Kraniche brüten bevorzugt inmitten flacher Wasserflächen, denn das hält Fressfeinde ab. - Foto: NABU/Thomas Krumenacker
Hilfe für die Vögel des Glücks
Kranichschutz im NABU




Es gibt Zugvogelarten, für deren Schicksal wir Menschen in Deutschland in ganz besonderer Weise Verantwortung tragen. Zu ihnen zählt einer der eindrucksvollsten Vögel überhaupt – der Kranich. Rund 11.000 Brutpaare leben heute in den verbliebenen Bruchwäldern, Feldsöllen und Auen Nord- und Mitteldeutschlands.
Langjährige Schutzbemühungen haben dazu beigetragen, dass es mit dem Kranich seit einigen Jahren wieder bergauf geht. Doch das künftige Schicksal der weitaus größeren Kranichpopulationen in Skandinavien, Polen und den baltischen Staaten wird ganz unmittelbar davon abhängen, ob ihre Rastplätze zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten als überlebensnotwendige Trittsteine erhalten bleiben.
Rund 400.000 Kraniche wählen alljährlich eine südwestliche Zugroute (Zahlen aus dem Winter 2018/19), auf der sie Deutschland in schmaler Front überqueren, um die kalte Jahreszeit in Frankreich, in der spanischen Extremadura, dem portugiesischen Alentejo oder im Nordwesten Afrikas zu verbringen.
Kraniche erleben
Das eindrucksvollste Kranicherlebnis bietet der Herbstzug mit den großen Ansammlungen an den norddeutschen Rastplätzen von der Boddenküste über das Havelland bis zur Diepholzer Moorniederung. Wer es sich leisten kann, sollte während der Hauptsaison im Oktober die Wochenenden eher meiden, da es dann zahlreiche Naturfreundinnen und Naturfreunde zu den Kranichen drängt.
Wichtigste NABU-Einrichtungen sind die Storchenschmiede Linum und das Kranichzentrum Groß Mohrdorf nahe Stralsund. An den Linumer Teichen im Rhin- und Havelluch westlich von Berlin ist die Storchenschmiede in der Saison 2023 vom 1. April bis 5. November jeweils Fr. von 10 bis 17 Uhr sowie Sa./So. und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Info und Anmeldung zu geführten Exkursionen: Tel. 033922-50500, kontakt@storchenschmiede.org, www.storchenschmiede.org.
Das NABU-Kranichzentrum an der Ostseeboddenküste hat im September und Oktober täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Sonstige Öffnungszeiten und Angebote, unter anderem zur Beobachtungstation Kranorama, unter Tel. 038323-80540, info@kraniche.de, www.kraniche.de.
Besondere Veranstaltungen: die 25. Woche des Kranichs am Bodden rund um das NABU-Kranichzentrum vom 24. September bis 1. Oktober sowie die 18. Kranichwoche im Nationalpark Unteres Odertal vom 29. September bis 8. Oktober.
Die flachen Küstengewässer der Vorpommerschen Boddenlandschaft wirken dabei wie ein Magnet auf die Zugvögel. Hier finden sie geeignete Schlafplätze und vielfältige Nahrungsräume vor. In diesem einzigartigen Gebiet bereibt die Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland mit Unterstützung der „Lufthansa Umweltförderung“ seit 1996 das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf, 14 Kilometer nordwestlich von Stralsund. Kranichschutz Deutschland war eine gemeinsame Gründung von WWF und NABU, seit 2018 ist der NABU alleiniger Gesellschafter.
Aktuell
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