Zitronenfalter - Foto: Helge May
Auf zarten Flügeln in den Frühling
„Frühe Falter“ beobachten und im Naturgucker melden



Im März hält der Frühling langsam Einzug und es zeigen sich erste Blüten in der Landschaft. Mit den steigenden Temperaturen lassen sich auch erste Insekten beobachten. Zu den auffälligsten unter ihnen gehören die Schmetterlinge, von denen fünf Arten im Fokus des NABU-Naturgucker-Monitorings „Frühe Falter“ stehen.
Seit 2015 wird der Blick auf die Frühlingsschmetterlinge gerichtet, denn wer wann und wo fliegt, ist von großem Interesse. Stichworte wie Klimawandel oder Insektenrückgang sind zunächst einmal abstrakt. Doch anhand von über mehrere Jahre gewonnenen Beobachtungsdaten können sich in Zukunft Trends ablesen lassen, die Auskunft über die Entwicklung unserer heimischen Schmetterlingsbestände sowie das zeitliche Auftreten der Tiere geben.
Der Start ins Insektenjahr 2019
Der Winter 2018/19 verlief recht normal, im Schnitt war er etwas zu warm. Mitte Februar setzte dann sogar besonders mildes Wetter ein. Kein Wunder also, dass nicht nur Wintermücken praktisch durchgängig zu finden waren. Auffällig war, dass in Süddeutschland immer mehr Taubenschwänzchen in Winterquartieren entdeckt werden. Früh im Freiland unterwegs waren vereinzelte Blaue Holzbienen, natürlich Hainschwebfliegen – ihr Zweitname „Winterschwebfliege“ kommt nicht von ungefähr –, und sich an Lindenstämmen sonnende Feuerwanzen.
Ebenfalls zu den Spätwinterbeobachtungen gehörten Siebenpunkt, Vierfleckiger Kugel-Marienkäfer und Asiatischer Marienkäfer, vereinzelt Zweipunkt und Sechzehnpunkt. Auch die Amerikanische Kiefern- oder Zapfenwanze, der Medienstar des Herbstes 2018, wagte sich im Westen entlang des Rheins und bis hinüber in den Raum Hannover früh nach draußen.
Unter den Tagfaltern wurden vereinzelt Admiral, Kleiner und Großer Fuchs gesichtet, entlang des Rheins zeigten sich vermehrt Tagpfauenaugen. Am häufigsten war der Zitronenfalter, vor allem an an Rhein und Ruhr, seit Mitte Februar nahezu bundesweit.
Genau hier setzt das Monitoring an. Jeder kann sich daran beteiligen, indem Beobachtungen der fünf Zielarten sowie selbstverständlich gern weiterer Arten gemeldet werden. Das Hauptaugenmerk ist auf das Auftreten von Admiral, Zitronenfalter, Aurorafalter, Kleinem Fuchs und Trauermantel in den Monaten März, April und Mai gerichtet. Zum Melden der Beobachtungen gibt es das Projektportal. Dort reicht ein Klick auf das grüne Fernglas-Symbol, um ein bebildertes Formular zu öffnen.
Es ist nicht erforderlich, sich für diese einfachen Meldungen zuvor zu registrieren. Wer hingegen den vollen Funktionsumfang des NABU-Naturguckers nutzen möchte und zum Beispiel ergänzend zu seinen Beobachtungen Belegbilder hochladen möchte, muss sich registrieren. Die kostenlose Registrierung kann in wenigen Schritten auf der Monitoringseite durchgeführt werden.
- Projektportal „Frühe Falter“
- Hintergrundinfos inklusive Porträts der fünf gesuchten Arten
- Vertiefender Beitrag zum Thema bei www.naturwerke.net
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