bruder Wolguscha erblickte am 1. Juni 2019 das Licht der Welt. Wie lange es dieses Jahr wohl dauern wird? Die Spannung ist kaum auszuhalten. Wer sich in der hoffentlich nicht mehr ganz so langen Wartezeit fragt, was wohl aus Jaruscha geworden ist, findet unter diesem Logbuch Antworten. Die Karte zeigt Jaruschas Reiseroute. Mittlerweile ist der junge Adler zurück in Russland und hält sich etwa 250 Kilometer westlich von seinem Geburtsort – also unserem Kaiseradler-Nest – auf. Wir freuen uns, dass es ihm gut geht!
4. Juni 2021 - Erstes Kaiseradlerküken geschlüpft
Beim flüchtigen Blick ins Nest erscheint zunächst alles wie immer: Wir sehen zwei entspannt wirkende Kaiseradler, hören den peitschenden Wind, aber dann ist da noch etwas. Ein leises Fiepen! Und genau dieses Geräusch lässt unser Webcam-Herz höher schlagen. Denn das Fiepen gehört zu dem neuesten und jüngsten Mitglied der Kaiseradlerfamilie: Das erste von zwei Küken ist geschlüpft! Auch eine Fütterung konnten wir heute schon live beobachten. Nun sind wir gespannt darauf, die nächsten Stunden und Tage des Adlerkükens mitzuverfolgen, und drücken ihm für den Start ins Leben die Daumen. Denn die ersten Tage sind immer die schwersten. Wann wohl das zweite Küken schlüpft?
7. Juni 2021 - ... Und das zweite Küken folgte sogleich
Gestern Abend, also am 6. Juni, ist das zweite Küken geschlüpft! Der Altersunterschied der Kaiseradlergeschwister beträgt etwas weniger als drei Tage, haben unsere russischen Kolleg*innen mitgeteilt. Bevor wir jedoch unser Herz an die beiden verlieren, warten wir noch ab, wie sich die Situation im Nest weiter entwickelt. Im Moment wirkt es so, als sei eines der beiden Küken etwas fitter und agiler. Wir konnten es heute auch schon mehrfach bei ausgiebigen Mahlzeiten beobachten.
14. Juni 2021 - Aller Anfang ist schwer
Unsere beiden Küken sind jetzt acht und zehn Tage alt. Wie bei den meisten Tieren, sind die ersten Wochen im Leben eines Kaiseradlers die schwersten. Die kleinen Federkugeln könnnen ihre Temperatur noch nicht selbst regulieren und haben kaum Energiereserven. Das machst sie anfällig für Umwelteinflüsse wie Hitze oder Nahrungsmangel. Weil die Bestände des Ziesels, das Hauptbeutetier des Kaiseradlers, in den letzten Jahren in der Uljanowsk-Region abgenommen haben, fällt unseren Adlereltern die Jagd nicht immer leicht. Dieses Jahr scheinen sie aber vergleichsweise erfolgreich zu sein. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass dieses Jahr beide Küken durchkommmen!
28. Juni 2021 – Das Schwerste ist geschafft
Für Adlerfans heißt es nun vorsichtig aufatmen: Die schwersten Tage im Leben der beiden Küken sind überstanden! In den letzten drei Wochen haben Simbir und Novuljana, unsere beiden Adlereltern, unermüdlich Nahrung herbei geschafft, gefüttert und Schatten gespendet, damit die beiden Kleinen die heißen Tage in Uljanowsk unbeschadet überstehen. Jetzt sind die jungen Kaiseradler so gut genährt, dass ihre Chancen durchzukommen ziemlich gut stehen. Höchste Zeit also, um über Namen für die beiden Nachwuchs-Adler nachzudenken.
12. Juli 2021 – Geschwisterliebe
Zum ersten Mal in der dreijährigen Geschichte der Kaiseradler-Webcam dürfen wir gleich zwei Küken dabei zusehen, wie sie mit rasender Geschwindigkeit wachsen und wachsen. Ist es nicht faszinierend die beiden dabei zu beobachten, wie sie miteinander umgehen?
Wir sind übrigens noch auf Namenssuche und nehmen bis zum 1. August Vorschläge entgegen! Wir stimmen uns dann mit unseren russischen Projektpartnern über die schönsten Ideen ab. Die besten Chancen haben übrigens Namen, die geschlechtsneutral sind und deren Bedeutung zum Projekt oder der Uljanowsk-Region an der Wolga passt.
29. Juli 2021 – Gut gebrütet, gut behütet
Über den doppelten Bruterfolg im Webcam-Nest haben wir uns ja schon ausgiebig gefreut. Unsere Exkursionen im Projektgebiet an der Wolga zeigen nun, dass es sich dabei in diesem Jahr nicht nur um einen erfreulichen Einzelfall handelt. Die Brutsaison war außergewöhnlich erfolgreich! Im Durchschnitt haben die Kaiseradlerpaare in Uljanowsk 1,6 Küken auf die Welt gebracht. Für die bedrohten Greifvögel ist das eine tolle Nachricht. Ein Highlight der Untersuchungen: In einem Nest wachsen sogar gleich drei Adlergeschwister gemeinsam auf – eine seltene Besonderheit. Gemeinsam mit unseren beiden Webcam-Küken wurden die Drillinge in der vergangenen Woche von unserem Projektleiter Michail Korepov, mit Unterstützung der Kolleg*innen der NABU Filiale in Armenien, mit GPS-Sendern ausgestattet. So können wir ihre Migration mit verfolgen und wichtige Erkenntnisse für den Schutz der Vögel gewinnen.
