Steinhummel - Foto: NABU/Kathy Büscher
Hummeln im Höhenflug
Zwischenergebnisse beim NABU-Insektensommer
27. Juni 2022 – Hummeln erkennt man am Hintern: Der NABU-Insektensommer nimmt die putzig-pelzigen Flugkünstler in seiner Entdeckungsfrage genauer unter die Lupe und macht so das Finden und Zählen gerade für Einsteiger einfacher. Das sieht man auch in den Ergebnissen: Die Artenkenntnis bei den Menschen wächst offenbar. Sie erkennen, dass es nicht nur eine Hummelart gibt und haben somit im Vergleich zu den Vorjahren verschiedene Arten gemeldet.
Hummeln gehören zu den 560 Wildbienenarten. Von denen sind etwa die Hälfte gefährdet oder schon ausgestorben. Es lohnt sich also, durch Pflanzen und geeignete Umgebung ein neues Zuhause für die friedliebenden Brummer zu schaffen.
Bestimmungshilfe
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Insgesamt haben sich fast 10.000 Menschen an der Zählaktion im Juni beteiligt. Die Erdhummeln – bisher eher unterm Radar – brummen in diesem Zählzeitraum an die Spitze. Dicht auf den Fersen ist die Steinhummel, die Ackerhummel schafft es immerhin auf Platz vier.
Ist 2022 ein Falterjahr?
Es gibt erste Anzeichen, dass 2022 ein gutes Falterjahr wird. Denn auch Falter wurden fleißig gezählt: Besonders stechen die Brennnesselfalter hervor, ganz besonders die Entwicklung des Kleinen Fuchses. Dazu kommen ein recht starker Einflug des Distelfalters.
Übrigens: Mit einer Ecke Brennnesseln finden nicht nur viele Schmetterlingsraupen Futter, sondern auch andere Insekten. Man darf gespannt sein, ob sich der Schmetterlingstrend im Hochsommer fortsetzt oder nicht doch die recht starke Trockenheit irgendwann durchschlägt. Und kann die Erdhummel ihre Führungsposition verteidigen? Das wird sich im August zeigen. Denn vom 5. bis 14. August sind noch einmal alle aufgerufen, sich an einem schönen Platz im Freien als Hobbyforscher*in zu betätigen und Sechsbeiner zu beobachten.
zu den ergebnissen
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Weitere Meldungen aus dem ersten Zählzeitraum
10. Juni 2022 – Der „Insektensommer“ läuft schon seit einer Woche und es werden bereits deutschlandweit fleißig Sechsbeiner gezählt. Auch wenn vor uns noch das zweite Zählwochenende liegt, an dem für gewöhnlich immer die meisten Meldungen eingehen, zeichnen sich bereits jetzt erste Trends ab. Besonders auffällig scheinen in diesem Jahr einige Schmetterlingsarten zu flattern.
Tagpfauenauge, Admiral und Kleiner Fuchs zeigen Fünfjahres-Bestwerte, sie werden doppelt so häufig gemeldet wie im Vorjahr. Da sich die Raupen aller drei Arten von Brennnesseln ernähren, liegt die Erklärung auf der Hand. Andere häufige Tagfalter wie die Kohlweißlinge (Kreuzblütler aller Art) und der Zitronenfalter (Faulbaum) bleiben dagegen unauffällig.
Unsere Entdeckungsfrage nach den drei häufigsten Hummelarten, wird ebenfalls gut angenommen. Fast jede Meldung verzeichnet Sichtungen von Acker-, Stein- oder Erdhummel.
Der erste Zählzeitraum ist bereits vorbei. Vom 5. bis 14. August rufen wir wieder alle Insektenfans dazu auf, mit uns Sechsbeiner zu zählen. Dann wird es wieder folgende Möglichkeiten geben, die Beobachtungen bei uns einzureichen:
01. Juni 2022 – Groß und Klein sind aufgerufen, eine Stunde an einem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten für die Artenvielfalt zu sammeln. Wem zu viele Sechsbeiner herumschwirren, der kann sich in diesem Jahr auch auf drei Hummelarten konzentrieren.
Putzig, pelzig und mit einem ganz eigenen Streifenmuster: Hummeln stehen in diesem Jahr ganz besonders im Fokus der Aktion. „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“, lautet die Entdeckungsfrage 2022 für alle, die zum ersten Mal genauer bei den Insekten hinschauen. Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel sind die häufigsten Arten, die bei uns vorkommen. Und jede hat ihr ganz eigenes Muster auf dem Hinterteil, mit dem man sie auseinanderhalten kann. Gezählt werden können aber alle Sechsbeiner, die entdeckt werden.
Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur
In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Bestände der Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe dafür. Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer wollen wir für den Schutz dieser wichtigen Tiergruppe sensibilisieren.
Stück für Stück mit viel Freude die faszinierende Welt der Sechsbeiner entdecken und sie zu bestimmen lernen – das leistet dieses Citizen Science Projekt jeden Sommer aufs Neue. Die gemeinsame Aktion von NABU und unserem bayrischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) ist einzigartig beim Insektenzählen. In diesem Jahr feiert sie außerdem ein kleines Jubiläum: Seit fünf Jahren werden jedes Jahr im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforscher*innen. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah auf dieser Seite veröffentlicht:
Rund 33.000 heimische Insektenarten gibt es allein in Deutschland. Bei so einer riesigen und vielfältigen Tiergruppe kann wirklich jede*r immer wieder etwas Spannendes und Wunderbares entdecken. Und das Abenteuer Insektenwelt beginnt direkt vor der eigenen Haustür!
So einfach geht Mitmachen!
Beobachten und zählen kann jede*r und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standort aus. Gezählt wird bis zu einer Stunde lang.
Viel Spaß bei der Insektenexpedition!
mehr zur aktion
Insekten beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenlernen – all das vereint der „Insektensommer“. Ob Falter, Biene, Käfer oder Libelle: Ab dem 2. August geht es in die nächste Zählrunde. Mehr →
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Schützen Sie mit uns Marienkäfer, Wildbiene und Co. Helfen Sie uns mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben vorzugehen! Mehr →