Die Eichen werden für die Ernte nicht gefällt.
Kostbare Korkeichenwälder
Tipp: Wein mit Naturkorken kaufen und dabei seltene Arten schützen
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Alle neun Jahre werden die Korkeichen geschält.
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Aus der Rinde einer einzigen Eiche können 3.000 Naturkorken hergestellt werden.
Der Wein ist geöffnet - aber wohin mit dem Verschluss? Diejenigen die einen Wein mit Naturkorken gekauft haben können sich freuen: Denn Flaschenverschlüsse aus Naturkork sind zu 100 Prozent nachhaltig und recycelbar. Aus der Rinde einer einzigen Korkeiche können nach jeder Ernte rund 3.000 Naturkorken hergestellt werden. Sie sind 100 Prozent Natur und können nach der Verwendung problemlos zum Beispiel als Dämmmaterial wiederverwertet werden. Naturkorken werden also nicht recycelt, um die Korkeichen zu schützen, sondern weil sie auch nach dem Einsatz als Flaschenverschluss ein hochwertiger Rohstoff sind.
Ernte ohne Verluste
Weder wird bei der Korkernte eine Eiche gefällt, noch werden diese dabei beschädigt. Die Rinde, aus der die Weinkorken hergestellt werden, wird nur alle neun Jahre abgeschält - solange dauert es, bis die Korkrinde wieder nachgewachsen ist. Zum ersten Mal werden die Eichen übrigens erst im Alter von circa 25 Jahren abgeerntet. Diese Bewirtschaftung ist besonders nachhaltig.
Die Bewirtschaftung der Korkeichenwälder schützt und erhält einen einzigartigen Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der Kaiseradler, eine ebenfalls vom Aussterben bedrohte Raubvogelart, brütet in der Korkeiche. Der Iberische Luchs, auch Pardelluchs genannt, findet im Korkeichenwald wichtige Rückzugsorte. Er zählt weltweit nur noch 150 Exemplare. Von den im Mittelmeerraum existierenden 15.000 bis 25.000 verschiedenen Pflanzenarten kommen mehr als die Hälfte nur in Korkeichenwäldern vor.
Artenschutz und Klimaschutz
Die nachhaltige Bewirtschaftung der Korkeichenwälder im Mittelmeerraum sichert nicht nur wertvollen Lebensraum, sondern leistet zudem einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Mit einer Fläche von rund 2,3 Millionen Hektar binden sie jährlich rund 14 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2. Die Korkeichenwälder kompensieren somit pro Jahr den CO2 -Verbrauch von rund zwei Millionen deutschen Zwei-Personen-Haushalten.
In einem einzigen Korken sind etwa acht Gramm CO2 gebunden. Eine Korkeiche, die regelmäßig geerntet wird, bindet mehr als dreimal soviel CO2 wie eine ungenutzte Korkeiche. Auch die Herstellung von Naturkorken hat eine sehr gute Ökobilanz: So wird 75 Prozent weniger CO2 ausgestoßen als bei der Herstellung und Entsorgung von Schraubverschlüssen.
Unterstützung gefragt!
Der NABU ist Partner der Kampagne „Natürlich Kork!“. Zeigen auch Sie, dass Sie für Naturkorken sind! Die Internetseite zur Kampagne bietet Verbrauchern und Multiplikatoren Hintergrundinformationen und Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen:
Die lichten Kork- und Steineichenwälder im Südwesten der iberischen Halbinsel sind Überwinterungsgebiet von über 50.000 Kranichen aus ganz Europa. Hochbedrohte Arten wie Pardelluchs, Spanischer Kaiseradler und Großtrappe haben hier ihre letzten Rückzugsräume. Mehr →
Ein Korken ist viel mehr als ein Flaschenverschluss: Er ist Produkt einer jahrhundertealten nachhaltigen Landbewirtschaftung in den Korkeichenwäldern. Kork hat eine gute Klimabilanz und lässt sich problemlos recyceln. Darum ist die Nutzung von Flaschenkorken ein echter Gewinn. Mehr →
Der NABU ruft die Bevölkerung auf, Korken zu sammeln und an einer der Sammelstellen abzugeben. Finden Sie über die bundesweite PLZ-Suche die nächste Sammelstelle in Ihrer Nähe! Mehr →