P.S.: Die Ergebnisse der Namenssuche geben wir in den nächsten Tagen bekannt.
18. August 2021 - Und dein Name sei...
Nach langer Namenssuche, gerade noch rechtzeitig vor dem Abflug unserer Webcam-Küken, ist nun endlich eine Entscheidung gefallen. Immerhin haben wir die Zeit genutzt und nicht nur zwei, sondern gleich fünf junge Kaiseradler benannt. Die beiden Jungen, die wir in den letzten Wochen beim Aufwachsen begleiten durften, heißen nach zwei Nebenflüssen der Wolga: Maina und Tscheremschan. Maina, mit größter Wahrscheinlichkeit ein Weibchen, ist etwas größer als ihr Bruder und übt schon fleißig das Fliegen. Regelmäßig verlässt sie das Nest, taucht aber bis jetzt auch immer wieder auf. Tscheremschan traut sich noch nicht ganz, wird aber mit Sicherheit bald folgen.
Neben unseren beiden Webcam-Stars wurden noch drei weitere Kaiseradler in Uljanowsk getauft. Es handelt sich um die Drillinge, die im Juli ebenfalls mit einem GPS-Sender ausgestattet wurden. Altair, Tarazed und Alschain haben ihre Namen nach dem Vorbild von drei Sternen im Sternbild „Adler“ erhalten. Dieser tolle Vorschlag kam von einer Webcam-Zuschauerin aus Deutschland. Vielen Dank!
In den nächsten Tagen werden die jungen Greifvögel ihr Nest verlassen, um das erweiterte Brutgebiet zu erkunden und um das Jagen zu lernen. Im Herbst brechen sie dann auf die weite Reise Richtung Süden auf, um auf der Arabischen Halbinsel oder in Ostafrika zu überwintern. Aber keine Sorge, der Abschied ist nicht endgültig. Denn dank ihrer GPS-Rucksäcke können wir euch regelmäßig von den Reisen der fünf Abenteurer*innen berichten.
1. September 2021 - Ausgeflogen
Seit einigen Tagen sind Maina und Tscheremschan auf eigenen Flügeln unterwegs. Die Jungadler verlassen regelmäßig das Nest und erkunden das elterliche Brutrevier. Zu unserer Freude kehren sie aber derzeit noch gelegentlich zurück, um Nahrung zu sich zu nehmen oder einfach um Pause zu machen. Schließlich ist das Jagen lernen eine große Aufgabe für die jungen Kaiseradler. Falls die Webcam also aktuell ein leeres Nest zeigt: einfach bald wieder einschalten! Mit etwas Glück bekommen wir die beiden vor ihrem Abflug ins Überwinterungsgebiet noch einmal zu Gesicht.
1. November 2021 - Ab in den Süden
Unsere beiden jungen Kaiseradler sind auf dem Weg ins Überwinterungsgebiet. Nachdem Maina und Tscheremschan noch einige Wochen im elterlichen Brutrevier verbracht haben, sind sie im Oktober Richtung Süden aufgebrochen. Tscheremschan hat leider seinen Sender verloren, wurde aber kurz vor Abflug noch gesichtet. Maina sendet weiter Daten und ist – genau wie die anderen Adler, die wir in den letzten Jahren besendert haben – unterwegs in wärmere Gefilde. Es geht den beiden also gut! Wo sie sich wohl niederlassen werden? Während Jaruscha letztes Jahr nur bis an den Südrand des Kaspischen Meeres geflogen ist, verschlägt es manche Artgenossen bis nach Äthiopien. Wir sind gespannt.
Tagebuch 2020 - Jaruscha
11. Mai 2020 - Rückkehr der Kaiseradler
Wer erinnert sich noch? Letztes Jahr begleiteten wir das Kaiseradlerpaar Uljana und Simbirom bei der Aufzucht ihres Kükens, Wolguscha. Der junge Adler war leider, wie wir jüngst erfahren haben, kurz nach seinem Abflug Richtung Süden tödlich an einer Stromleitung verunglückt. Aber jetzt die gute Nachricht: Uljana und Simbirom sind zurück im Horst und brüten schon wieder fleißig. Die besenderten Kaiseradler sind bereits im April angekommen, nachdem sie zuvor tausende Kilometer aus ihrem Überwinterungsgebiet nach Russland zurückgelegt hatten. Zusammen mit unseren russischen Kolleg*innen vom NABU-Kavkaz und der Universität Uljanowsk beobachten wir das Brutverhalten nun ganz genau. Wir freuen uns über die Ankunft der beiden seltenen Adler in ihrer Heimat und halten alle Kaiseradler-Fans in den nächsten Wochen und Monaten hier auf dem Laufenden!
20. Mai 2020 - Stürmisch bis heiter
Mal ist es sonnig, dann wieder bedeckt und schließlich so windig, dass es uns beinahe schon beim Zuschauen das Haupthaar durch wirbelt. Aber die werdenden Kaiseradlereltern Uljana und Simbirom sind ja nicht aus Zucker und tragen das wechselhafte Wetter mit größter Gelassenheit. Aktuell wechseln sich die beiden Kaiseradler im Abstand von einigen Stunden beim Brüten ab. Als Kaiseradlermännchen Simbirom – erkennbar am dunkleren Gefieder und seiner etwas kleineren Größe – vor ein paar Tagen das Brüten wieder Uljana überlässt, legt er einen spektakulären Start bei Starkwind hin. Solche spannenden Flugmanöver kann man derzeit immer wieder beobachten.
