Ein Team von erfahrenen Ornithologen unterstützte das Projekt beim Anbringen der Nistkästen. - Foto: NABU/ USPB
Schleiereulen-Webcam in Transkarpatien
Nachwuchs im Nistkasten



Was passiert mit den NABU-Projekten in der Ukraine und Russland?
Der NABU ist seit seiner Gründung international tätig, wir sind krisenerprobt. Wir wollen versuchen, unsere Naturschutzprojekte in der Ukraine und Russland, zu denen auch die Schleiereulen-Webcam gehört, soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Wir sind überzeugt: Auch dieser Krieg kann dauerhaft nur durch Austausch und Dialog beigelegt werden. Der Krieg in der Ukraine muss sofort enden – für Mensch und Natur.
Mehr zur NABU-Position erfahren
Blick in den Nistkasten
Blick von außen

Webcams zwischenzeitlich außer Betrieb
Unsere beiden Webcams fallen aktuell leider zwischenzeitlich immer wieder aus. Wir arbeiten daran, dass sie bald wieder dauerhaft Livebilder unserer Schleiereulen-Familie senden.
Vielen Dank für Ihre Geduld!
Unsere Highlights aus 2023
Die Kleinen werden so schnell groß

Neugierig schauen sie aus ihrer Höhle

Die ersten Küken sind geschlüpft

Piep, piep, piep - Guten Appetit!

Gleich 10 Eulen-Eier im Nest

Schleiereulen-Schutz in der Ukraine
Unser Schleiereulen-Nistkasten befindet sich in Transkarpatien, im Westen der Ukraine. Gemeinsam mit unserem Partner USPB, Ukrainian Society for the Protection of Birds, setzen wir uns vor Ort für den Schutz und die Erhaltung der Schleiereulen-Population ein, installieren Nistkästen und erforschen das Brutverhalten der lokal gefährdeten Art.
In der Roten Liste der Ukraine werden Schleiereulen (Tyto alba) als „gefährdet“ eingestuft. Demnach werden nur noch rund 30 Brutpaare im ganzen Land geschätzt – und ihr Bestand sinkt. Einer der Hauptgründe dafür ist der Mangel an geeigneten Brutplätzen durch Zerstörung, Umbau und Modernisierung alter Gebäude, die wertvolle Rückzugs- und Nistplätze für Schleiereulen bieten.
Transkarpatien ist das wichtigste Brutgebiet für Schleiereulen in der Ukraine. Die Region im Westen des Landes ist die Kinderstube für Zweidrittel aller Brutpaare. Deshalb schafft USPB genau hier geeignete Nistplätze. 2021 wurden im Rahmen des Projekts 50 Nistkästen in Dachböden, Scheunen und unter Vordächern angebracht. Mit Erfolg: Es gibt Nachwuchs in den Nistkästen!
Installation der Nistkästen
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Das Anbringen der Nistkästen in entlegenen Ecken alter Gebäude ist keine leichte Aufgabe. - Foto: NABU/ USPB
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Mit Stirnlampen und Leitern kletterte das Team auch in schwer erreichbare Winkel. - Foto: NABU/ USPB
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Da ist Ausdauer und Muskelkraft gefragt. - Foto: NABU/ USPB
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Verlassene Türme wie dieser sind ideale Nistplätze für Schleiereulen. - Foto: NABU/ USPB
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Und siehe da: Beim Besteigen des Turm begegnet das Team tatsächlich einer Schleiereule. - Foto: NABU/ USPB
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Wo ist der Nistkasten versteckt? - Foto: NABU/ USPB
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Schleiereulen-Nistkasten auf Tour. - Foto: NABU/ USPB
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Hier entsteht unser Webcam-Nistkasten. - Foto: NABU/ USPB
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Perspektivwechsel: So sieht übrigens unsere Webcam aus. - Foto: NABU/ USPB
Wir danken unseren ukrainischen Partnern vor Ort, insbesondere Projekkoordinator Vasyl Mochan und den Ornithologen Dr. Yuriy Kuzmenko, Leonid Pokrytiuk und Evgen Man für ihren unermüdlichen Einsatz beim Anbringen und Kontrollieren der Schleiereulen-Nistkästen!
FAQ
Wieso sind die Küken so unterschiedlich groß?
Ab April/Mai legen Schleiereulen vier bis zehn langovale, weiße Eier ins Nest. Da sie alle zwei bis drei Tage ein Ei legen und ab dem ersten Ei zu brüten beginnen, schlüpfen die Jungen asynchron und es finden sich unterschiedlich entwickelte Jungvögel im Nest.
Wo gibt es Schleiereulen?
Die Schleiereule ist in fast allen Regionen der Erde verbreitet. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis zur borealen Zone und nach Süden bis in die Tropen und in Wüstengebiete. In Mitteleuropa ist sie ein verbreiteter Brutvogel tief gelegener, relativ waldarmer Siedlungsgebiete.
Wie geht es den Schleiereulen in Deutschland?
Gute Nachrichten: In Deutschland wird die Schleiereule als „nicht gefährdet“ eingestuft. Hierzulande brüten wieder zwischen 11.000 und 17.000 Paare. Nachdem die Schleiereule in den 70er Jahren als stark gefährdet galt, konnten sich ihre Bestände dank gezielter Schutz- und Hilfsmaßnahmen stabilisieren. 1977 wurde die Schleiereule zum Vogel des Jahres gewählt. Damit es den Schleiereulen in Deutschland weiterhin gut geht, ist es wichtig ihre Rückzugs- und Nistplätze zu bewahren und ihre Beutetiere und Jagdgebiete zu erhalten.
Was hilft den Schleiereulen?
Besonders Kirchen und Bauernhöfe in ländlicher Umgebung spielen dabei eine zentrale Rolle - Eulenfreundliche Gebäude und Nistkästen bieten den Schleiereulen wichtige Rückzugsorte und Brutplätze. Für den langfristigen Schutz der Art sind reich strukturierte Kulturlandschaft mit reduzierter Ausbringung an Bioziden entscheidend. Das käme auch vielen anderen Arten der offenen Feldflur zugute, so auch den Beutetieren der Schleiereule wie Wühl- oder Spitzmäusen.
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situation in der ukraine
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