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Die Templiner Kanalwiesen
Lebensraumtypen:
Feuchtwiesen, Fließgewässer, Eschen-Erlen-Wälder, Hochstaudenfluren, Quellen und Streuobstwiesen.
Seltene Arten, Pflegemaßnahmen:
Die Templiner Kanalwiesen sind ein so genanntes FFH-Gebiet. Es umfasst den Bereich von der Templiner Schleuse bis zur Einmündung des Templiner Kanals in den Röddelinsee. Der Templiner Kanal wurde vor 250 Jahren schiffbar gemacht. Ziel war es, die Stadt Templin an die Havelwasserstraße anzubinden, um Massengüter wie Getreide und Holz besser in Richtung Berlin und Hamburg absetzen zu können. Durch die unmittelbare Stadtrandlage sind gewisse negative Einflüsse wie Vermüllung nicht auszuschließen. Mit der Rekonstruktion der Templiner Schleuse nahm der Bootsverkehr 2005 stark zu. Trotz teilweisen Faschinenverbau weist der Kanal noch naturnahe Uferstrukturen auf.
Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg konnte der NABU-Regionalverband Templin sechs Hektar erwerben. Weitere vier Hektar wurden von der Stadt Templin zur Betreuung übergeben. Im Auftrag der Naturparkverwaltung Uckermärkische Seen wurde 2005 durch Mitglieder der Fachgruppe Botanik ein Pflege und Entwicklungsplan erarbeitet. Auf Grundlage dieser Planung wurden in den letzten Jahren rund fünf Hektar Feuchtwiesen wieder in Nutzung gebracht.
Den Wert des Gebietes wird durch die enge Verzahnung von Erlen- Eschenwälder, Feuchtwiesen verschiedener Nährstoffstufen, Hochstaudenfluren, dem Kanal und Quellen bestimmt. Bei den Fischarten ist das Vorkommen von Stint und Quappe hervorzuheben. Mit Biber, Fischotter, Großer Feuerfalter, Schlammpeitzger, Bitterling und Steinbeißer und der Schmalen Windelschnecke beherbergt das Gebiet eine bemerkenswerte Anzahl von FFH-Arten. Besondere Pflanzenarten im Gebiet sind die teilweise großen Vorkommen vom Breitblättrigem, Steifblättrigem und Geflecktem Knabenkraut sowie der Prachtnelke. An Brutvögeln ist das Vorkommen vom Klein- und Mittelspecht, Rohrweihe, Waldwasserläufer und Kranich erwähnenswert.
Auf Grundlage von Vereinbarungen zwischen der Naturparkverwaltung, der Naturschule Templin und dem Gymnasium Templin werden jährlich rund drei Hektar vom Mähgut beräumt. Regelmäßig werden von Schülern des Gymnasiums Belegarbeiten angefertigt. In Zusammenarbeit mit Landesumweltamt und Naturwacht hat der NABU ein ehrenamtliches Betreuersystem aufgebaut, das neben den Kanalwiesen weitere 22 FFH-Gebiete abdeckt. Die Schutzgebietsbetreuer ereichten unter anderem, dass durchgeführte Moorentwässerungsmaßnahmen wieder zurückgebaut werden mussten.
Templiner Kanalwiesen | |
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Adresse des Gebiets | 17268 Templin |
Bundesland | Brandenburg |
Größe | 70,3 Hektar |
Schutzstatus | FFH-Gebiet |
Besitzstatus | sechs Hektar Eigentum des NABU Templin |
Kontakt:
NABU-Regionalverband Templin, Kai Conrad, Petersdorfer Straße 50,
17268 Templin, Tel. 03 98 86-3 49 58, kai.conrad@web.de
Beitrag erstellt am 13. Februar 2007.