25. Mai 2020 - Erstes Kaiseradlerküken geschlüpft!
Da bewegt sich doch was. In den letzten Tagen haben wir noch gerätselt, wann sich unsere Kaiseradlerküken wohl aus ihren Eiern schälen. Es ging schneller als wir dachten. Beim morgendlichen Blick in die Webcam konnten wir heute, da wo gestern noch das erste Ei lag, einen kleinen, weißen Ball aus Federn entdecken. Wer jetzt aufmerksam zuschaut, dürfte sehr bald beobachten können wie das zweite Küken schlüpft!
27. Mai 2020 - Zweites Kaiseradlerküken geschlüpft!
Früh aufstehen lohnt sich – besonders für Vogelfreunde: Unsere russischen Kolleg*innen saßen heute schon besonders früh an ihrem Rechner und konnten live miterleben, wie sich das zweite Küken unseres Kaiseradlerpaars aus seinem Ei pellte. Das Video können Facebook-Nutzer*innen unter den Kaiseradler-Fans hier sehen. Vielen Dank für den Mitschnitt an den Russischen Vogelschutzbund (RBCU) und NABU-Kavkaz! Wann kann man schon mal einen so seltenen Greifvogel beim Schlüpfen beobachten? Wir sind auf jeden Fall ganz beseelt und drücken den beiden Küken nun die Daumen für die nächsten Tage und Wochen.
2. Juni 2020 - Namen gesucht: Vorschläge bis 7. Juni
Jenka, Saschka, Carino? Oder doch ganz anders? Die ersten Ideen, wie die beiden vor wenigen Tagen geschlüpften Kaiseradlerküken heißen sollen, sind schon bei uns eingetrudelt. Aber noch ist alles offen. Bis zum 7. Juni freuen wir uns über Namensvorschläge.
Weil wir das Geschlecht der beiden Kaiseradlerküken nicht gleich bestimmen können, sollten die Vorschläge möglichst geschlechtsneutral sein oder eine männliche und eine weibliche Variante haben. Außerdem sollten sie auf Russisch und Deutsch funktionieren. Nicht so gut geeignet wären also zum Beispiel Namen wie „Pünktchen“ oder „Horst“. Besser ginge dafür „Alex“ oder „Fedor/Fedora“.
Wie kann ich meine Vorschläge einreichen?
E-Mail: Nutzen Sie den Betreff Kaiseradlerküken: Namen gesucht und schicken Sie Ihre beiden Namensvorschläge an unseren Mitarbeiter im Kaukasus-Programm Marco.Philippi@NABU.de
Mit etwas Glück fällt die Wahl genau auf Ihren Vorschlag. Wir sind gespannt auf die Vorschläge!
5. Juni 2020 - Regungslos im Nest
Es ist leider nicht auszuschließen, dass nur eines der beiden Küken durchkommt. Insbesondere wenn Nahrungsmangel besteht kommt es vor, dass sich das stärkere Küken durchsetzt. Andererseits schaffen es aber auch regelmäßig beide Geschwister. Noch hoffen wir das Beste! Aber eines der beiden noch namenlosen Kaiseradlerküken liegt seit heute Morgen regungslos im Nest. Ob es noch am Leben ist, können wir aktuell nicht mit Sicherheit sagen. Auch das zweite Küken kämpft mit den Bedingungen, während ihm Uljana Schatten spendet. Die ersten Tage im Leben eines Kükens sind besonders kritisch, weil sie ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und darauf angewiesen sind, dass die Eltern genug Futter finden.
9. Juni 2020 - Traurige Nachricht
Eines unserer beiden frischgeschlüpften Kaiseradler-Küken hat es leider nicht geschafft und ist gestorben. Die ersten Tage im Leben der Küken sind besonders kritisch, weil sie noch sehr schwach sind und darauf angewiesen, dass die Eltern genug Futter finden. Wenn nicht ausreichend Nahrung verfügbarist, kommt es leider vor, dass nur das stärkere Küken durchkommt. Das liegt häufig daran, dass sich die Lebensräume durch die menschliche Nutzung verändern.
Auch wenn es schwer anzusehen ist, verdeutlicht das Schicksal unserer Webcamfamilie die Notwendigkeit der Arbeit, die wir gemeinsam mit dem Russischen Vogelschutzbund und NABU Kavkaz leisten, um die Kaiseradlerpopulation in Uljanovsk zu schützen. Durch die Ausweisung von Schutzgebieten und die Sicherung von Strommasten haben sich die Überlebenschancen der Adler schon deutlich erhöht, was zu einer stabilen Population an der mittleren Wolga geführt hat.
P.S.: Dem zweiten Küken geht es zum Glück gut und es macht einen vitalen Eindruck.
11. Juni 2020 - Das Küken heißt Jaruscha!
Vielen Dank an alle Adlerfans, die sich an der Namenssuche beteiligt haben. Wir durften mit unseren russischen Partnern über insgesamt 261 Vorschläge beraten. Das ist uns natürlich nicht leicht gefallen. Der Name Jaruscha hat seinen Ursprung in der slawischen Mythologie und ist eine Abwandlung des Namens Jarilo – so heißt der Gott der Sonne, des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Weil Kaiseradler auf Russisch Sonnenadler heißen und die Symbolik gut zu den Herausforderungen im Projekt passt, haben wir uns für diesen Namen entschieden.
