Weibliche Hainschwebfliege an Winterling - Foto: Helge May
Holzbiene, Feuerwanze und Zitronenfalter
Welche Insekten kann man jetzt schon beobachten?


Hatte der Vorwinter nach mildem Verlauf ab Ende Januar noch eine kurze ausgesprochen strenge Phase, verlief der ebenfalls milde Winter 2021/22 nahezu ohne Ausreißer nach oben oder unten. Schon unmittelbar zum Jahresbeginn trauten sich erste Blaue Holzbienen ins Freie, ab Februar dann verstärkt. Zeitig im Freiland unterwegs waren ebenfalls vereinzelte Hainschwebfliegen – ihr Zweitname „Winterschwebfliege“ kommt nicht von ungefähr. Beständige Besucher von Frühblühern wie Krokus oder Winterling waren auch die ebenfalls zu den Schwebfliegen gehörenden Mistbienen.
An Lindenstämmen kann man inzwischen nicht nur wie gewohnt sich sonnende Feuerwanzen sehen. Mit der Linden- oder Malvenwanze breitet sich eine weitere Art aus, die ebenfalls oft zu Tausenden auf der Rinde sitzt. Die sehr kleine Wanze stammt aus dem Mittelmeerraum, erreichte 2004 den Oberrhein und ist nun in fast ganz Deutschland nachgewiesen. Im Norden zeigen sich allerdings noch größere Lücken.
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Der Admiral ist eigentlich ein Wanderfalter. Zunehmend überwintert er bei uns auch. - Foto: Helge May
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C-Falter sonnt sich im zeitigen Frühling auf dem Waldboden - Foto: Helge May
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Großer Fuchs - Foto: Helge May
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Kleiner Fuchs an Weidenkätzchen - Foto: Helge May
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Tagpfauenauge im zeitigen Frühjahr - Foto: Helge May
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Männlicher Zitronenfalter - Foto: Harald Bott/www.naturgucker.de
Bei den Tagfaltern war im Januar weitgehend Pause. Im Februar wurden dann von Tag zu Tag immer mehr Schmetterlinge beobachtet, darunter Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs, Admiral und C-Falter. Besonders auffällig war der Zitronenfalter, der ab Mitte Februar in zahlreichen Regionen in größerer Zahl auftrat. Bei den Zitronenfaltern lassen sich zunächst die deutlich gelben Männchen sehen, die eher blassen Weibchen etwas später. Ab Ende Februar wurden auch die ersten Großen Füchse gemeldet.
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Erdhummelkönigin mit Krokuspollen - Foto: Helge May
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Steinhummelkönigin auf der Suche nach einem Nistplatz - Foto: Helge May
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Gehörnte Mauerbiene im Anflug an Niststängel - Foto: Armin Teichmann/www.naturgucker.de
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Siebenpunkt-Marienkäfer - Foto: Helge May
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Asiatischer Marienkäfer - Foto: Helge May
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Vierfleckiger Kugel-Marienkäfer (Schildlaus-Marienkäfer) - Foto: Helge May
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Amerikanische Kiefernwanze an Hauswand - Foto: Helge May
Zu den Spätwinterbeobachtungen gehörten auch Siebenpunkt, Vierfleckiger Kugel-Marienkäfer und Asiatischer Marienkäfer, vereinzelt auch Sechzehnpunkt. Die Amerikanische Kiefern- oder Zapfenwanze zeigte sich nahezu durchgehend in geringer Zahl auch außerhalb der Winterquartiere. Erste Erdhummelköniginnen machten sich ab Mitte Februar auf Nahrungs- und Nistplatzsuche, Steinhummelköniginnen ließen sich nicht vor Ende Februar blicken. Gleiches gilt für die Gehörnte Mauerbiene.
Insektensichtungen aller Art können unter www.nabu-naturgucker.de ganzjährig eingetragen und nachgelesen werden.
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