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Mehr Informationen zur Patenschaft!Der Wolf – eine Gefahr für den Hund?
Bei richtigem Verhalten müssen Hundebesitzer Wölfe nicht fürchten

20. Januar 2014 - Der Anfang Januar in Hoyerswerda getötete Hund wurde nicht, wie anfangs vermutet, von einem Wolf attackiert. Eine doppelte DNA-Analyse hatte ergeben, dass der Schäferhundmischling von einer Boxerhündin angegriffen wurde, die im Nachbargehege untergebracht war. Durch derartige Schuldzuweisungen werden Hundebesitzer schnell in Alarmbereitschaft versetzt: Fressen Wölfe Hunde und welche Vorsichtsmaßnahmen muss ich im Wolfsgebiet treffen, wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin? Der NABU hat das Thema sachlich hinterfragt und klärt an dieser Stelle auf.
Vorfälle, bei denen Hunde von Wölfen angegriffen wurden, sind in Deutschland extrem selten, in anderen Ländern gibt es sie häufiger. Das hat verschiedene Ursachen. Wölfe greifen andere Wölfe an, wenn es um Konkurrenz geht, beispielsweise um das eigene Territorium. Da Hunde die domestizierten Artgenossen des Wolfes sind, kann es auch vorkommen, dass ein Hund von einem Wolf als Eindringling wahrgenommen wird. Dringt der Hund in das Revier des Wolfes ein, wird dieser es verteidigen. In Russland und Finnland sind auch einige Fälle bekannt, in denen Wölfe tatsächlich Hunde getötet haben, um diese zu fressen. Meistens waren dies Kettenhunde. Da die Form der Hundehaltung in Deutschland eine andere ist, sind diese Fälle nicht auf Deutschland übertragbar.
Wölfe sind Menschen gegenüber in der Regel scheu. Sie interessieren sich nicht für den Menschen. Seitdem es in Deutschland wieder Wölfe gibt, hat es noch keinen für den Menschen gefährlichen Vorfall zwischen ihm und dem Wolf gegeben. Wenn Hundehalter im Wolfsgebiet also mit ihrem Hund unterwegs sind, ist es wichtig, den Hund in der Nähe oder am besten – wie in vielen Bundesländern verpflichtend – an der Leine zu führen. Wölfe meiden den Menschen, und damit auch den Hund, der beim Menschen ist. In der Nähe seines Besitzers zu bleiben, ist für den Hund also der beste Schutz.
Tipps für Hundebesitzer
- Hunde nah am Besitzer führen, am besten anleinen
- Hunde auf keinen Fall streunen lassen
- örtliche Leinenpflicht und Hinweise beachten
In Skandinavien werden beispielsweise häufig Jagdhunde von Wölfen angegriffen, da sie sich mitunter weit vom Halter entfernen. Untersuchungen der Vorfälle – die häufig in der Hauptjagdsaison im Oktober stattfinden – haben ergeben, dass es oft Hunde trifft, die frische Wolfsspuren verfolgen und dann fern von ihrem Besitzer auf den Wolf treffen, von dem sie als Eindringling wahrgenommen werden. Die in Deutschland stattfindenden Großjagden mit Hunden sind gegenüber jenen in Skandinavien kleinräumiger, sodass Jäger und Jagdhunde für Wölfe zu nah bleiben. In der Wolfsregion Lausitz gibt es beispielsweise seit 2000 durchgängig Jagden mit frei laufenden Hunden. Die Auswertung der Daten von besenderten Wölfen hat übrigens gezeigt, dass diese nicht von sich aus Hunde verfolgen.
Für durchschnittliche Hundebesitzer gilt also hierzulande: Bei richtiger Haltung und Führung des Hundes ist die Gefahr durch Wölfe gering.
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