LIFE Multi Peat
Moorschutzprojekt in fünf EU-Ländern
Europa braucht mehr nasse Moore! Der NABU und seine Partner setzen sich für den Erhalt und die Wiederherstellung von Mooren in Polen, Belgien, Irland, den Niederlanden und Deutschland ein. Mehr →
Ökosysteme sind vernetzt, facettenreich und schön – wie dieses Moor in Lettland - Foto: Mara Pakalne
Noch immer werden Moore für die Land- und Forstwirtschaft entwässert oder durch Torfabbau zerstört. Regenwaldflächen müssen gigantischen Palmölplantagen weichen. Und in künstlich begradigten Flüssen sowie monoton bewirtschafteten Wiesen oder überfischten Meeren geht die biologische Vielfalt drastisch zurück. Diese Liste ließe sich noch lange so fortführen und genau darüber könnte man verzweifeln. Oder – und dafür hat sich der NABU entschieden – wir können alles daran setzen, das Ruder in diesem Jahrzehnt umzureißen. Dafür steht auch die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen, die im Juni 2021 gestartet ist und bis 2030 Ökosysteme weltweit in den Fokus rückt. Und das aus gutem Grund!
Natürliche Ökosysteme wie Moore, Flüsse und Wälder sind unser Leben. Sie versorgen uns mit Sauerstoff, reinigen die Luft und regulieren das Klima. Sie stellen Trinkwasser und Nahrung bereit, sind Lebens- und Erholungsräume. Blicken wir jedoch auf die zunehmende Übernutzung von Ökosystemen, wird immer deutlicher, dass genau diese Lebensgrundlagen schon jetzt unmittelbar bedroht sind. Die UN-Dekade ist ein letzter Weckruf zum Schutz und zur Wiederbelebung von Ökosystemen auf der ganzen Welt. Nur mit intakten Ökosystemen können wir die Lebensgrundlagen der Menschen verbessern, der Klimakrise entgegenwirken und den Kollaps der Artenvielfalt aufhalten. Denn gestörte Ökosysteme lassen sich wiederherstellen oder – präziser ausgedrückt – ihre Ökosystemfunktionen wie Kohlenstoffspeicherung, Landschaftskühlung oder Wasserfilterung lassen sich mit gezielten Renaturierungsmaßnahmen zurückgewinnen. Das beweisen zum Beispiel NABU-Projekte wie die Renaturierung der Unteren Havel oder das länderübergreifende Moorschutz-Projekt LIFE Peat Restore.
Auch um die 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung, bekannt als Agenda 2030, zu erreichen, müssen wir die Ziele dieser UN-Dekade nicht nur zur Priorität erklären, sondern endlich auch zur Priorität machen. Zu diesen Zielen gehören ganz zentral die Beseitigung von Armut und das Herstellen von Ernährungssicherheit. Das tägliche Leben vieler lokalen Gemeinden, so zum Beispiel in den NABU-Projektregionen Sheka, Kafa und Bench-Sheko in Südwestäthiopien, hängt direkt von den Ressourcen der Wälder ab. Um die Ernährungs-, Wasser- und Energiesicherheit von rund zwei Millionen Menschen nicht weiter zu gefährden, müssen diese Wälder dringend stabilisiert werden.
Unter dem Hashtag #GenerationRestoration schließt sich jetzt eine globale Bewegung zusammen, die der Zerstörung von Mooren, Wäldern, Flüssen & Co. nicht länger zusehen und alle Anstrengungen unternehmen wird, sie zu natürlichen Lebensräumen zu machen. Wer kann Teil dieser Bewegung werden? Alle! Bereits jeder Kauf kann eine ökosystem-relevante Entscheidung sein. Die UN-Dekade richtet sich also an alle Naturschutzmacher*innen im Großen wie im Kleinen, an Akteur*innen aus Politik und Wirtschaft und natürlich an Menschen, die ihre politische Stimme einsetzen.
Globale Herausforderungen erfordern globale Denkweisen. Gleichzeitig brauchen wir jetzt viele kleine und große Initiativen auf lokaler Ebene, damit dieses Jahrzehnt die nötige Kehrwende bringen kann. Jedes Ökosystem ist relevant. Und jede*r kann sich für Ökosysteme stark machen.
Europa braucht mehr nasse Moore! Der NABU und seine Partner setzen sich für den Erhalt und die Wiederherstellung von Mooren in Polen, Belgien, Irland, den Niederlanden und Deutschland ein. Mehr →
Seit 2010 renaturiert der NABU die Untere Havelniederung. In den letzten Jahren ist aus dem begradigten, trüben Fluss wieder ein Naturparadies geworden, in dem sich unzählige Tiere tummeln. Gehen Sie mit uns auf eine interaktive Entdeckungsreise! Mehr →
Mangroven und ihre Ökosystemleistungen sind für die Küstengemeinden Indonesiens unverzichtbar. Und doch werden sie vielerorts gerodet. In Sulawesi fördern wir den Schutz verbleibender Mangrovenwälder und identifizieren geeignete Gebiete für die Renaturierung. Mehr →
Was steckt hinter dieser UN-Dekade? Was war noch mal ein Ökosystem? Wie genau funktioniert die Wiederherstellung von Ökosystemen? Und was haben wir alle damit zu tun? Fragen über Fragen. Hier gibt es Antworten.
NABU-InfopapierDie Gefahren für Moore, Wälder und Flüsse sind komplex und global. Um erfolgreich zur Rettung dieser Ökosysteme beizutragen, ist Wissen der erste Schritt. Informieren Sie sich über die vielschichtigen Zusammenhänge, Gefahren und Lösungsansätze. Zum Beispiel im NABU-Infopapier zur UN-Dekade.