24. Juni 2020 - Was fressen eigentlich Kaiseradler?
Das Kaiseradlerküken Jaruscha hat sich wunderbar entwickelt und das liegt natürlich in erster Linie an der guten und regelmäßigen Nahrungsaufnahme. Immer wieder kann man bei einer Live-Fütterung im Adlerhorst zusehen. bei Das Hauptbeutetier unserer Webcam-Adler und ihrer Artgenossen in Uljanowsk an der Wolga ist das Ziesel. Diese Nager, die in Steppen und anderen Graslandschaften vorkommen, sind den in den Alpen heimischen Murmeltieren ähnlich. Weil die natürlichen Steppen in der Uljanowsk-Region immer häufiger landwirtschaftlich genutzt werden, gehen die Bestände der Ziesel in den letzten Jahren zurück. Für die Kaiseradler wird es dadurch immer schwerer Nahrung zu finden und ihre Jungen durchzubringen. Sie müssen deshalb öfter auf andere Beutetiere ausweichen – zum Beispiel kleinere Vögel oder seltener auch Nutztiere wie Hühner. Deswegen ist es ein wichtiger Teil unserer Arbeit vor Ort, Kaiseradler-Lebensräume zu identifizieren und dort neue Schutzgebiete auszuweisen, in denen sich die Greifvögel und ihre Beutetiere ungestört vermehren können.
1. Juli 2020 - Rasantes Wachstum im Kaiseradler-Nest
Wir können kaum so schnell schauen, wie Jaruscha wächst. Aus dem Küken ist mittlerweile schon ein stattlicher Jungvogel geworden. Die Nestlingszeit bei Östlichen Kaiseradlern dauert etwas mehr als zwei Monate. Ende Juli wird Jaruscha voraussichtlich seine ersten Flugversuche starten und endlich auf eigenen Schwingen schweben. Also nutzen Sie die letzten Wochen, um unserem jungen Adler beim Wachsen zuzusehen!
10. Juli 2020 - Und wohin hat es Jaruschas Artgenossen verschlagen?
Unser Webcam-Küken Jaruscha und seine Eltern gehören zu den Östlichen Kaiseradlern: So viel dürften alle Webcam-Fans in den letzten Wochen wohl schon mitbekommen haben. Aber wo leben eigentlich Kaiseradler, wenn sie nicht gerade – wie die Eltern Uljana und Simbirom – ihr Nest an der Wolga gebaut haben? Kaiseradler sind in offenen Lebensräumen mit einzelnen Bäumen zu Hause, zum Beispiel in natürlichen Steppen oder Agrarlandschaften. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Osteuropa bis an die Pazifikküste Ostasiens. Die Vögel ziehen im Herbst weite Strecken Richtung Süden und überwintern zum Beispiel auf der Arabischen Halbinsel oder in Ostafrika. Die Uljanowsk-Region an der Wolga ist ein typischer Kaiseradler-Lebensraum: Weite Graslandschaften und Felder bieten den Greifvögeln ein ideales Jagdrevier. Hier leben, neben unserer Webcam-Familie, noch etwa 450 weitere Tiere, womit die Gegend zu den wichtigsten Brutgebieten für die Art zählt. Um diesen wertvollen Lebensraum für die Adler zu erhalten, arbeiten wir seit 2010 gemeinsam mit unseren lokalen Partnern NABU Kavkaz und RBCU an der Erforschung und dem Schutz der Kaiseradlerpopulation.
16. Juli 2020 - Flug-Training
Es sieht schon ganz gekonnt aus, wie der junge Kaiseradler am Rande des Nests steht und mehrere Male mit seinen Flügel schlägt. So, als würde Jaruscha bald abheben und die Gegend rund um den Adlerhorst erkunden. Und lange wird es tatsächlich nicht mehr dauern. Bald erhebt sich unser Jungadler in die Lüfte. Also nutzen wir noch einmal die Gelegenheit und schauen Jaruscha in dieser spannenden Flug-Trainingsphase zu.
24. Juli 2020 - Jaruscha trägt Rucksack
Schon bemerkt? Seit einigen Tagen trägt unser Webcam-Kaiseradler Jaruscha eine kleine schwarze Platte auf dem Rücken. Es handelt sich um einen GPS-Sender mit Solarmodul, der uns erlaubt das Verhalten des jungen Adlers zu erforschen, sobald er das Nest verlassen hat. Denn umso mehr wir über die Kaiseradler wissen, desto effektiver können wir sie schützen. Übrigens: Der Sender mitsamt Photovoltaik-Modul wiegt nur wenige Gramm und stört Jaruscha überhaupt nicht beim Fliegen. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern NABU Kavkaz und RBCU arbeiten wir seit 2010 an der Erforschung und dem Schutz der Kaiseradlerpopulation in Uljanowsk.
10. August 2020 - Ausgeflogen
Ach, wie schnell sie groß werden! In den letzten Monaten durften wir miterleben wie sich Jaruscha von einer kleinen weißen Federkugel zu einem stattlichen Kaiseradler entwickelt hat. Am Wochenende war es dann so weit und Jaruscha hat sich endlich in die Lüfte erhoben. Die Chancen stehen aber gut, dass wir unseren Lieblings-Adler nochmal zu Gesicht bekommen. In den nächsten Wochen wird Jaruscha das elterliche Brutrevier erkunden und lernen selber zu jagen. Dabei wird er immer mal wieder ins Nest zurück kehren. Erst im Herbst geht es dann auf Richtung Süden.
