Moore speichern mehr erdgebundene Kohlenstoffe als alle Wälder der Erde zusammen. Helfen Sie mit einer Patenschaft dabei, Moore zu schützen und zu erhalten!
Jetzt informieren!Klimaschutz und Naturschutz
Zwei Seiten einer Medaille
Wir befinden uns mitten in einer menschgemachten Megakrise. Die letzten Weckrufe waren vor allem die Berichte des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services). Sie warnen davor, dass die unwiderruflichen Folgen des Klimawandels auf Ökosysteme und der damit einhergehende massive Verlust von Arten sowie klimatische Katastrophen und Extremwetterereignisse zunehmen werden – mit direkten Auswirkungen auf den Menschen.
Offensichtlich sind bereits die Folgen der Ozeanversauerung und des abnehmenden Sauerstoffgehalts der Ozeane. Die so wichtige Funktion der Meere für Klima und Wetter ist in Gefahr. Der IBPES-Bericht warnt, dass je mehr biologische Vielfalt verloren geht, desto mehr werden klimatische Katastrophen und sogenannte „ökologische Kipppunkte“ zunehmen. Das System Erde droht zu kollabieren. Und trotzdem machen die Berichte auch Hoffnung, denn sie heben hervor, welchen Beitrag gesunde und diverse Ökosysteme und ihre Leistungen als Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise erbringen können.
Naturschutz ist Klimaschutz
Unser vorrangiges Ziel muss jetzt sein, dass die weltweite Reduzierung der Treibhausgas Emissionen und der Schutz von Arten und Ökosystemen gleichrangig behandelt werden und Klimaschutz und Naturschutz gemeinsam gedacht, bearbeitet und kommuniziert werden. Neben der Reduzierung von Treibhausgasen und der Anpassung an den Klimawandel muss ein drittes Handlungsfeld an Bedeutung gewinnen damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch erreicht werden können: Die Wiederherstellung und der Schutz von großen natürlichen Treibhausgas-Senken wie zum Beispiel Meeren, Wäldern und Moore. Der Begriff „nature-based solutions“ (naturbasierte Lösungen) steht dafür, auf die natürlichen Funktionen von Ökosystemen zur Lösung von menschengemachten Umweltfolgen zu setzen – zum Beispiel auf ihre Fähigkeit, dauerhaft atmosphärischen Kohlenstoff zu speichern oder die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abzupuffern.
Dafür müssen sie jedoch mit ihren natürlichen Ressourcen besser geschützt und dürfen innerhalb der Belastungsgrenzen genutzt werden. So bleiben ökologische Systeme und ihre vorteilshaften Wechselwirkungen intakt und/oder können sich regenerieren. Solche Strategien vereinen Klima- und Naturschutz. Natürliche Kohlenstoffsenken müssen intakt und stabil bleiben und revitalisiert werden, um ihre Abwehrkraft gegen die Klimakrise zu sichern und wenn möglich zu stärken. Weltweit absorbieren sie fast die Hälfte der CO2-Emissionen, die durch menschliche Aktivitäten jedes Jahr entstehen. Außerdem können sie, solange sie gesund sind, Risiken und Auswirkungen von extremen Wetterereignissen und Klimaschwankungen puffern. Im Umkehrschluss resultiert ihre Beschädigung und Verlust in noch größeren Treibhausgasemissionen, folglich können natürliche Senken in den kommenden Jahrzehnten zu einem gefährlichen Treiber des globalen Klimawandels werden.
Naturbasierte Lösungen und nachhaltigen Entwicklung
Intakte Ökosysteme können nicht nur große Mengen Kohlenstoff speichern, sondern besitzen viele weitere positive Effekte und haben für unsere Ernährung, Gesundheit, Wirtschaft und unser Wohlergehen eine entscheidende Rolle. Sie reinigen die Luft und das Wasser, erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und der regulieren Schädlinge. Naturbasierten Lösungen stehen folglich im Zeichen einer nachhaltigen Entwicklung die zum Ziel hat, eine hohe Lebensqualität für alle Menschen innerhalb der planetaren Grenzen zu gewährleisten. Das bedeutet aber auch, dass ein gesellschaftliches Umdenken und eine politische Agenda zu Suffizienz, mehr Effizienz und geschlossener Kreislaufwirtschaft notwendig ist. Allein werden es die natürlichen Senken nicht schaffen.
Regionale und globale natürliche Klimaschutzstrategien
Das Potenzial gesunder Ökosysteme als Klimaschutzstrategie muss politisch herausgestellt und gefördert werden, beispielsweise durch mehr Moorschutz und den Schutz von alten Laub- und Mischwäldern. Dies kann starke Synergien mit Biodiversitätszielen schaffen und dabei auch kosteneffizient sein. Leider fehlt es aktuell mit Ausnahme der Wald- und Auenökosysteme in den meisten Bundesländern an ehrgeizigen Zielen und Instrumenten zum Schutz von Ökosystemen mit hohem Kohlenstoffsenkenpotenzial. Insbesondere der Schutz humusreicher Böden und Moore durch Konservierung, Wiedervernässung und nachhaltige Nutzung gehört zu den wirksamsten Maßnahmen zur Vermeidung erheblicher Treibhausgas Emissionen. Diese Böden bilden auf nur acht Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche den größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher Deutschlands. International gehört der Schutz von Seegraswiesen, Mangroven und küstennahen Feuchtgebieten zu den effektivsten natürlichen Klimaschutzmaßnahmen. Ihr Schutz und ihre Renaturierung sollte höchste Priorität haben.
