Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!So bauen Sie einen Gartenteich
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Festlegen der Lage und der Teichform
Legen Sie den Teich möglichst an einem ebenen Ort im Garten und an der tiefsten Stelle an. Die Form können Sie mit einem Gartenschlauch auslegen. Alternativ kann ein umweltfreundliches Markierspray verwendet werden.
2. Aushub der ersten Stufe (Sumpfzone)
Heben Sie die gesamte Teichfläche 20 cm tief aus. Achten Sie dabei auf ein ebenes Planum.
3. Einbau einer Randschiene
Schlagen Sie alle 70 bis 100 cm entlang des Teichrandes einen Holzpflock (40x40 mm, 40x60 mm, ca. 60 cm lang) ein. Das obere Ende des Holzpflocks soll etwa 3 bis 5 cm unter dem angrenzenden Erdreich liegen. Die Höhe wird mittels Wasserwaage, Nivelliergerät oder Schlauchwaage auf alle Pflöcke übertragen. An die Holzpflöcke wird nun eine ca. 10 cm breite Kunststoffschiene, die sogenannte „Teichschiene“ geschraubt (gibt es auch aus Recyclingmaterial), die ca. 4 bis 6 cm über den Holzpflock hinausragt. Damit das Wasser bei sehr hohem Wasserstand überlaufen kann, können Sie an einer Stelle eine tiefere Stelle einplanen und kürzen dort mit der Stichsäge die Teichschiene 2 bis 3 cm ein.
4. Aushub der zweiten Stufe (Flachwasserzone)
Legen Sie die Breite der Sumpfzone (erste Stufe) fest, sie sollte mindestens 50 cm betragen. Markieren Sie anschließend die Flachwasserzone und heben Sie diese ca. 50 cm tief gemessen von der Oberkante der Teichschiene aus. Wer möchte, kann noch eine zusätzliche Tiefenzone von 80 cm anlegen.
5. Aushub der dritten Stufe (Tiefwasserzone)
Nun legen Sie die Fläche für die Tiefwasserzone fest. Heben Sie diese mindestens 1 m tief gemessen von der Oberkante der Teichschiene aus. Der Aushub wird seitlich vom künftigen Teich für die Verwendung als Teichsubstrat gelagert.
6. Feinplanum der Stufen
Ebnen Sie alle Stufen sauber ein und sammeln Sie spitze Steine vom Untergrund ab, damit die Folie nicht beschädigt wird.
7. Bestimmen der Folienmaße
Durch die breiteste Breite bzw. längste Länge und die tiefste Stelle des Teiches wird ein Bandmaß oder Seil gelegt und dessen Länge gemessen. Rechnen Sie zu den Maßen 1 Meter dazu, um eine Sicherheit von 50 cm pro Seite zu haben.
8. Bestellung der Folie
Manche Folienanbieter ermöglichen die Bestellung von konfektionierten, nichtrechteckigen Folienstücken. Eine Anleitung zum Ausmessen der Teichfolie erhalten Sie bei den jeweiligen Herstellern. Für den Gartenteich sollte die Folie mindestens 1 mm dick sein.
9. Einbau der Teichfolie
Am besten geht der Einbau mit mehreren Helfer*innen. Gemeinsam wird die Folie mit möglichst wenig Falten in das Teichprofil eingebracht, am äußeren Rand senkrecht gestellt und über die Teichschiene gelegt. Wenn die Tiefenzone nicht besonders gestaltet werden soll, kann auch schon Wasser in diesen Bereich eingefüllt werden, damit sich die Folie setzen kann.
10. Gestaltung mit Steinen und dem Teichsubstrat
Die Flachwasserzone und die Sumpfzone werden mit Steinen und Pflanzsubstrat – dem Aushub der Tiefenzone –, eventuell auch Kies, belegt und gestaltet. Unter größere Steine können Folienreste gelegt werden, um die Abdichtung zu schützen.
11. Bepflanzung des Teiches
Setzen Sie nun die Pflanzen gemäß ihrer Ansprüche in die Sumpf- und Flachwasserzone ein. Pflanzen, die sich stark ausbreiten, können Sie in Pflanzenkörbe pflanzen.
Soll eine Seerose eingebracht werden, wird diese nicht gleich in die Tiefenzone versenkt, sondern schrittweise über die Flachwasserzone an die Wassertiefe gewöhnt. Dafür wird die Seerose in einen Pflanzkorb gesetzt, dessen Substrat mit einem Ballentuch und Kies gegen Aufschwemmen gesichert ist. Hat sich die Seerose mit ihren Blättern an der Wasseroberfläche etabliert, kann Sie in die Tiefenzone gesetzt werden.
12. Komplette Befüllung des Teiches mit Wasser
Befüllen Sie den Teich mit Wasser. In der Regel wird Leitungswasser verwendet. Regen- oder Brunnenwasser ist besser geeignet, da es weniger Nährstoffe enthält.
13. Anarbeiten des Teichrandes und Abschneiden der überstehenden Folie
Schneiden Sie die Folie hinter der Teichschiene etwa nach 10 cm ab. Die überstehende Folie können Sie hinter der Schiene nach unten formen und die angrenzende Erde so an die Teichschiene heranarbeiten, dass die Teichschiene von oben noch etwa 5 mm breit und 1 cm hoch zu sehen ist.
Hinweise zur Pflege
Bei der beschriebenen Bauweise und ausreichender Bepflanzung werden dem Teich ausreichend Nährstoffe entzogen, so dass sich wenig Algen entwickeln sollten. Im ersten Jahr wird das Wachstum der Pflanzen eventuell noch etwas reduziert sein, aber spätestens ab dem dritten Jahr wird sich das gewünschte Gleichgewicht einstellen. Um dieses zu erhalten, sollten Sie auf den Einsatz von großen, zu fütternden und stark wühlenden Fischen wie Karpfen oder Goldfische verzichten. Keine Probleme hingegen bereiten kleine Fischarten wie Moderlieschen, Stichlinge oder Bitterlinge.
Der Teich sollte sich über die Jahre ungestört entwickeln können. Es kann zeitweise notwendig sein, zu starken Bewuchs alle zwei bis drei Jahre zu reduzieren. Jährliches „Säubern“ und eventuelle Neubefüllung sollten aber unbedingt vermieden werden. Nach 8 bis 10 Jahren kann es notwendig sein, Faulschlamm und Verlandungen zu beseitigen. Auch Falllaub sollte nicht in den Teich geraten. Um das zu vermeiden, können Sie den Teich im Herbst während des Blätterfalls mit einem Netz abdecken. Achten Sie zudem darauf, dass die Funktion der Kapillarsperre erhalten bleibt: Die ca. 5 mm breite Folienkante über der Teichschiene sollte immer sichtbar bzw. frei sein.
Tipp für den Winter: Halten Sie bei Frost einen Teil der Wasseroberfläche eisfrei beziehungsweise offen, damit im Teich überwinternde Frösche und Fische ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht.
Fachliche Mitarbeit (Text und Abbildungen): NABU Itzehoe/Leonhard Peters, Norddeutsche Fachschule für Gartenbau, Ellerhoop
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