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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wölfe bald auch in Thüringen?
NABU Thüringen stellt seinen Wolfaktionsplan vor
18. Mai 2010 - Am heutigen Dienstag stellte der NABU Thüringen seinen Aktionsplan Wolf im Naturkundemuseum in Erfurt vor. „Noch ehe der erste Wolf in Thüringen gesichtet wird, möchten wir die Bevölkerung für einen bewussten Umgang mit den Wolf sensibilisieren“, erklärt Mike Jessat, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen.
„Selbstverständlich wirft die Präsenz von Wölfen viele Fragen und auch kritische Meinungen auf. Diese Fragen gilt es sachlich, ehrlich und zielgruppenorientiert aufzuarbeiten,“ gibt Jessat zu verstehen. Mit dem Aktionsplan Wolf stellt der Naturschutzverband seinen Arbeitsplan vor, mit dem er ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf in Thüringen unterstützen will.
Vor allem möchte der NABU dazu beitragen, dass Informationen zum Wolf ungefiltert der Bevölkerung, Jägern, Landwirten und Behörden zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, den oft geschürten Vorurteilen mit Fachwissen zu begegnen und die immer wieder verlangte sachliche Diskussion anzuregen. In der Bevölkerung besteht ein großes Interesse an Wildtieren. Gegenüber dem Wolf existieren jedoch noch viele Vorurteile. Geprägt wird dieses Bild durch die vielen Erzählungen und Märchen in denen der Wolf als ein Bösewicht dargestellt wird.
Des weiteren wird die Thüringer Landesregierung aufgefordert, Maßnahmen für ein konfliktfreies Miteinander von Wolf und Mensch zu fördern und frühzeitig einen geeigneten Wolfmanagementplan für Thüringen zu erstellen. Besonders sensibel ist hier mit dem Thema „Verlust von Nutztieren“ umzugehen. Entschädigungen sind so zu gestalten, dass sie vom Geschädigten auch als gerecht empfunden werden. „Die Landesregierung hat zwar mit ihrer Arbeitsgruppe Wolf schon Signale in die richtige Richtung gesetzt, geht dabei unserer Meinung nach aber etwas zu zaghaft vor“, merkt Jessat an. Er gibt zu bedenken, dass an der Arbeitsgruppe zu wenig Interessenverbände beteiligt sind. Ein offenerer Diskussionsprozess würde hier vorzeitig Vorurteile ausräumen und Belange, wie beispielsweise von Landnutzern und Jägern, könnten mehr Berücksichtigung finden.
Weiter möchte sich der NABU Thüringen für ein Netz großräumiger Schutzgebiete als konfliktarme Rückzugsräume für Wölfe einsetzen. Ebenso sei es wichtig die Einwanderung zu beobachten und wissenschaftlich zu begleiten.