Viele Menschen gehen gern im Wald eine Runde joggen oder paddeln auf einem Fluss, doch wie es derzeit um diese Ökosysteme weltweit bestellt ist, wissen nur wenige. Berichten Sie doch mal im Bekanntenkreis oder auf Ihren Social Media Kanälen über die Situation von entwässerten Mooren oder degradierten Wäldern und schaffen Sie Bewusstsein für ihre besondere Rolle im Klimaschutz. Vielleicht gewinnen Sie ja neue Unterstützer*innen.
Tipp: Nutzen Sie immer den Hashtag #GenerationRestoration, wenn Sie über Facebook, Instagram & Co. für intakte Ökosysteme die Social-Media-Trommel rühren.
Wer das Klima schützt, schützt auch Ökosysteme! Die Gletscher Zentralasiens schmelzen, Extremwetterereignisse nehmen zu und Wüstenbildung schadet den meisten Ökosystemen. Also: Ob beim Stromsparen, Umsteigen aufs Fahrrad oder durch politisches Engagement – Ihr Einsatz für mehr Nachhaltigkeit trägt zum Schutz von Ökosystemen bei!
Mehr Infos: www.NABU.de/klimaschutz
Nicht immer treffen wir in unserem stressigen Alltag die „richtigen“ Konsumentscheidungen. Und das ist auch gar nicht möglich. Aber wir können uns immer wieder daran erinnern, um bestimmte Konsumgüter einen großen Bogen zu machen: zum Beispiel um Schokocremes oder Kosmetikprodukte, die Palmöl enthalten, oder um Blumenerde mit Torf, für die Moore zerstört werden. Super sind dagegen regionales und saisonales Obst und Gemüse, Kaffee mit Fairtrade- und Bio-Siegel, torffreie Erde für den Garten und Second-Hand-Kleidung.
Mehr Tipps: www.NABU.de/Action
Mit einer Patenschaft unterstützen Sie ganz gezielt die Arbeit des NABU zum Schutz und zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Sie kämpfen gemeinsam mit uns dafür, dass die faszinierenden Orte der Artenvielfalt eine Zukunft haben und Kohlenstoff binden! Sie erhalten unmittelbare Einblicke in die Arbeit des NABU und bleiben somit ganz nah an unseren Projekten.
Mehr Infos: www.NABU.de/pate
Natürlich muss nicht jede*r direkt ein Naturschutzprojekt zur Wiederherstellung von Mooren oder Wäldern auf die Beine stellen. Dafür braucht es entsprechendes Know-how. Aber auch kleinere lokale Aktionen können den Ökosystemen in Ihrer direkten Nachbarschaft viel Gutes tun. Schließen Sie sich Ihrer lokalen NABU-Gruppe an und helfen Sie dabei, kleine Biotope vor Ihrer Haustür, wie Orchideen- oder Streuobstwiesen, zu pflegen.
Mehr Infos: www.NABU.de/gruppen
Oder räumen Sie doch einfach mal außerhalb Ihrer eigenen vier Wände auf, indem Sie Müll melden, entfernen und Sammelaktionen organisieren. Vermeiden Sie Plastik und schützen Sie so unsere einzigartigen Meere, Flüsse oder Seen. Werden Sie Gewässerretter*in!
Mehr Infos: www.gewaesserretter.de
Und last but auf keinen Fall least: Geben Sie Ihre politische Stimme den Ökosystemen weltweit! Ob mit einem kreativen Transparent (wie wäre es mit „Ökosysteme for president!“
oder „Make Peatlands Wet again!“?) beim nächsten Klimastreik, im Gespräch mit lokalen Politiker*innen oder durch Ihr Kreuz für Moore, Wälder, Flüsse & Co. in der Wahlkabine: Wir haben eine Stimme und sollten sie jetzt nutzen.
Mehr Infos: www.NABU.de/politik
Zum Internationalen Tag der Feuchtgebiete ist klar wie nie: Bis 2050 müssen wir weltweit alle entwässerten Moore wiederherstellen. Worauf also warten? In Irland, Belgien, den Niederlanden, Polen und Deutschland sollen nun 689 Hektar Moor wiederbelebt werden. Mehr →
Wie funktioniert das eigentlich, ein Moor wiederherstellen? Das zeigen fünf EU-Moorschutzprojekte in einer gemeinsamen Publikation: Das Handbuch „Peatlands across Europe: Innovation and Inspiration“ gibt klare Handlungsempfehlungen für Wirtschaft, Politik und Praxis. Mehr →
Natürliche Kohlenstoffsenken wie Moore, naturnahe Wälder, artenreiches Grünland, Auen, Flüsse und Meere sind unsere natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise. Sind sie gesund, erweisen sich diese Ökosysteme als besonders widerstandsfähig. Mehr →
Klimakrise und Artensterben sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Meere, Moore und Wälder gehören zu den offensichtlichen Opfern der Erderhitzung, doch ihr Schutz muss auch Teil der Lösung sein. Mehr →
Moore, Flussauen, Wälder und Grünland: Intakte Ökosysteme bieten Lebensräume für viele Arten, binden langfristig Kohlenstoff und können Dürren oder Hochwasser abmildern. Mehr als 20 Prozent Fläche stehen dafür – verteilt in ganz Deutschland – zur Verfügung, über die Hälfte davon Wälder. Das hat eine Studie im Auftrag des NABU ergeben. Mehr →
Moore speichern mehr erdgebundene Kohlenstoffe als alle Wälder der Erde zusammen. Helfen Sie mit einer Patenschaft dabei, Moore zu schützen und zu erhalten!
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