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Unser Einkauf muss verpackungsärmer werden

Immer öfter eröffnen kleine Supermärkte, die sich dem „unverpackt Einkaufen“ verschrieben haben. In den Läden gibt es neben Obst und Gemüse, Reis und Nudeln auch Olivenöl und Waschmittel - nur ohne Verpackung. Das Ganze funktioniert so: Entweder bringt der Kunde seine eigenen Beutel, Becher, Schraubgläser oder Dosen mit oder die Waren werden im Mehrwegbehältnissen angeboten.
Die eigenen Gefäße werden vor dem Einkauf abgewogen, so dass es nicht nötig ist, ein standardisiertes Gefäß zu kaufen. Zwar erfordert das unverpackte Einkaufen in Reinform ein großes Maß an Planung und Flexibilität bei Produkten und Preisen. Doch es ist notwendig, dass lose und unverpackte Einkaufsangebote wieder stärker den Einkaufsalltag aller Menschen prägen. Die Kunden scheinen stärker dafür bereit zu sein als uns Handel und Industrie glauben lassen.
Hausmüll pro Kopf: Deutschland fast Spitzenreiter in der EU!
Die große Aufmerksamkeit für die „unverpackt“ Konzepte erstaunt auch nicht angesichts der vielen überflüssigen Verpackungen in anderen Läden. Nicht nur die Discounter, sondern auch die klassischen Supermärkte verkaufen beispielsweise immer mehr Obst und Gemüse in Plastik vorverpackt wie die berüchtigte eingeschweißte Gurke. Auch werden Verpackungen immer komplexer und setzen sich häufig aus unterschiedlichen Materialien zusammen, was das Recycling erschwert bis unmöglich macht.

Tipps
- Schauen Sie bei den Unverpackt-Läden vorbei und probieren Sie aus, ob das Konzept zu Ihren Einkaufsgewohnheiten passt.
- Bevorzugen Sie den Wochenmarkt oder Supermärkte, die viel lose Ware verkaufen.
- Bringen Sie eigene Beutel für Obst und Gemüse oder Backwaren mit.
- Sprechen Sie das Problem im Supermarkt an und fordern Sie mehr unverpackte Ware ein. Lassen Sie Ihren Verpackungsmüll auch einfach im Geschäft: Das macht den Müll nicht weniger, aber setzt ein Zeichen! Ohne Druck von den Kunden wird sich der Handel nicht bewegen!
Die gelbe Tonne zuhause ist nach einem Einkauf voll – dabei stellt sich die Frage, was der Sinn einer Plastikhülle für drei Bananen oder zwei Zucchini ist. Immerhin kann man leicht nachvollziehen, warum wir in Deutschland mehr Hausmüll produzieren als fast jedes andere Land in der EU: 618 Kilogramm pro Kopf und Jahr (Stand 2014).
Verpackungen bieten dem Handel logistische Vorteile
Gerade Bio-Ware in konventionellen Supermärkten ist häufig nur vorverpackt zu haben, da es laut Unternehmen sonst an der Kasse zu Verwechslungen mit konventioneller Ware kommen könnte. Doch ob bio oder konventionell - in vielen Supermärkten gibt es leider kaum noch die Wahl zwischen vorverpackt und lose: Für den Handel bieten die Verpackungen logistische Vorteile beim Transport und Stapeln, Kunden sind gezwungen, mehr zu kaufen als geplant und an der Kasse geht es schneller, da nicht mehr gewogen werden muss. Verpackungen machen das Geschäft effizienter und daher angeblich sogar günstiger als ohne Verpackungen. Darüber hinaus argumentiert der Handel mit Hygiene, Frische und Schutz der Produkte, was jedoch nur für wenige Produkte nachvollziehbar ist.
Hygienerecht und unverpackt einkaufen vereinbar?
Es herrscht keine Einigkeit darüber, ob es zulässig ist, hygienisch sensible frische Produkte wie Fleisch, Käse oder Wurst in vom Kunden mitgebrachten Gefäßen zu verkaufen. Ein eindeutiges Verbot gibt es nicht. Oft verwehren Supermärkte dies eher aus Unsicherheit und Angst vor den lokalen Gesundheits- und Veterinärämtern. Viele orientieren sich aber an dem Kompromiss, die mitgebrachten Gefäße auf der Theke und nicht hinter der Theke zu füllen.