Offensichtlich sind bereits die Folgen der Ozeanversauerung und des abnehmenden Sauerstoffgehalts der Ozeane. Die so wichtige Funktion der Meere für Klima und Wetter ist in Gefahr. Der IBPES-Bericht warnt, dass je mehr biologische Vielfalt verloren geht, desto mehr werden klimatische Katastrophen und sogenannte „ökologische Kipppunkte“ zunehmen. Das System Erde droht zu kollabieren. Und trotzdem machen die Berichte auch Hoffnung, denn sie heben hervor, welchen Beitrag gesunde und diverse Ökosysteme und ihre Leistungen als Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise erbringen können.
Der letzte Bericht des Weltklimarats zu den Ozeanen stellt Maßnahmen für gesunde marine Ökosysteme vor und wie sie als „nature-based-solutions“, als naturbasierte Lösungen über zum Beispiel Seegraswiesen, biogene Riffe, oder wachsende Fischbestände fungieren können.
Die Ozeane sind Opfer der Erderwärmung und gleichzeitig unsere größte Hoffnung. Als die stabilisierende Kraft unseres Klimasystems speichern sie Wärme, steuern das Wetter und sind die wichtigste Kohlenstoffsenke unseres Planeten. Ihr Schutz kann entscheidend für unser aller Zukunft sein. Mehr →
Gerade alte unbewirtschaftete Wälder haben eine hohe Bedeutung für den Klimaschutz. Zum einen speichern sie über lange Zeiträume Kohlenstoff in der lebenden und abgestorbenen Biomasse und zum anderen unterstützen sie durch ihre biologische Vielfalt die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. Wald kann nur dann als dauerhafte Senke erachtet werden, wenn er langfristig erhalten bleibt und sich auch die Böden ungestört entwickeln können.
Sie binden Kohlenstoff und speichern Wasser: Naturwälder und ihre Böden sind ein Lichtblick bei den Schreckensmeldungen zum Wald, die sich gerade häufen. Doch ein Umbau hin zu naturbelasseneren Wäldern kommt zu langsam voran. Hier ist die Politik gefordert! Mehr →
Naturwälder sind ein wichtiges Puzzleteil der Klima- und Artenschutzbemühungen. Das bedeutet: sie schützen das Klima, tragen zur biologischen Vielfalt bei, sind wichtig für uns Menschen und leisten einen entscheidenden Beitrag zu internationalen Abkommen. Mehr →
Moore gehören zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern der Erde. Obwohl sie nur drei Prozent der weltweiten Landfläche bedecken, enthalten Moore 30 Prozent des gesamten terrestrischen Kohlenstoffs, weit mehr als Wälder. Werden Moore zerstört, stoßen sie große Mengen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Lachgas und Methan aus und verschärfen so den Klimawandel.
Jahr für Jahr werden weltweit riesige Moore trockengelegt, um die Flächen für Land- und Forstwirtschaft zu nutzen oder Torf als Rohstoff zu nutzen. Doch da Moore einzigartige Lebensräume und Speicher für Treibhausgase sind, muss dieser Prozess gestoppt werden. Mehr →
Politik, Wirtschaft und Verbände entwickeln verschiedene Szenarien zur Abmilderung der globalen Erwärmung. Im Zuge dieser Diskussion müssen Moore eine ihrer Bedeutung als Kohlenstofflager und -speicher angemessene Rolle erfahren. Mehr →
Es muss sichergestellt werden, dass durch Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes, die Anpassungs- und Funktionsfähigkeit der Natur in unserer bereits intensiv genutzten Kulturlandschaft nicht zusätzlich gefährdet wird. Das heißt, man muss den Bau erneuerbarer Energiesysteme vorausschauend planen und im Einzelfall sorgfältig entscheiden, welche Eingriffe zu Gunsten des Klimaschutzes akzeptabel sein können und welche zum Schutz der Arten und Ökosysteme und ihrer Leistungen unterbleiben sollten.
Parlament, Rat und Kommission sind sich bislang nicht einig, wie Europas Weg zur Klimaneutralität aussieht. Die Treibhausgasemissionen müssen deutlich gesenkt werden. Deutschland sollte seine Ratspräsidentschaft nutzen, um die Emissionslücke zu schließen. Mehr →
Nicht nur durch exzessive Nutzung fossiler Energieträger schädigt der Mensch das Klima, sondern auch durch die Zerstörung kohlenstoffreicher Ökosysteme wie Moore, Wälder, Feuchtgebiete und Grünland. Mehr →
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES warnt in seinem Abschlussbericht vor einem dramatischen Artenverlust in den nächsten Jahrzehnten. Der NABU fordert alle Staats- und Regierungschefs auf, der Rettung der Artenvielfalt endlich Priorität einzuräumen. Mehr →
Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, sondern weiterhin Wälder und Moore zerstören sowie Landflächen in diesem Ausmaß und nicht nachhaltig nutzen, ist die Klima- und Biodiversitätskrise nicht mehr beherrschbar. Mehr →
Mit dem Verlust von Lebensräumen gehen auch das Aussterben seltener Tier- und Pflanzenarten und eine Bedrohung für indigene Völker einher, die von den Ressourcen der Natur abhängig sind. Hier setzt der NABU mit seinen internationalen Klimaschutzprojekten an. Mehr →
Hitzewellen, Dürrephasen, Starkregen – die Auswirkungen der Klimakrise sind schon jetzt unübersehbar. Umso wichtiger ist es, wie wir uns an die Folgen der Klimakrise anpassen. Der NABU fasst den aktuellen Wissensstand zur Klimaanpassung zusammen. Mehr →