Machen wir Wendehals’ Weihnachtstraum wahr!
37,4 Hektar des Windknollens stehen zum Verkauf. Ein Naturparadies, dass wir mit Ihrer Hilfe für immer erhalten möchten.
„Willst Du mit mir gehen?“
Kraniche kommunizieren intensiv miteinander



Kranichpaar - Foto: Rüdiger Arp/www.naturgucker.de
Da gibt es natürlich Warnrufe, wie bei vielen anderen Vögeln auch. Und es gibt die Balzrufe. Diese sind keine einseitige Show der Kranichmännchen, hier rufen beide im Duett. Das Männchen beginnt mit ein bis zwei Tönen und das Weibchen gibt mehrere höhere Töne dazu. Beim Rufen nehmen die Partner eine typische Haltung ein, indem sie Kopf und Schnabel aufwärts richten. Sie stehen eng beieinander oder bewegen sich während der Rufreihen langsam nebeneinander fort.
Trompeten im Duett
Das Duett ertönt besonders zur Brutzeit, wird aber auch an Sammel- und Rastplätzen vorgetragen. Und es sind längst nicht die Kranichrufe. Der Hamburger Vogelkundler Bernhard Weßling stieß darauf bereits in den 1980er Jahren, als er begann, sich im Duvenstedter Brook für die letzten der damals hoch bedrohten Kraniche einzusetzen. In einer Zeit, als die Digitalisierung noch ganz am Anfang stand, gelang Weßling mit Tonbandaufnahmen der Nachweis, dass sich Kraniche anhand ihrer Rufe sogar individuell identifizieren lassen.
Fast genauso wichtig: Auch die Kraniche selbst erkennen die individuellen Rufe. Sie scheinen sogar ihre eigenen Rufe zu erkennen, denn auf deren Abspielen vom Band reagieren sie nicht, im Gegensatz zu Rufen anderer Kraniche.
Selbstbewusste Kraniche?
Für Weßling sind das erste Zeichen von Selbst-Bewusstsein. Er sieht aber noch mehr. Bei seiner Arbeit an Schutzprojekten für amerikanische Schreikraniche und für asiatische Mandschurenkraniche hat er Verhaltensbeispiele gesammelt, die ein episodisches Gedächtnis und daraus resultierendes strategisches Handeln erkennen lassen – etwa bei der Konkurrenz um Brutreviere oder bei der Aufzucht des Nachwuchses.
Das Kommunikationsspektrum der Kraniche ist jedenfalls größer als nur Warnen und Balzen. Zehn Rufbedeutungen hat Weßling bereits zugeordnet, weitere müssen noch entschlüsselt werden.
Alle Reviere besetzt
In den letzten Jahrzehnten haben sich die europäischen Kranichbestände prächtig erholt. Man rechnet mit mehr als 130.000 Brutpaaren, über Deutschland ziehen einschließlich der Jungvögel und Junggesellen entlang der Westroute Richtung Frankreich und Spanien mehr als 300.000 Kraniche. In Deutschland selbst brüten aktuell 9000 Paare, die gut geeigneten Kranichreviere sind weitgehend besetzt.

Kranich am Nest - Foto: NABU/Thomas Krumenacker
Das Comeback des Graukranichs ist vor allem intensiven Schutzmaßnahmen zu verdanken. Mit Rückschlägen ist aber immer zu rechnen, der Brutverlauf 2019 zeigt das deutlich. Viele Brutpaare, deren Feuchtgebiete in diesem Sommer ausgetrocknet sind, haben verzweifelt ihre Reviere verlassen, weil Fressfeinde mühelos Eier und Küken erbeuten konnten. Kraniche, die sonst während der Brutsaison kaum auffallen, sind plötzlich auf Äckern und Wiesen präsent. Man könnte glauben, es seien mehr Kraniche geworden.
Das Gegenteil ist der Fall, denn der Jahrgang 2019 fällt weitgehend aus. Nicht nur bei uns. Untersuchungen von „Kranichschutz Deutschland“ in Lettland zeigen, dass dort 80 Prozent der Paare ohne Nachwuchs blieben. (elg)
Mehr über Kraniche
In den letzten Oktobertagen sind von Norddeutschland aus mehr als 200.000 Kraniche Richtung Frankreich und iberische Halbinsel aufgebrochen. Der Höhepunkt des diesjährigen Kranichzugs ist damit überschritten. Seit dem Wochenende kommt es aber vermehrt zu Sichtungen auf der Alpen-Nebenroute. mehr →
Melden Sie dem NABU Ihre Kranich-Beobachtungen. Je mehr Daten über das Zugverhalten zusammenkommen, desto bessere Aussagen können getroffen werden. Nur wenn wir wissen, wo die Kraniche sich aufhalten, können wir vor Ort aktiv Schutzmaßnahmen ergreifen. mehr →
In der Rastregion Boddenküste lassen sich bereits mehr als zehntausend Kraniche beobachten. Das Sammeln hatte vergleichsweise früh begonnen, da viele Feuchtgebiete ausgetrocknet sind und die Kraniche in ihren Revieren keine sichere Schlafmöglichkeit mehr finden. mehr →
Kraniche und Wildgänse haben ein ähnliches Zugverhalten und nutzen oftmals gemeinsame Rastgebiete. Da auch ihre Flugbilder recht ähnlich sind, sind sie für Laien manchmal schwer auseinanderzuhalten. Hier erfahren Sie wie es geht! mehr →