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Der Fenchel im Nutzpflanzenporträt
Fenchel gehört zu den schon seit dem Altertum bekannten Gemüsen und Heilpflanzen. Die Griechen und Römer schätzen Fenchel ebenso wie die Hochkulturen des alten Ägyptens und Chinas. Die erste Erwähnung aus Deutschland stammt aus dem 9. Jahrhundert. Walahfrid Strabo, Abt des Klosters Reichenau am Bodensee, empfahl Fenchel mit Wein und Ziegenmilch zu trinken, um Blähungen zu lösen, träge Verdauung zu verbessern und Husten zu lindern.
Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg hat den Fenchel zur „Arzneipflanze des Jahres 2009“ gewählt. Tatsächlich leisten die im ätherischen Öl der Fenchelfrüchte enthaltene Anethol und Fenchon Abhilfe bei Darmträgheit. In höherer Konzentration sind sie krampflösend. Fenchel ist kalziumreich, das Kraut enthält zudem 245 Milligramm Vitamin C je 100 Gramm. Weitere Verwendungen sind Fenchelaufgüsse als Gurgelmittel gegen Halsschmerzen oder als Spülung bei Augenschmerzen und Bindehautentzündungen. Neben Tees und Aufgüssen wird Fenchel auch Honig beigemischt.
Reines Fenchelöl sollte bei Säuglingen und Kleinkindern nicht verwendet werden, da es Atemnot und Erregungszustände hervorrufen kann. Tees und speziell für Säuglinge hergestellte Fertigprodukte mit Fenchelanteil gelten dagegen als unbedenklich und besonders bekömmlich.
Fenchel – wissenschaftlich Foeniculum vulgare – gehört wie Dill oder auch Möhren zur großen Familie der Doldenblütler. Der Blütenstand hat die Form einer Doppeldolde. Je Stängel bilden sich 10 bis 30 Döldchen, jedes Döldchen wiederum besteht aus 15 bis 30 hüllenlosen Einzelblüten. Die offen liegenden, kleinen gelben Blüten werden gerne von kurzrüssligen Insekten wie Bienen, Hummeln, Wespen und Fliegen besucht.
Die Wildform des Fenchels stammt aus der Mittelmeerregion. Beim kultivierten Fenchel werden die Varietäten Gemüse-, Süß- und Bitterfenchel unterschieden. Fenchel ist meist zweijährig, blüht also erst im zweiten Jahr. Gemüsefenchel dagegen ist in der Regel einjährig. Die in bei allen Fenchelsorten vorkommende Sprossknolle entwickelt sich hier besonders eindrucksvoll. Dafür erreicht Gemüsefenchel nur eine Höhe von einem halben Meter, während Süß- und Bitterfenchel volle zwei Meter erreichen können. Die Samen des Süßfenchels finden als anis-ähnliches Gewürz Verwendung, unter anderem passen sie gut zu Fischgerichten und werden Roggenbrot beigemischt. Bitterfenchel wiederum – für den Bittergeschmack ist der hohe Fenchongehalt verantwortlich – ist Ausgangspunkt für Fenchelöl-Arzneien.
Im Garten benötigt der frostempfindliche Fenchel nährstoffreichen und feuchten Boden sowie gleichzeitig einen möglichst warmen, vollsonnigen Standort. Als Partner im Gartenbeet sind Gurken und Salat gut geeignet, mit der eigenen nahen Verwandtschaft wie Dill und Kümmel verträgt sich Fenchel dagegen nicht. Gemüsefenchel benötigt regelmäßige Wassergaben. Wird es ihm zu trocken, schießt er und bildet keine Knollen aus.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wiederholte unterdessen anlässlich der Wahl des Fenchels zur „Arzneipflanze des Jahres“ seine bereits 2002 ausgesprochene Warnung vor zu häufigem Fenchelteegenuss „über den gelegentlichen Einsatz in der Küchenpraxis“ hinaus. Fenchel enthält ebenso wie die viele andere Gewürze und Kräuter – darunter Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss und Zitronengras – die Stoffe Estragol und Methyleugenol. In mehreren Versuchsreihen haben diese bei Mäusen krebsauslösende und erbgutschädigende Wirkung gezeigt.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte dagegen warnte vor Panikmache, der Anteil von Estragol und Methyleugenol sei vernachlässigbar. „Die Dosierung im Tierversuch ist 100 bis 1000 mal höher als die Menge, die wir mit der ganz normalen Kost jemals aufnehmen würden“, so Professor Siegfried Knasmüller vom Wiener Institut für Krebsforschung gegenüber der Zeitschrift Öko-Test. „Untersuchungen, die eine konkrete Gesundheitsgefährdung beim Menschen belegen, liegen bisher nicht vor“, bestätigt auch das BfR.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wiederholte unterdessen anlässlich der Wahl des Fenchels zur „Arzneipflanze des Jahres“ seine bereits 2002 ausgesprochene Warnung vor zu häufigem Fenchelteegenuss „über den gelegentlichen Einsatz in der Küchenpraxis“ hinaus. Fenchel enthält ebenso wie die viele andere Gewürze und Kräuter – darunter Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss und Zitronengras – die Stoffe Estragol und Methyleugenol. In mehreren Versuchsreihen haben diese bei Mäusen krebsauslösende und erbgutschädigende Wirkung gezeigt.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte dagegen warnte vor Panikmache, der Anteil von Estragol und Methyleugenol sei vernachlässigbar. „Die Dosierung im Tierversuch ist 100 bis 1000 mal höher als die Menge, die wir mit der ganz normalen Kost jemals aufnehmen würden“, so Professor Siegfried Knasmüller vom Wiener Institut für Krebsforschung gegenüber der Zeitschrift Öko-Test. „Untersuchungen, die eine konkrete Gesundheitsgefährdung beim Menschen belegen, liegen bisher nicht vor“, bestätigt auch das BfR.