18. August 2020 - Flugschule
Jaruscha ist erwachsen geworden und hat das Nest verlassen. Zur Zeit hält sich unser Jungadler, wie die Kolleg*innen vor Ort berichten, meistens am wenige hundert Meter entfernten Waldrand auf. Seine Tage verbringt Jaruscha mit den ersten Jagdversuchen und Flugübungen. Und zum Üben hat er gute Gründe: Bereits im Herbst wird Jaruscha mehrere tausend Kilometer zurücklegen, um in Ostafrika oder auf der Arabischen Halbinsel zu überwintern. Wir hoffen, dass wir Jaruscha vorher nochmal im Nest zu Gesicht bekommen!
1. September 2020 - Zu Besuch bei Jaruscha
Drei Wochen ist es her, dass Jaruscha das Nest verlassen hat und seit dem ist er, anders als sein Bruder Wolguscha im letzten Jahr, nicht mehr ins Blickfeld unserer Webcam zurück gekehrt. Irgendwie verständlich - schließlich gibt es da draußen eine ganze Welt zu entdecken. Unsere russischen Kolleg*innen haben Jaruscha erneut besucht und festgestellt: es geht ihm gut! Er fliegt, jagt und frisst und scheint eine neue Lieblingsstelle unweit seines Geburts-Baums gefunden zu haben. Wir wünschen dir alles Gute, Jaruscha!
17. Dezember 2020 - Urlaubsgrüße
Sicher haben Sie es längst bemerkt: Die Webcam zeigte bis zuletzt nur noch das leere Nest, in dem der Kaiseradler Jaruscha 2020 aufgewachsen ist. Die Kamera wurde nun deaktiviert. Kein Wunder, mittlerweile befindet sich der junge Adler Jaruscha auf großer Reise. Über 3.600 Kilometer hat er bereits hinter sich gebracht. Seit längerem hält sich Jaruscha nun an der Südküste des kaspischen Meeres auf und genießt die angenehm milden Temperaturen. Möglicherweise wird er dort seinen ersten Winter verbringen. Sollte es kälter werden, könnte die Reise aber auch noch weiter gehen.
11. Januar 2021 – Reise voller Gefahren
Jaruscha hält sich nach wie vor im Iran auf, an der Südküste des Kaspischen Meeres. Aufmerksamen Beobachter*innen ist es vielleicht schon aufgefallen: Die einzelnen Bewegungen im Winterrevier werden nicht detailliert auf der Karte dargestellt. Stattdessen umfasst eine Raute weiträumig das Gebiet, in dem sich Jaruscha häufig aufhält. Woran das liegt? Das Leben am Kaspischen Meer ist nicht ungefährlich für junge Kaiseradler! Einer Studie unserer Partnerorganisation BirdLife zufolge, werden im Iran jährlich bis zu einer Million Vögel für den Verzehr oder als Trophäe illegal getötet. Greifvögel wie Jaruscha werden im Mittleren Osten auch lebend gefangen und gegen hohe Summen als Haustiere verkauft. Die Küste des Kaspischen Meeres ist eine Schwerpunktregion der Vogelwilderei. Deshalb halten wir Jaruschas genauen Aufenthaltsort geheim, damit diese Information nicht in falsche Hände gerät.
24. März 2021 - Jaruschas Flug zurück nach Russland
Schon Ende Februar hat Jaruscha sein Winterquartier an der Südküste des Kaspischen Meeres im Iran verlassen. Bei schönstem Sonnenschein machte er sich auf in Richtung Turkmenistan, das er nun bereits weit hinter sich gelassen hat. Kein Wunder, seine Flugkünste hat Jaruscha uns ja im vergangenen Jahr eindrücklich unter Beweis gestellt. Mittlerweile ist der junge Kaiseradler wieder in der Uljanowsk-Region angekommen, wie man auf der Flugrouten-Karte erkennen kann.
Tagebuch 2019 - Wolguscha
Das erste Überwinterungsquartier hat Wolguscha wohl nie erreicht. Hier erinnern wir an den jungen Kaiseradler, dessen Eltern Uljana und Simbirom bereits im April 2019 in der Uljanowsk-Region an der Mittleren Wolga ankamen, um zu brüten und ihr Junges aufzuziehen.
9. April 2019 - Sie sind gelandet!
Die Aktivität des Kaiseradlerpärchens hat deutlich zugenommen. In den letzten Tagen haben die Vögel das Nest, das unsere Kolleg*innen an der Wolga mit einer Webcam ausgestattet haben, umgestaltet und mit frischen Ästen gepolstert. Allem Anschein nach haben sich Uljana und Simbirom - so wurden die beiden turtelnden Adler getauft - hier niedergelassen. Jetzt hoffen wir natürlich auf baldigen Brutbeginn! Anfang April konnten wir die Vögel bei einem Nachmittagssnack beobachten.
23. April 2019 - Ostergrüße hinterlassen
War der Osterhase bei unseren Kaiseradlern zu Besuch? Jedenfalls liegt seit Ostersonntag ein Ei im Nest und das kann doch kaum ein Zufall sein! Ob in ca. 43 Tagen - solange dauert normalerweise die Brutzeit - ein kleiner Hase oder ein Adler schlüpft, wird sich zeigen. Uljana ist nun häufiger im Nest zu sehen. Sie lässt sich beim Brüten nicht aus der Ruhe bringen.
