Kümmern wir uns gemeinsam darum, die faszinierende Vielfalt in unseren letzten lebendigen Wäldern zu bewahren.
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... zum Wald in Deutschland und weltweit
In Deutschland gibt es 11,1 Millionen Hektar Wald. Das entspricht etwa 32 Prozent der Landfläche oder 0,13 Hektar pro Bundesbürger. Weltweit gibt es vier Milliarden Hektar Wald. Das sind 31 Prozent der weltweiten Landfläche oder rund 0,6 Hektar pro Erdenbürger.
Welche Baumarten sind die häufigsten in Deutschland?
Deutschland ist von Natur aus ein Land der Laubwälder, insbesondere der Buche. Erst nachdem der Holzhunger des Menschen auf großen Flächen zu Waldverwüstungen geführt hatte, wandelte sich dieses Bild im Zuge der Wiederaufforstungen grundlegend zu Gunsten der Nadelbäume, vorrangig der Fichte und Kiefer. Die Verteilung der Baumarten entspricht heute also nicht mehr der natürlichen Verteilung. Heute liegt der Laubbaumanteil bei rund 40 Prozent und der Nadelbaumanteil dementsprechend bei 60 Prozent.
Häufigste Baumarten in Deutschland (Stand 2021) | |
---|---|
Fichte | 25 Prozent |
Kiefer | 23 Prozent |
Rotbuche | 16 Prozent |
Eiche | 11 Prozent |
Douglasie | 2 Prozent |
Wem gehört der Wald?
44 Prozent der Waldfläche in Deutschland ist in Privatbesitz. Dabei beträgt die durchschnittlich zu bewirtschaftende Fläche im Privatwald nur 2,4 Hektar. Knapp 30 Prozent der Waldfläche befinden sich im Besitz der einzelnen Bundesländer. Der Körperschaftswald von Städten und Gemeinden stellt einen Anteil von knapp 20 Prozent. 3,6 Prozent sind Treuhandwald, das ist Wald der ehemaligen DDR, der im Zuge der Bodenreform enteignet und in Volkseigentum überführt worden war und jetzt rückübertragen wird. Dem Bund gehören rund 3,5 Prozent der Waldfläche.
Wie groß werden Bäume und welches ist die größte Baumart?
Unsere heimischen Baumarten können über 50 Meter groß werden. Die heimischen Laubbäume werden allerdings meist nicht höher als 40 Meter. Die Baumart mit der höchsten Wuchshöhe ist der immergrüne Eukalyptus, der aus Australien stammt.
Ein Baum erreichte die stattliche Höhe von 165 Meter, derzeit ist allerdings kein Exemplar mit einer solch enormen Höhe bekannt. Die höchsten noch stehenden Bäume der Welt sind die Riesenbäume (Küsten-Sequoia) im etwa 48 Kilometer breiten Küstenstreifen von Oregon bis Monterey in Kalifornien sowie die Mammutbäume, Bäume aus der Familie der Sumpfzypressengewächse im westlichen Nordamerika. Erstere sind über 90 Meter hoch und haben einen Umfang von zwölf Metern. Der derzeit höchste Baum wächst im „Hain der großen Bäume“, ist 120 Meter hoch und über 13 Meter dick. Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron gigantea), der in Höhen von 1.500 bis 2.300 Meter wächst, kann bis zu 135 Meter hoch werden.
Wie alt werden Bäume, welches ist der älteste Baum?
Beim Baumalter muss man unterscheiden zwischen dem Erntealter und dem Alter das die Bäume auf natürliche Weise erreichen können. Als ältester Baum der Erde gilt die Grannenkiefer (Pinus aristata) in der Sierra Nevada (Kalifornien), die derzeit ca. 4700 Jahre alt ist. Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron gigantea) kann 3000 bis 4000 Jahre alt werden.
So alt werden unsere Bäume | ||
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Buche | Erntealter im Wirtschaftswald: 120 bis 140 Jahre | Biologisch erreichbares Alter: 250 bis 400 Jahre |
Eiche | Erntealter im Wirtschaftswald: 120 bis 300 Jahre | Biologisch erreichbares Alter: > 850 Jahre |
Fichte | Erntealter im Wirtschaftswald: 100 bis 129 Jahre | Biologisch erreichbares Alter: > 300 Jahre |
Kiefer | Erntealter im Wirtschaftswald: 80 bis 150 Jahre | Biologisch erreichbares Alter: 500 Jahre |
Ist der Wald gesund?
Obwohl wir heute nicht mehr von Waldsterben sprechen, sind unsere Waldbäume noch weit davon entfernt, gesund zu sein. Zwar konnten durch die konsequente Luftreinhaltepolitik der 80er und 90er Jahre wichtige Schadstoffe wie Schwefeloxid und Stickstoffoxide drastisch reduziert werden. Doch nach wie vor machen Luftschadstoffe und andere Stressfaktoren unseren Waldbäumen zu schaffen. Man spricht von neuartigen Waldschäden:
Seit Beginn der Erhebungen des Waldzustandsberichtes im Jahr 1984 sind die Anteile der Schadstufen 2 bis 4 und die mittlere Kronenverlichtung stark angestiegen. Bei der Fichte und Buche ist seit 2020 eine deutliche Zunahme der Kronenverlichtung festzustellen. Insgesamt gehören die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020 zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen. Der Anteil von Bäumen ohne Kronenverlichtung war mit 21Prozent noch nie so gering.
Im Durchschnitt aller Baumarten betrug im Sommer 2020 der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen (Schadstufen 2 bis 4) 37 Prozent. Auf die Warnstufe entfielen wie im vergangenen Jahr 42 Prozent. Ohne Verlichtung waren nur noch 21 Prozent; 2019 waren es 22 Prozent. Die mittlere Kronenverlichtung ist von 25,1 Prozent auf 26,5 Prozent gestiegen.
Wie viele Arten leben im Wald?
Natürlicherweise würde in Deutschland Wald nahezu flächendeckend über alle unterschiedlichen Standorte hinweg vorherrschen. Dementsprechend groß ist die Zahl der Tiere und Pflanzen, die in den verschiedenen Waldlebensraumtypen ihren Lebensraum haben. Von allen Lebensraumtypen an Land beherbergen Wälder nach dem heutigen Kenntnisstand die höchste Artenvielfalt. Ungefähr 4.300 Pflanzen und Pilzarten und schätzungsweise 5.700 bis 6.700 Tierarten kommen in mitteleuropäischen Buchenwäldern vor.
Wie viele Pilze sind essbar, welche sind giftig?
Bei den Großpilzen gibt es in Deutschland 6.294 Arten, davon sind circa 5.200 größer als fünf Millimeter, das heißt man kann sie mit bloßem Auge sehen. Von diesen 5.200 gelten zwischen 300 bis 1000 Arten essbar. Essbar heißt in diesem fall, dass sie nicht giftig sind, das heißt aber nicht, dass sie schmecken.
Von den Großpilzen gelten 20 als tödlich giftig. Sie schmecken aber sehr gut, weshalb bei Unsicherheiten unbedingt ein Pilzsachverständiger dazu geholt werden sollte. Rund 200 Arten sind leicht giftig und führen zu Magen-Darm Problemen, zum Beispiel ist der Speitäubling = Speien = „zum Übergeben“. Weitere Großpilze könnten giftig sein, sind aber noch nicht als giftig bekannt, weil sie für gemeinhin nicht gegessen werden, beispielsweise stark holzige Pilze wie der Birkenporling.
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