Testen Sie es vor Ort aus: Verkauft man Ihnen auch Wurst und Käse in mitgebrachten Behältnissen?
Der Preis hierfür ist ein zunehmender Müllberg, denn einer Verpackung liegt immer das Schicksal inne, nach einmaliger Nutzung im Müll zu landen. Der Handel muss eine Kehrtwendung machen und sich Lösungen überlegen, wie ein möglichst verpackungsfreier Einkauf im normalen Supermarkt möglich wird.
Kunden wollen weniger Verpackungen
Dass die Kunden die Verpackungen nur als notwendiges Übel im gehetzten Alltag in Kauf nehmen und eigentlich gerne auf den Verpackungsmüll verzichten wollen, zeigt eine NABU-Umfrage von Dezember 2014. Demnach bevorzugen 76 Prozent der Befragten Obst und Gemüse, das nicht abgepackt ist. Lediglich vier Prozent kaufen es lieber mit Verpackung. Um Plastikmüll zu vermeiden, sind sogar 85 Prozent der Kunden bereit, einen eigenen Beutel für Obst und Gemüse zum Einkauf mitzunehmen.
Ladenliste Unverpackt-Supermärkte
Ihnen fehlt ein Unverpackt-Laden? Dann senden Sie gerne eine Mail an: Nicole.Floeper@NABU.de
- Aachen: Unverpacktes Glück
- Aalen: unverpackt im KUBUS
- Ahrensburg: Unverpackt Ahrensburg
- Altenkirchen: MehrWert – unverpackt einkaufen
- Altenmarkt an der Alz: Monikas Laden
- Augsburg: rutaNatur
- Bad Aibling: Natur pur - nimm´s mit Ohne
- Bad Kreuznach: Unverpackt Bad Kreuznach
- Bad Saulgau: unverpackt wiedergrün
- Bad Segeberg: Nixdrumrum
- Berlin-Friedrichshagen: Unverpackt Berlin
- Berlin-Kreuzberg: Original Unverpackt
- Berlin-Prenzlauer Berg: Der Sache wegen
- Berlin-Schöneberg: Erbsenzählerei
- Berlin-Wilmersdorf: Fair unverpackt
- Besigheim: AnNa Unverpackt
- Biberach: Füllstation
- Bochum: BIOKU
- Bockhorn: sOHNEnschein
- Bodenheim: Unverpackt Rheinhessen
- Bonn: Lieber Unverpackt
- Bonn: Freikost Deinet
- Bottrop: Allerlei verpackungsfrei
- Bremen: SelFair
- Braunschweig: Wunderbar unverpackt
- Buxtehude: Tante Trude - loseladen
- Darmstadt: Unverpackt Darmstadt
- Dortmund: Frau Lose
- Dresden: Binnes Unverpackt
- Dresden: Lose Dresden
- Düren: Unverpacktes Glück
- Düsseldorf: Pure Note
- Duisburg: Duisburg unverpackt
- Düsseldorf-Flingern: Flinse & Co.
