Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Klares Wasser, ungestörte Buchten
Der Wittwesee
Lebensraumtypen:
See, Nadelholzforst, Buchenwald, Erlenbruchwald, Grünland.
Das macht das Gebiet so interessant:
Auch wenn der Name es vermuten lässt - eine Witwe mit Rechtschreibschwäche war nicht die Namensgeberin für das Gebiet, sondern der Name stammt aus dem Slawischen und bedeutet "Ast" oder "Zweig".
Große Uferzonen am Wittwesee sind als Totalreservat ausgewiesen, das heißt, sie dürfen nicht betreten werden und bleiben völlig sich selbst überlassen. Es gibt aber vier Badestellen und eine Reihe von kleineren Waldwegen, auf denen man schön spazieren gehen kann. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe setzt sich dafür ein, auf ihrem Gebiet die Wege für Autos zu sperren, so dass Wanderer, Radfahrer und nicht zuletzt auch die Natur mehr Ruhe finden.
Das Wasser des bis zu zwölf Meter tiefen Sees ist arm an Nährstoffen und daher sehr klar. Das Sonnenlicht kann sehr tief vordringen, so dass der See durch dichte Teppiche der europaweit selten gewordenen Armleuchteralge geprägt ist. Die bis zu einem Meter langen Grünalgen verankern sich am Grund eines Gewässers. In den flachen Ostbuchten des Sees stehen ausgedehnte Röhrichtbestände mit Schilf, Rohrkolben und Binsenschneide. Dort ist die Große Rohrdommel zu Hause, aber auch Haubentaucher und Schilfrohrsänger finden ungestörte Brutplätze. Regelmäßig zu beobachten sind auch Schellente und Fischadler. Im Herbst dient der Wittwesee als Kranichschlafplatz.
Der 160 Hektar große See ist Teil des riesigen Naturschutzgebiets Stechlin. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat den See und den angrenzenden Wald gekauft und kann so als Eigentümerin die Lebensqualität verbessern und die Artenvielfalt erhalten.
Um den See herum liegen momentan noch monotone Kiefernwälder, die ein trauriges Beispiel dafür sind, wie ein Gebiet durch eine rein auf Produktivität ausgerichtete Forstwirtschaft kaputt gemacht werden kann. Bei bloßem Nichtstun würde es sehr lange dauern, bis diese Kiefernwälder wieder zu ökologisch wertvollen Mischwäldern würden. Die Stiftung beschleunigt daher den Wandel durch kräftigen Holzeinschlag in die Kiefern, so dass der Wald lichter und offener wird. Dann können durch natürlichen Samentransport Laubbäume wie Birke, Eberesche, Traubeneiche, Buche wieder einwandern. Den Samentransport von Eicheln will die Stiftung unterstützen, indem sie Eicheln für die Eichelhäher auslegt. Die Tiere graben die Samen dann ein - eigentlich, um sie später zu fressen, aber viele Eicheln können trotzdem auskeimen.
Mit dem Einwandern von Laubbäumen steigt die Arten- und Strukturvielfalt im Wald. Außerdem verdunsten Laubbäume weniger Wasser als Nadelbäume, so dass der Grundwasserspiegel des Gebietes wieder steigt und der Bestand der Klarwasserseen im gesamten Naturschutzgebiet stabilisiert wird.
Als Eigentümerin der Flächen besitzt die NABU-Stiftung das Jagdrecht und setzt die NABU-Forderungen hinsichtlich einer naturschutzgerechten Jagd um. Der Wildbestand wird auf geringem Niveau gehalten, damit die neu keimenden Bäume nicht gleich wieder abgebissen werden. Damit das Wild möglichst viele Ruhezeiten hat, gibt es pro Jahr nur zwei bis drei so genannte Drückjagden, bei denen Hunde das größere Wild in Richtung der Jäger scheuchen. Es darf nur mit bleifreier Munition geschossen werden.
Wittwesee Stechlin | |
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Adresse des Gebiets | 16831 Rheinsberg |
Bundesland | Brandenburg |
Größe | 712 Hektar, davon 160 Hektar Seefläche |
Schutzstatus | Teils des 8670 Hektar großen Naturschutzgebiets Stechlin |
Besitzstatus | Eigentum der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe |
Kontakt:
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel. 030-28 49 84-18 00, Naturerbe@NABU.de
Beitrag erstellt am 13. Februar 2007.
Das Stechlinsee-Gebiet zählt zu den schönsten Naturlandschaften Deutschlands. Rund um den glasklaren Wittwesee setzt sich die NABU-Stiftung für den Erhalt dieses nationalen Naturerbes ein. Mehr →