Djamila mit Mohan im Zoo Zürich - Foto: Andreas Richter
Zwölf Staaten, ein Ziel!
Wichtige Deklaration zur Rettung der Schneeleoparden unterzeichnet
Es ist das erste Mal, dass die Staaten zusammenkommen, um eine Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. „Die internationale Schutzkonferenz bringt Staaten und Naturschutzorganisationen an einen Tisch und ist damit ein Meilenstein im Schutz für den Schneeleoparden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Als Initiator des Forums freuen wir uns besonders über diese erste grenzübergreifende Kooperation. Der NABU setzt sich in Zusammenarbeit mit dem kirgisischen Staat bereits seit 1998 für den Schutz der Schneeleoparden ein.“
Veranstaltet und organisiert wurde das Forum von dem Präsidenten und der Regierung der Kirgisischen Republik mit organisatorischer und finanzieller Unterstützung der Global Tiger Initiative, des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), der Weltbank, des NABU und weiterer Nichtregierungsorganisationen für den Schneeleoparden-Schutz. Das gemeinsame Ziel ist die Erhaltung der letzten Schneeleoparden der Welt und ihres Lebensraumes, der Berg-Ökosysteme.
Bis 2020 werden 20 Lebensräume für Schneeleoparden gesichert
Die offiziellen Vertreter der zwölf zentral- und südasiatischen Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten und Artenschützer aus der ganzen Welt einigten sich auf die „Bischkek-Deklaration“ zur Erhaltung der Schneeleoparden und auf das „Global Ecosystem Snow Leopard Recovery Program“ (GSLEP). Die Vereinbarungen zielen darauf ab, Wilderei einzudämmen, Landschaften zu erhalten, die Bewohner von Berggemeinden zu unterstützen und auf Bedrohungen durch den Klimawandel zu reagieren.
Eine wesentliche Maßnahme des globalen Schutzprogramms für die vom Aussterben bedrohten Großkatzen ist es, bis zum Jahr 2020 insgesamt 20 Lebensräume mit jeweils mindestens 100 Schneeleoparden im zeugungsfähigen Alter zu identifizieren und besonders zu schützen. Dies wird durch das globale Arbeitssekretariat des Forums gewährleistet, das bis Ende 2018 seinen Sitz in Bischkek haben wird. In den ersten sieben Jahren (bis zum Jahr 2020) wird das Schneeleoparden-Schutzprogramm gemäß Schätzungen der zwölf Verbreitungsstaaten zwischen 150 und 200 Millionen US-Dollar kosten. Die Kosten tragen die Regierungen der Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten und internationale Geber, Entwicklungsbanken sowie Nichtregierungsorganisationen.
Die Bedrohung der Schneeleoparden und ihrer Hochgebirgslebensräume ist in den vergangenen Jahren auch bedingt durch den Klimawandel gestiegen: Das Schmelzen der Gletscher in Zentralasien könnte das Risiko für Schneeleoparden und viele andere Tier- und Pflanzenarten noch erhöhen. Dürre und Wasserknappheit könnten sich auf Ökosysteme und damit auch auf die Beutetiere des Schneeleoparden auswirken, die immer seltener werden. Schneeleoparden sind zudem noch immer Opfer von Wilderei. Experten schätzen die weltweite Population von Schneeleoparden auf 4000 bis 6600 Exemplare.
Beginn des ersten Schneeleoparden-Forums
NABU und Partner beraten über den zukünftigen Schutz der Großkatze
Beginn des ersten Schneeleoparden-Forums
NABU und Partner beraten über den zukünftigen Schutz der Großkatze
Bischkek, 22. Oktober 2013 - Anlässlich des ersten Globalen Forums zum Schutz der Schneeleoparden, das am heutigen Dienstag in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek beginnt, haben NABU-Präsident Olaf Tschimpke und NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller den kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajew getroffen.
Die internationale Schutzkonferenz, bei der die offiziellen Vertreter aller zwölf Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten zusammenkommen, wurde im Jahr 2011 vom NABU vorgeschlagen und initiiert. Dafür dankte Präsident Atambajew dem NABU und lobte die gute gemeinsame Arbeit zum Schutz der Schneeleoparden. „Wenn ich nicht mehr Präsident bin, werde ich mich um eine Anstellung beim NABU bewerben“, sagte Atambajew mit einem Augenzwinkern.
Im Rahmen des Gesprächs wurde diskutiert, wie die künftige Arbeit der Staaten und Nichtregierungsorganisationen zum Schutz der Schneeleoparden praktisch organisiert werden kann. Um die Bischkek-Deklaration zum Schutz des Schneeleoparden und das „Global Ecosystem Snow Leopard Recovery Program“ (GSLEP) umzusetzen, die am morgigen Mittwoch von allen Verbreitungsstaaten verabschiedet werden, ist die Einrichtung eines koordinierenden Sekretariats geplant. Der NABU unterstützt den Vorschlag des kirgisischen Präsidenten, dieses Sekretariat in Bischkek anzusiedeln, da auch die Vorbereitungen zu der globalen Schutzkonferenz erfolgreich in der kirgisischen Hauptstadt koordiniert wurden und Kirgistan eine herausragende Rolle im Schneeleopardenschutz einnimmt.
„Wer auf Schneeleoparden schießt, schießt auf Kirgistan“
„Die Vereinbarungen bringen Forscher und Regierungen aller Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten zusammen und sind damit Meilensteine für den Schutz der Großkatze“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Der NABU ist stolz und glücklich, dass unsere Initiative für die Veranstaltung dieser Konferenz Früchte trägt. Wir werden das geplante Schutzprogramm für Schneeleoparden begleiten und unterstützen“, versicherte Tschimpke.
Abschließend wiederholte Präsident Atambajew sein berühmtes Zitat „Wer auf Schneeleoparden schießt, schießt auf Kirgistan“ und bekräftigte damit die Ernsthaftigkeit der kirgisischen Schutzbemühungen.
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