Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Das Biesenthaler Becken
Lebensraumtypen:
Nährstoffreiche und nährstoffarme Seen und Teiche, Hochstaudenfluren, Sandrasen, Mähwiesen und Niedermoore.
Das macht das Gebiet so interessant:
Das Biesenthaler Becken ist der Abdruck einer mächtigen Gletscherzunge, die sich einst durch die Landschaft gewälzt hat. In der vom Gletscher plattgedrückten Rinne erheben sich aber immer wieder kegelförmige Hügel - die so genannten Kames. Auch sie sind Relikte der Eiszeit: Kames entstanden durch den Sand und Kies, den das Schmelzwasser des Gletschers mitgeführt und aufgeschichtet hat.
In jüngerer Zeit ist das Gebiet Jahrhunderte lang extensiv landwirtschaftlich genutzt worden. Es ist daher eher eine Kulturlandschaft als eine naturbelassene Gegend, was sich auch in der Vegetation bemerkbar macht. Heute wird das Gebiet - etwa 30 Kilometer nordöstlich von Berlin - nur noch teilweise landwirtschaftlich genutzt. Die Böden sind an vielen Stellen zu nass, als dass es sich lohnen würde. So konnten sich Schilfröhricht, Weidengebüsche und Erlenbruchwälder entwickeln. Außerdem gibt es viele kleine Fließgewässer, stetig wachsende Moore und artenreiche Feuchtwiesen.
In den höher gelegenen Bereichen konnte sich Wald entwickeln. Leider wurden die natürlicherweise wachsenden Buchenmischwälder an vielen Stellen künstlich durch Kiefernforste ersetzt. Es gibt aber noch eine große Anzahl an alten Buchen, so dass es genug Samen gibt, um die Monokultur langsam wieder in ökologisch wertvollere, artenreichere Laubwälder umzuwandeln.
Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher, Pflegemaßnahmen:
Im Biesenthaler Becken gibt es viele national und international hochgradig gefährdete Arten. Der Fischotter liebt die vielen Fließgewässer mit dicht bewachsenen Ufern ebenso wie Steinbeißer und Bitterling, und Biber stauen mit ihren Burgen das Wasser auf. Die Amphibienwelt ist artenreich, so dass zahlreiche Weißstörche ausreichend Nahrung finden. Außerdem wächst im Biesenthaler Becken das Sumpf-Glanzkraut, eine sehr seltene Orchidee. Auch Kraniche lieben das Gebiet. Zusätzlich gibt es ausreichend trockene Flächen, auf denen sich zum Beispiel die Glattnatter sonnen und verstecken kann.
Die NABU-Stiftung hat über 60 Prozent des heute ihr gehörenden Gebiets 2002 erworben, 2005 gelang es ihr - nicht zuletzt dank vieler Spenden von NABU-Mitgliedern - weitere 69 Hektar zu kaufen. Die NABU-Flächen werden teilweise sich selbst überlassen, teilweise aber bewirtschaftet, um den entsprechenden Lebensraum zu bewahren oder seine Qualität zu verbessern.
Feuchte Brüche und buchenreiche Wälder entwickeln sich so, wie der Natur es möchte. Für die jüngeren Kiefern- und Lärchenforste ohne artenreiche Strauchschicht gilt das nicht. Sie sollen verjüngt werden. Die Grünflächen in Stiftungsbesitz sind unter naturschutzfachlichen Auflagen verpachtet, so dass durch die extensive Beweidung die jahrhundertealte Kulturlandschaft mit ihrem Artenreichtum erhalten bleibt.
Im Plötzensee, der ebenfalls im Stiftungsgebiet liegt, darf in Ufernähe nicht mehr geangelt werden, um die Lebewesen in dieser Zone möglichst wenig zu stören. Langfristiges Ziel der NABU-Stiftung ist es, den Wasserspiegel im Plötzensee anzuheben.
Biesenthaler Becken | |
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Adresse des Gebiets | 16359 Biesenthal |
Bundesland | Brandenburg |
Größe | 1000 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet |
Besitzstatus | Rund 190 Hektar Eigentum der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe |
Kontakt:
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel. 030-28 49 84-18 00, Naturerbe@NABU.de
Beitrag erstellt am 13. Februar 2007.