26. April 2019 - Ei Nummer Zwei
Es war wohl doch nicht der Osterhase, der das Ei am Ostersonntag ins Kaiseradler-Nest gelegt hat, denn wenige Tage später konnten wir Adlerweibchen Uljana live dabei beobachten, wie sie ihr zweites Ei legte. Jetzt freuen sich alle auf den Nachwuchs.
7. Mai 2019 - Es lebe die Gleichberechtigung
Beim Blick ins Nest sehen wir unser Kaiseradlermännchen Simbirom bei der Brut, während sich Uljana gerade auf die Jagd vorbereitet. Wer genau hinschaut, kann erkennen, dass Uljana deutlich größer und etwas heller ist als ihr Partner. Die beiden Kaiseradler wechseln sich im Abstand von einigen Stunden beim Brüten ab. Von dieser Arbeitsteilung sind wir schwer beeindruckt. Es lebe die Gleichberechtigung!
24. Mai 2019 - Sie werden sich begleiten, sie bleiben treu
Wusstet ihr schon, dass Östliche Kaiseradler zu den treuesten Vögeln überhaupt gehören? Hat sich ein Pärchen einmal gefunden, bleibt es in der Regel das ganze Leben lang zusammen. Bei vielen anderen Vogelarten, die als Paar leben, sind Seitensprünge allerdings keine Seltenheit. Kaiseradler dagegen sind sich, wie genetische Untersuchungen zeigen, wahrhaftig treu. In unserer Webcam könnt ihr also Romantik pur live erleben.
1. Juni 2019 - Geschlüpft!
Was für ein Timing: Pünktlich zum Kindertag schlüpfte das erste von zwei Kaiseradler-Küken an der Wolga. Kurz darauf folgte schon das Geschwisterchen. Genau 41 Tage hat die Brut gedauert. Sie liegt damit also absolut in der Norm. Während Uljana die beiden Küken wärmt, besorgt das Kaiseradlermännchen Simbirom die Nahrung für den Neuzugang im Nest – damit er bald genau so groß und stark wird wie seine Eltern. Wer Glück hat, kann die Eltern auch bei der Fütterung beobachten. Wir freuen uns riesig und wünschen der frisch gebackenen Kaiseradler-Familie nur das Beste!
5. Juni 2019 - Traurige Nachricht
Eines unserer beiden frischgeschlüpften Kaiseradler-Küken hat es leider nicht geschafft und ist gestorben. Das Küken liegt seit gestern Abend leblos am Nestrand. Das zweite ist auch in keinem guten Zustand. Es sieht derzeit nicht gut aus für unsere Kaiseradlerfamilie. Die ersten Tage im Leben eines Kükens sind besonders kritisch, weil sie ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und darauf angewiesen sind, dass die Eltern genug Futter finden. Dennoch ist es sehr traurig, dass die Geschichte unserer kleinen "Webcam-Familie" gerade so eine traurige Wendung nimmt. Wir warten darauf, was unsere Kolleginnen und Kollegen aus Uljanovsk berichten.
6. Juni 2019 - Aufatmen
Das Schlimmste scheint geschafft! Nachdem unser zweites Kaiseradlerbaby gestern stark erschöpft wirkte und lange Zeit regungslos blieb, können wir gerade live erleben wie das Kleine von Mama Uljana seine Mittagsfütterung bekommt und dabei einen überaus munteren Eindruck macht. Wir freuen uns sehr, dass es dem Küken besser geht. Wir drücken die Daumen, dass es die nächsten Tage weiterhin so viel Nahrung aufnimmt und sich gut entwickelt.
11. Juni 2019 - Schattenplätzchen
Fast 30 Grad Celsius zeigt das Thermometer in der Uljanovsk-Region. Keine leichten Bedingungen. Aber das zweite Kaiseradler-Küken hat sich in den vergangenen Tagen gut entwickelt, auch weil Mutter Uljana sich immer wieder schützend vor ihr Küken stellt und Schatten spendet.
19. Juni 2019 - Erste Schritte
Man kennt das von Familienfesten: Der Opa aus dem Ruhrgebiet oder die Tante aus Thüringen begegnen den eigenen Kindern mit dem verwunderten Ausspruch "Bist du aber groß geworden!" So ähnlich fühlen wir uns auch gerade, wenn wir einen Blick ins Nest von Uljana und Simbirom werfen: Das Kaiseradler-Küken ist rasend schnell gewachsen und macht einen sehr vitalen Eindruck. Aktuell können wir das Kleine dabei beobachten, wie es erstmals aufrecht steht und durch den Horst wackelt.
23. Juni 2019 - Dürfen wir vorstellen, Wolguscha!
Unser Webcam-Küken heißt Wolguscha. Das ist eine Verniedlichungsform des Flusses Wolga, wo sich unsere kleine Kaiseradlerfamilie bereits häuslich eingerichtet hat. Der Name Wolguscha gilt für Männchen und Weibchen gleichermaßen. Ganz praktisch, denn welches Geschlecht unser Kaiseradlerküken hat, wissen auch unsere Kolleginnen und Kollegen in Russland erst in einigen Monaten. Jetzt also noch mal ganz offiziell: Herzlich Willkommen, Wolguscha! Schön, dass wir dir beim Aufwachsen zuschauen dürfen.