- Eislingen: Tante Nellis
- Erfurt: Louise genießt
- Erftstadt: Im Körbchen
- Erkheim: 2erloi
- Esens/Ostfriesalnd: N8ket
- Falkensee: Maiko Unverpackt
- Frankfurt (Main): gramm.genau
- Frankfurt (Main): Die Auffüllerei
- Freiburg: Glaskiste – natürlich unverpackt
- Fulda: Emmas Unverpackt-Laden
- Fürstenfeldbruck: Füllosophie
- Geldern: Lieber unverpackt
- Gießen: Unverpacktes Gießen
- Görlitz: Emma's Tante
- Hagen: Natürlich unverpackt
- Hamburg: Seppels Laden
- Hamburg: Stückgut
- Hamburg: Loko-Unverpackt
- Hamburg-Volksdorf: Ohne Gedöns
- Hannover: Lola, der Loseladen
- Heidelberg: Annas Unverpacktes
- Heilbronn: Liva unverpackt
- Herrenberg: Ganz Ohne
- Jülich: Unverpacktes Glück
- Kaarst: Randvoll
- Karlsruhe: Unverpackt Karlsruhe
- Kassel: Butterblume
- Kaufering: Tante Resi
- Kiel: Unverpackt – lose, nachhaltig, gut
- Kirchberg: Gutes unverpackt
- Kirn: Unverpackt Kirn
- Koblenz: Unverpackt Koblenz
- Köln: Tante Olga
- Köln-Braunsfeld: Silva - unverpackt genießen
- Konstanz: Silo
- Konstanz: Unverpackt Konstanz
- Krefeld: Lieber Unverpackt
- Ladenburg: Maggies`s Unverpackt
- Leipzig: EchtUnverpackt
- Leutkirch: happyend unverpackt
- Lingen: Lingen Unverpackt
- Lorsch: Unverpackt Lorsch
- Ludwigsburg: ohne PlaPla
- Ludwigslust: Lulu unverpackt
- Lüneburg: Neuer Speicher
- Markdorf/Bodenseekreis: Heimatliebe unverpackt
- Mainz: Unverpackt Mainz
- Mannheim: Eddie's – verpackungsfrei einkaufen
- Memmingen: happyend unverpackt
- Mering St. Afra: Der Erlbäck - Loses & Brot
- Mönchengladbach: Tante LeMi
- Moers: Tante Pati
- Mühlheim: Natürlich frei
- Mülheim: Püngel & Prütt
- München: Nebenan & Unverpackt München West
- München: Ohne
- München: Plastikfreie Zone
- München: Servus Resi
- Münster: EINZELHANDEL
- Münster: natürlich unverpackt
- Nehren: Oma Lore
- Neuss: Pickepacke Unverpackt
- Neustadt an der Weinstraße: Unverpackt Neustadt
- Niedernhausen: Kike`s unverpackt
- Nordkirchen: Landleben Nordkirchen
- Nürnberg: Zero Hero
- Oberkirch: Bio-Hof HappyFarm auf dem Bauernmarkt (samstags)
- Oldenburg: Rubio unverpackt
- Oldenburg: Veggiemaid
- Osnabrück: Tara - unverpackt genießen
- Otzberg: Emmas Erben
- Paderborn: Kernidee
- Passau: Unverpackt Passau
- Pfaffenhofen: Unverpackt von Dahoam
- Pforzheim: Unverpackt Pforzheim
- Potsdam-Babelsberg: kathi&käthe - fairverpackt
- Ratingen: LOCAL unverpackt
- Ravensburg: Wohlgefühl unverpackt
- Recklinghausen: Sandys Unverpackt
- Regensburg: Füllgut, die Mehrwegerei
- Reutlingen: Fridi unverpackt
- Röbel: Müritz unverpackt
- Rodgau Nieder-Roden: natürlich frei
- Rosenheim: nimm's lose
- Rotenburg: Unverpackt Rotenburg
- Saarbrücken: Unverpackt Saarbrücken
- Schwäbisch Gmünd: regional und unverpackt
- Schwalmstadt: GrieWerk
- Speyer: Kaufladen
- Stuttgart: Schüttgut
- Stuttgart: Tante M Unverpackt
- Trier: Unverpackt Trier
- Tübingen: SPEICHER
- Ulm: Klare Kante
- Unterföhring: UFG - unverpackt.fair.gemeinsam
- Überlingen: Kauf Loses unverpackt
- Weil am Rhein: Weil unverpackt
- Weißenburg: Unverpackt Weißenburg
- Weißenhorn: Klare Kante unverpackt
- Wien: Lunzers Maß-Greißlerei
- Wiesbaden: Bio unverpackt
- Worms-Herrnheim: Ellas Dubbes
- Wuppertal: Ohne Wenn & Aber
- Wülfrath: Grünkorn unverpackt
- Würzburg: Unverpackt Würzburg
- Zorneding: DEINE alternative
- Zwickau: Mr.Cornfill unverpackt-Zwickau
Keine reinen Unverpackt-Läden, aber konventionelle Läden mit Unverpackt-Angeboten gibt es unter wastelandrebel.com
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