Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Eiszeitliche Hügellandschaft
Die Lange-Damm-Wiesen
Lebensraumtypen:
Feuchtwiesen, Trockenrasen, verschiedene Waldtypen, Moor.
Das macht das Gebiet so interessant:
Die Lange-Damm-Wiesen liegen bei Strausberg, etwa 30 Kilometer östlich von Berlin. Sie gehören zu einer bis zu zwei Kilometer breiten Rinne, die in der letzten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren entstanden ist. Aus der ebenen Wiesenniederung ragen Einzelhügel und dammartige Hügelgruppen sieben bis zehn Meter heraus. Die Hochflächen sind sandig, die Senken haben bis zu sieben Meter dicke Torfschichten. Es gibt außerdem zahlreiche Gräben und Tümpel.
Auf engem Raum treten sehr unterschiedliche Standortklimata auf: Die Randgebiete des Naturschutzgebiets und die Hügel sind wärmebegünstigt und daher sehr trocken, während es auf den Wiesen Grundwasserquellen gibt und stellenweise Flachmoor vorherrscht. Durch diese Vielfalt an Lebensräumen gibt es eine artenreiche Tierwelt und sehr verschiedene Pflanzengesellschaften.
Seltene Arten, Pflegemaßnahmen:
Die Lange-Damm-Wiesen bieten Vögeln mit unterschiedlichen Ansprüchen Brutmöglichkeiten. Sumpfrohrsänger, Braunkehlchen und Feldschwirl gehören zu den häufig vorkommenden Brutvögeln der brachliegenden Flächen. Dorngrasmücke und Fitis sind zwei typische Hecken- und Gebüschbewohner. Die Bekassine hingegen baut ihr Nest auf den Feuchtwiesen.
In deutlich geringerer Anzahl als die genannten Arten brüten Sperbergrasmücke und Schlagschwirl. Der Wachtelkönig brütet nicht jedes Jahr, aber immer mal wieder. Auch Kraniche versuchen, ihren Nachwuchs großzuziehen. Erfreuliches gibt es von der Grauammer zu berichten: Nach über 20-jähriger Abwesenheit siedelt sie seit 2002 wieder im Gebiet. Seeadler, Fischadler, Kormoran und Flussseeschwalbe fliegen zur Nahrungssuche ein. Zur Zugzeit und im Winter kann man häufig Erlenzeisig, Wacholderdrossel, Rotdrossel, Raubwürger und Bergfink beobachten.
Über 750 Farn- und Blütenpflanzen wachsen in den Lange-Damm-Wiesen. Ein hoher Anteil ist regional oder überregional im Bestand gefährdet. Dazu gehören unter anderem in den feuchten Regionen Steifblättriges Knabenkraut, Sumpfsitter und Wiesen-Knöterich, in den trockenen Gebieten sind es Sand-Schwingel, Zwerg-Schneckenklee, Ohrlöffel-Leimkraut und Liegender Ehrenpreis.
Den größten Flächenanteil im Gebiet nimmt der Wald ein. Wie die verschiedenartigen Wiesen fällt der Wald besonders durch seinen Artenreichtum und das Vorkommen seltener Arten auf. Insbesondere im Frühling lohnt es sich vorbeizuschauen. Dann nämlich zeigt sich auf dem Waldboden die Farbenpracht von Leberblümchen, Busch-Windröschen, Gelbem Windröschen und vielen anderen Frühblühern.
80 Hektar des Gebiets - vorwiegend Niedermoorflächen - lässt der NABU RV Strausberg-Märkische Schweiz von Heckrindern, Schafen, Ziegen und ab Mai 2012 auch mit Wasserbüffeln beweiden. Durch diese Pflege haben zum Beispiel konkurrenzschwache Pflanzen wie Orchideen eine Chance, sich gegen vorher dominante Arten wie Schilf und Großseggen durchzusetzen.
Lange-Damm-Wiesen | |
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Adresse des Gebiets | 15344 Strausberg |
Bundesland | Brandenburg |
Größe | 1090 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet |
Besitzstatus | 150 Hektar sind NABU-Eigentum |
Kontakt:
Gerd Haase
Torfhaus 17
15344 Strausberg
0171-2670284
info@Lange-Damm-Wiesen.de
Beitrag erstellt am 13. Februar 2007, aktualisiert am 29. März 2012.