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Jetzt NABU-Mitglied werden!Stromnetzausbau unter der Lupe
Bewertungsrahmen für naturverträglichen Ausbau unzureichend
25. November 2016 - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) erstellt für die bundesweite Stromnetz-Planung einen Bericht über die voraussichtlichen Umweltauswirkungen. Der NABU hat sich zusammen mit anderen vom Stromnetzausbau betroffenen Institutionen und Bürgern zum Entwurf des Untersuchungsrahmens zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) zu Wort gemeldet.
Bedenken frühzeitig äußern
Das Instrument der SUP zum Bundesbedarfsplan für Stromnetze ist eine Chance für Naturschützer. Sie können frühzeitige Hinweise zu Gebieten und Umweltbelangen in die Planung einbringen, die mit dem Netzausbau schwer oder gar nicht vereinbar sind. Bereits seit Jahren zeigen Umweltberichte zum Netzausbau potentielle Konflikte bei einzelnen Vorhaben sowie bei der Gesamtplanabschätzung auf.
Auswirkungen auf Mensch und Natur klären
Beispielsweise schätzt die BNetzA die Auswirkungen magnetischer und elektrischer Felder von Freileitungen und Erdkabeln auf den Menschen als relevantes Bewertungskriterium ein. Für Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt wird ein Zusammenhang jedoch als „nicht bekannt“ angegeben. Diese Unkenntnis der Behörden und Planer führt dazu, dass Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf Tiere und Pflanzen weder beschrieben noch bewertet werden. Der NABU geht davon aus, dass auch die Natur von den Feldern um die Stromleitungen betroffen ist und weist darauf hin, dass valide wissenschaftliche Erkenntnisse dazu bisher fehlen. Im Untersuchungsrahmen und auch gegenüber anderen Bundesfachbehörden muss dieser Forschungsbedarf benannt werden.
Konfliktarme Trassen suchen
Die BNetzA hat die Untersuchungsmethode zwar stetig weiterentwickelt, doch die SUP hat bisher nicht dazu geführt, dass Alternativen zu den vorgesehenen Netzverknüpfungspunkten angeregt wurden, um mit einem Stromnetz-Vorhaben in konfliktärmere Gebiete auszuweichen. Der NABU fordert, dass die derzeit durch die BNetzA zu erarbeitende SUP eine stärker steuernde Rolle übernimmt. Der große Aufwand mit dem sich viele Betroffene, Interessierte und auch Netzausbaugegner in die Planungsverfahren einbringen, kann nur gerechtfertigt werden, wenn die Netzplanung kritisch unter die Lupe genommen und nach möglichen Alternativen abgeklopft wird.
Konkrete Trassen werden später festgelegt
Der Bundesbedarfsplan Stromnetze, zu dem die SUP durchgeführt wird, enthält noch keine konkreten Leitungstrassen. Er legt ausschließlich Netzverknüpfungspunkte fest, zwischen denen ein Stromübertragungsbedarf besteht. Wo genau die neuen Trassen später entstehen, wird in den nachfolgenden Planungsstufen (Bundesfachplanung / Raumordnung und Planfeststellung) festgelegt. Nach der Auswertung der Stellungnahmen durch die BNetzA wird die Festlegung des Untersuchungsrahmens gegebenenfalls angepasst und anschließend veröffentlicht.
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