8. Juli 2019 - Rasantes Wachstum an der Wolga
Wolguscha wächst so schnell, dass man buchstäblich dabei zusehen kann. Mittlerweile beginnt bei unserem stattlichen Kaiseradler-Jungvogel schon die Verfärbung des Gefieders. Die Nestlingszeit bei Östlichen Kaiseradlern dauert etwas mehr als zwei Monate. Bald wird Wolguscha vom "Nestling" zum "Ästling" und kurz darauf werden wir Zeuge der ersten Flugversuche. Ende Juli wird Wolguscha dann vorraussichtlich auf eigenen Schwingen schweben. Also nutzt die letzten Wochen, um unserem jungen Adler beim Wachsen zuzusehen!
15. Juli 2019 - Juhu: Webcam sendet wieder Live-Bilder
In den vergangenen Tagen gab es eine vorübergehende Bildstörung. Laut unseren russischen Kollegen hat es Probleme mit der Stromversorgung der Kamera gegeben. Jetzt sendet die Webcam aber wieder Live-Bilder aus dem Adlerhorst. Wir hoffen sehr, dass die Übertragung stabil bleibt, damit wir Wolguscha noch bis zum Ausflug begleiten können.
25. Juli 2019 - Bald geht's ab in den Süden!
Bald wird der junge Kaiseradler Wolguscha von uns Abschied nehmen und auf eine lange Reise aufbrechen. Anfang August geht es erst mal vom Mutterbaum ins erweiterte Brutgebiet. Hier wird sich Wolguscha noch einige Wochen an die Flügel gewöhnen und das Jagdhandwerk erlernen. Wir werden Wolguscha sehr vermissen. Aber ein paar Tage können wir den Jungvogel ja zum Glück noch beobachten, bevor es in die großen weite Welt hinausgeht.
31. Juli 2019 - Keine Fernreise ohne guten Rucksack
Damit wir unseren jungen Kaiseradler auch weiter begleiten können, trägt er nun einen GPS-Sender als Rucksack. Unsere russischen Kolleginnen und Kollegen sind dafür am Wochenende zu Wolguscha ins Nest gestiegen. Bei der Gelegenheit konnten sie übrigens auch feststellen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Männchen handelt!
7. August 2019 - Immer diese Technik...
Leider ist die Kamera im Moment zum zweiten Mal ausgefallen und funktioniert seit vorgestern Abend nicht mehr. Beim ersten Ausfall Mitte Juli ging sie nach einigen Tagen wieder online. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Forschungsprojekt in der Region konnten das Problem noch nicht lösen. Wir rechnen damit, dass der junge Adler in den nächsten Tagen das Nest verlässt. Ob wir Wolguscha vorher noch einmal zu Gesicht bekommen, wissen wir nicht. Hilft nur eins: Daumen drücken!
15. August 2019 - Abschied von Wolguscha
Beim Werdegang vom Ei zum Adler haben wir Wolguscha in den letzten Wochen begleitet und dabei ist uns der Jungvogel ganz schön ans Herz gewachsen. Weil die Webcam auf den letzten Metern leider den Geist aufgegeben hat, konnten wir uns nicht mehr live von unserem jungen Kaiseradler verabschieden. Stattdessen haben wir zum Abschied ein kleines Video gebastelt, um das Heranwachsen von Wolguscha noch einmal Revue passieren zu lassen. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort berichten, dass Wolguscha mittlerweile ausgeflogen ist, zum Schlafen aber noch regelmäßig in die Nähe des Nests zurückkehrt. Danke liebe Kaiseradlerfamilie, dass wir dabei sein durften, und eine gute Reise in den Süden!
20. August 2019 - Auf Beutezug
Wir hatten uns ja schon von Wolguscha verabschiedet und die Hoffnung aufgegeben, dass unsere Webcam noch einmal Bilder aus dem Kaiseradlernest an der Wolga senden würde. Aber siehe da: Plötzlich funktioniert sie wieder! Während des Blackouts hat unser Kaiseradler-Teenie offensichtlich das Fliegen gelernt und verlässt jetzt regelmäßig das Nest, um die erste eigene Beute zu machen. Wir freuen uns, dass wir Wolguscha jetzt doch noch bei seiner letzten Zeit im heimatlichen Brutgebiet begleiten können, bevor er sich in den Süden aufmacht!
4. September 2019 - Huch, plötzlich erwachsen
Erinnert ihr euch noch an den kleinen flauschigen Ball aus Federn, der vor ein paar Monaten in einem Nest an der Wolga geschlüpft ist? Schaut mal, was aus ihm geworden ist: ein stattlicher Kaiseradler! Mittlerweile ist Wolguscha oft lange auf Streifzügen in seinem Revier unterwegs, taucht aber immer wieder im Nest auf, um in Ruhe zu fressen oder um sich auszuruhen
Ende September 2019 - Ausgeflogen, jetzt aber wirklich
Gute Reise, Wolguscha!
17. April 2020 - Wolguscha tot unter Strommast aufgefunden
Letztes Jahr haben wir dem Kaiseradler Wolguscha noch via Webcam beim Aufwachsen zusehen können: Aus dem Küken entwickelte sich in wenigen Monaten ein stattlicher Kaiseradler, der uns schnell ans Herz gewachsen ist. Diese Woche haben unsere russischen Kolleg*innen nun den gerade mal einjährigen Vogel zerfetzt und leblos unter einem Strommast aufgefunden.
