8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
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Tees aus der Natur erfrischen die Seele und helfen heilen
Pflanzliche Wirkstoffe...
Infusion – so betiteln Franzosen ganz allgemein Kräutertees. Denn „Tees“ im strengen Sinne sind eigentlich nur Aufgüsse aus Blättern der Teepflanze. Intravenös nehmen unsere Nachbarn Aufgüsse aus Kräutern oder Pflanzenteilen gleichwohl nicht zu sich, der Name weist jedoch den Weg. Denn viele Kräuter können dabei helfen, Leiden zu lindern.
Seit Jahrhunderten werden Kräuter- und Heiltees als Medizin, Seelentröster, Erfrischungsgetränk oder auch Wärmespender geschätzt. Während Kräutertees eine unspezifisch-positive Wirkung auf den Organismus haben, wirken Heilkräutertees als sanftes Heilmittel. Frühzeitig oder langfristig eingenommen, können sie Medikamente ersetzen oder unterstützen.
Kochend heiß
Kräutertees können in seltenen Fällen Keime wie Salmonellen enthalten. Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt daher, nur kochendes Wasser für die Zubereitung zu verwenden und den Tee mindestens fünf bis zehn Minuten ziehen zu lassen. Von Heißwasserspendern wird abgeraten: Deren Wasser ist nur 80 bis 85 Grad Celsius warm, beim Überbrühen kühlt es nochmals ab. Damit ist die für die meisten Keime tödliche Temperaturgrenze unterschritten.
Für fast jeden Bedarf ist ein Kraut gewachsen, sei es gegen Halsweh, Schlaflosigkeit, Fieber, Nierenleiden, Bauchschmerz oder Unwohlsein. Sogar gegen Ekzeme, Scharlach, Rheuma oder gar Parkinson und Alzheimer werden Aufgüsse empfohlen – ob und wie viel sie helfen muss jeder selbst probieren. Die meisten Zutaten wie Melisse, Fenchel, Kamille, Augentrost, Salbei und hunderte andere Gewächse gedeihen im Garten, am Wegrand oder im Wald. Blatt, Blüte oder Same sind frisch saisonal oder getrocknet das ganze Jahr zu haben.
Selbst sammeln, trocknen und aufbewahren
Hat man einen Garten, lässt sich vieles problemlos anpflanzen. Wer sich besonders gut auskennt, spaziert durch Wald und Wiese und sucht sich das für seinen Heil- oder Wohlfühltee Nötige zusammen. Nach dem Sammeln folgt unweigerlich das Trocknen. Dafür hängt man Kräutersträuße kopfüber an einen luftigen, trockenen und geruchsneutralen Ort. Blätter, Stängel, Blüten oder Früchte trocknet man auf Papier oder einem Leintuch im Backofen bei 40 bis 60 Grad Celsius. Zum Aufbewahren eignen sich Holz-, Blech- und Glasgefäße sowie Papier- oder Jutebeutel.
Qualität aus der Packung
Wem das zu viel Arbeit ist, wird in Apotheken, Bioläden, Reformhäusern, Supermärkten oder auf Märkten fündig. „Es lohnt sich, dabei auf 100 Prozent Bio-Qualität und ausschließlich natürliche Zutaten zu achten“, sagt Alexandra Buley-Kandzi von der Naturkost-Firma Lebensbaum. Der umweltschonende Kräuteranbau und die zertifizierte Wildsammlung stellen die bestmögliche Basis für die heilende Teewirkung dar. Aromen und sonstige Zusatzstoffe sind bei Lebensbaum und anderen Bio-Anbietern tabu. Auch der überwiegende Teil der Kräuterteesortiments beim NABU-Partner TeeGschwendner stammt aus biologischem Anbau.
Pflanzliche Wirkstoffe
- Alkaloide: Rund 7.000 sind bekannt, darunter Koffein, Nikotin und Morphin; Einsatz: Beeinflussung des Nervensystems.
- Ätherische Öle: Wirken antibiotisch, desinfizierend, schleimlösend oder beruhigend.
- Bitterstoffe: Einsatz bei Magen und Darm. Wichtige Beispiele: Enzianwurzel, Schafgarbe, Ingwer.
- Gerbstoffe: wirken adstringierend (zusammenziehend); Einsatz bei Wundheilung oder Durchfall. Überdosierung kann Schleimhäute reizen.
- Glykoside: Einsatz vielseitig, unter anderem schleimlösend, abführend, herzstärkend, schweißtreibend, entzündungshemmend.
- Kieselsäure: Einsatz: Immunabwehr, Bindegewebe, Haut. Beispiel: Ackerschachtelhalm.
- Schleimstoffe: Einsatz: Entzündungen, Beispiel: Eibischwurzel.
- B-Vitamine: wichtig für Stoffwechsel, Nervensystem, Haut und Haare.
- Vitamin C: in vielen Pflanzen enthalten; zerfällt bei Licht und Hitze. Hohe Konzentration: Hagebutte.
Heilkräutertees können gemäß Arzneimittelbuch hergestellt sein. Das heißt, sowohl die Zusammensetzung als auch der Gehalt an Wirkstoffen ist – anders als bei eigenen Mischungen - fest definiert. Ist ein Heiltee sogar als Arzneimittel zugelassen, findet man auf der Packung die Zulassungsnummer.
Neben den Einzel-Kräutern gibt es im Handel zunehmend Mischungen aus heimischen und auch exotischen Zutaten. Sie haben mit wohlklingenden Titeln wie Glückstee, Abendtraum, Erfrischungstee, Energietee, Winterfeuer oder Faulenzertee inzwischen viele ehemalige Nicht-Teetrinker geangelt. „Wellness“ heiße hier das Zauberwort, weiß Buley-Kandzi. Kamille, Fenchel und Pfefferminze führten dennoch seit Jahren ihre Hitliste an.
Auf die Zubereitung kommt es an
In der Regel überbrüht man die angegebene Menge an getrocknetem oder frischem Kraut mit 150 bis 200 Milliliter kochendem Wasser und lässt das Ganze fünf bis zehn Minuten ziehen. Wurzeln, Stängel oder Rinde müssen meist eine Weile abgekocht werden, um die gewünschten Wirkstoffe freizugeben. Das Ganze seiht man durch ein Sieb und fertig ist der Zaubertrank. Einfacher ist die Handhabung von Teebeuteln. Die Ziehzeit spielt eine große Rolle. Ein Salbeiauszug etwa wirkt nach ein bis drei Minuten desinfizierend, appetitanregend und verdauungsfördernd, nach zehn bis 15 Minuten dagegen zusammenziehend, schmerzlindernd und schweißhemmend.
Wie für manches andere gilt: Abwechslung tut gut. Heilkräutertees sollte man in der Regel nicht in großen Mengen über mehrere Monate trinken, da unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. Am besten man hält sich an die Empfehlungen auf der Packung oder des Arztes. Beim Kräutertee entscheidet der Geschmack: Nach einer Weile fragt der Gaumen meist nach einer neuen Sorte „Infusion“.
Beate Schuricht
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