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Jetzt NABU-Mitglied werden!Zahl der Tiger seit 2010 verdoppelt
Erfolgsmeldung aus Indien
Die Tigerpopulation in Valmiki hat sich seit der letzten Zählung verdoppelt - Doch wie zählt man eigentlich Tiger? Gründliche Beobachtungen von Fuß- und Kotspuren sind für das Monitoring nötig. Außerdem haben unsere Projektpartner Fotofallen aufgestellt – eine besonders effektive und exakte Hilfe für die Zählung. Seit Februar 2013 waren im Reservat 210 Kamerafallen aufgestellt worden, viele davon wurden von der NABU International Naturschutzstiftung finanziert.
„Tiger-Volkszählung“ in der Grenzregion
Seit dem Jahr 2011 sind alle indischen Tigerreservate dazu verpflichtet, eine jährliche Zählung der bedrohten Großkatzen durchzuführen. Im Vier-Jahres-Rhythmus wird unter Federführung der nationalen Tigerschutz-Organisation NTCA eine landesweite Bestandsaufnahme durchgeführt. In Valmiki ist die Situation speziell, denn das Reservat grenzt an das Chitwan-Reservat in Nepal, so dass zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, ob Tiger doppelt gezählt wurden. Daher wurden die Fotos aus den Kamerafallen und die übrigen gesammelten Daten zentral verglichen. Santosh Tiwari, Direktor des Valmiki-Reservates, erzählt: „Hält sich ein
Kamerafallen helfen neue Arten zu entdecken
Doch nicht nur Tiger sind in die Fotofallen getappt, sondern auch andere seltene Tierarten, die damit zum ersten Mal im Reservat nachgewiesen werden konnten. So wurden allein in den vergangenen zwei Monaten drei neue Arten entdeckt: Krabbenmangusten, Buntmarder und der Himalaya-Serau, eine Ziegenart. Damit leben – nach bisherigem Kenntnisstand – 53 Säugetier-Arten in Valmiki, außerdem zehn Arten von Amphibien und 27 Reptilien. „Valmiki ist ein vergessenes Paradies für Wildtiere“, sagt Dr. Barbara Maas, Leiterin der Artenschutzprojekte von NABU International. „Als wir anfingen in Valmiki zu arbeiten, gab es wenige Informationen über das Reservat und die hier lebenden Tierarten. Auch über die Tiger Valmikis war wenig bekannt, aber wir wussten, dass die Population nicht weiter wachsen konnte, da es einen durch Vegetationsstörungen bedingten Beutemangel gab.“ Die ökologische Wiederbelebung des Gebietes, die NABU International in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde und den lokalen Gemeinden startete, zahlt sich aus, wie die neueste Tiger-
Erfolgsrezepte aus Valmiki
Dass sich die Anzahl der Tiger im Reservat erhöht hat, ist auf unseren erfolgreichen vielseitigen Ansatz zurückzuführen“, sagt Barbara Maas. „Wir haben dazu beigetragen die Management-Strukturen zu verbessern, eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Indien und Nepal anzustoßen und wir konnten die Abhängigkeit bevölkerungsreicher Gemeinden in der Umgebung von den Waldressourcen des Nationalparks verringern. Die entscheidende Grundlage dafür, dass sich die Tiger-Population erholen kann, ist jedoch, dass sich die Zahl der Beutetiere erhöht. Dafür ist es besonders wichtig, die Wiesen und Wälder wiederherzustellen und zu renaturieren“, so die Tiger-Expertin. In einer Welt, in der Lebensraum für Tiger immer knapper wird, hängt das Überleben der Großkatzen davon ab, ob wir es schaffen bestehende Naturräume effektiv zu schützen.
Valmiki hat also ein großes Potential als Erholungsgebiet für die Tiger-Population. „Erst im Mai dieses Jahres wurden in Valmiki drei Tigerbabys geboren“, freut sich Barbara Maas. „Wir sind also auf dem richtigen Weg und tragen damit aktiv zur Erfüllung des internationalen Ziels bei, die Tigerzahlen bis 2022 zu verdoppeln.“
Tiger sind die größten Katzen der Welt und waren in Asien einst weit verbreitet. Durch den Druck der wachsenden menschlichen Bevölkerung haben die imposanten Großkatzen 93 Prozent ihres einstigen Lebensraumes verloren. Heute gelten Tiger als stark gefährdet. Mehr →
Eine Tigerin im „Muradpur“-Wald hat in der vergangenen Woche drei Junge geboren. Dies ist das zweite Mal innerhalb von anderthalb Jahren, dass es im „Valmiki Tiger Reserve“ Nachwuchs gibt. Mehr →