Der Fundort ist ca. 150 Kilometer von seinem Nest. Vermutlich ist Wolguscha schon am 2. Oktober im vergangenen Jahr gestorben. Durch den tödlichen Erdschluss an der 12 KW-Stromleitung – die gefährlichsten für diese Vögel – sendete auch der Solar-GPS-Sender, mit dem der Vogel ausgestattet wurde, kein Signal mehr. Nach dem Schneetau in der letzten Woche wurde das tote Tier höchstwahrscheinlich auf den Bauch gedreht. Plötzlich war der Solar-GPS-Sender wieder arbeitsfähig. Nur so konnten unsere russischen Kolleg*innen überhaupt wieder ein Signal empfangen und von Wolguschas Schicksal erfahren.
Leider ist dieser Tod kein Einzelfall. Denn Rodungen, ungeschützte Stromleitungen und intensive Landwirtschaft machen den Adlern zu schaffen. Uns bestärkt dieser Fall darin, weiterhin Informationen zum Lebensraum und Wanderverhalten der Östlichen Kaiseradler zu sammeln, um sinnvolle Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Die Uljanovsk-Region gilt als wichtigstes Verbreitungszentrum der bedrohten Kaiseradler in Russland. Hier sind bis heute 20 Prozent aller Stromleitungen mit Vogelschutzvorrichtungen gesichert – der höchste Wert aller Regionen Russlands. Aber was hilft dieser höchste Wert, wenn 80 Prozent der Leitungen noch ungesichert sind und tödliche Stromschläge bei Vögeln verursachen? Wir machen weiter, um die Wolga-Population des Östlichen Kaiseradlers nachhaltig zu schützen. R.I.P Wolguscha!
NABU-Kavkaz erforscht Östlichen Kaiseradler
Das steckt hinter dem Projekt
Die Uljanowsk-Region an der Wolga ist eines der wichtigsten Brutgebiete für den seltenen Östlichen Kaiseradler. Gemeinsam mit unseren Partnern setzten wir uns für den Schutz der majestätischen Vögel ein. Um wirksame Schutzmaßnahmen planen zu können, erforschen wir ihre Zugwege und das Brutverhalten.
Östliche Kaiseradler sind weltweit bedroht. Mit der Abholzung vieler Kiefernwälder haben die Kaiseradler Nistmöglichkeiten verloren. Durch die Umstellung der landwirtschaftlichen Nutzung ist die Zahl der Beutetiere zurückgegangen. Dadurch nahmen die Bestände der Kaiseradler in den letzten 30 Jahren stark ab. Heute wird der europäische Gesamtbestand auf 1.100 bis 1.600 Brutpaare geschätzt. Die Uljanowsk-Region ist ein wichtiges Brutgebiet für die Art. Hier leben 450 Tiere, womit die Region eine der größten Kaiseradler-Populationen Europas birgt und als Verbreitungszentrum der Art in Russland gilt.
Der NABU-Kavkaz erforscht den Östlichen Kaiseradler, um ihn wirkungsvoll schützen zu können. Dafür haben die Kolleg*innen bereits 2018 zehn Kaiseradler mit kleinen Rucksack-Sendern ausgestattet, um ihre unterschiedlichen Migrationsrouten genau verfolgen zu können. Es handelte sich um neun junge und ein älteres Tier. Nun sind die Vögel in der Wolga-Region angekommen. Die älteren Tiere flogen als erste zurück in ihre Brutgebiete. Im Gebiet Uljanowsk ist es als erstes gelungen, eines der 130 bekannten Kaiseradler-Nester mit einer Webcam auszustatten. Die Ankunft, Brut und Jungenaufzucht können nun hautnah und rund um die Uhr verfolgt werden.
Das Projekt „Erforschung und Erhaltung der Kaiseradler“ wird vom NABU in Zusammenarbeit mit dem nichtstaatlichen Umweltzentrum NABU-Kavkaz und dem Russischen Vogelschutzbund und mit der Unterstützung der Stiftung NABU-International und der VGP-Stiftung durchgeführt.
Der NABU setzt sich seit vielen Jahren in der mittleren Wolga-Region für den Schutz der Artenvielfalt ein. Im Jahr 2010 begann er mit der Finanzierung des Programms „Schutz der Wolga-Population des Östlichen Kaiseradlers in der Region Uljanowsk“, welches damals vom regionalen Naturschutzministerium ins Leben gerufen wurde. Die Leitung des Projektes wurde von Dr. Mikhail Korepov übernommen. In Zusammenarbeit mit dem Nichtstaatlichen Naturschutzzentrum „Kavkaz“ konnten die Greifvogelschutzmaßnahmen in den letzten Jahren bis in die nördlichsten Gebiete der Wolga-Population der Kaiseradler ausgeweitet werden.
Einen Schwerpunkt der Artenschutzarbeit bildet die Ausweitung der Schutzgebiete. Damit sollen die für den Naturraum typischen Steppen und Wälder bewahrt werden. Hier finden Kaiseradler in der offenen Vegetation noch viele Beutetiere und geeignete Brutmöglichkeiten. Zu den Erfolgen der ersten sieben Jahre des Artenschutzprogramms gehören die Ausweisung von 70 Schutzgebieten in der Region und die Umsetzung von Vogelschutzmaßnahmen an nahezu allen Stromleitungen.
Vogelschutz weltweit
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