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Die Große Zitterspinne im Porträt
Die Zitterspinne ist eine Mitbewohnerin in unseren Häusern, die nicht nur ungefährlich, sondern im Gegenteil sehr nützlich ist beim Vertilgen von lästigen Insekten. Sie ist ein Kosmopolit, dessen eigentliche Herkunft noch nicht geklärt ist. Jedoch scheint sich die Art in gemäßigten Breiten im Gegensatz zu den Tropen stärker durchgesetzt zu haben. Die Art kommt in Europa vor allem in den südlichen Teilen vor, hat sich von dort nach Norden hin ausgebreitet und ist heute in fast jedem Haus zu finden. In Kellern und ruhigen Ecken in der Wohnung ist diese zart anmutende Spinne häufig anzutreffen. Sie kann bis drei Jahre alt werden und ist ganzjährig mit geschlechtsreifen Tiere vertreten. Neben der Spinne fallen ihre teils großflächigen Netze auf - vor allem, wenn sie verlassen und nach einiger Zeit verstaubt sind.
Zitterspinnen werden häufig mit den ähnlich langbeinigen Weberknechten verwechselt. Letztere besitzen keine Spinndrüsen - damit auch keine Netze - und sind öfter an sonnigen Hauswänden oder im Garten anzutreffen. Neben eher unscheinbaren Unterschieden kann man die Zitterspinnen auch daran erkennen, dass sie im Gegensatz zu einem Weberknecht einen deutlich zweigeteilten Körper besitzen. Neben der häufigen Großen Zitterspinne gibt es noch einige weitere Arten, die sich aber nur anhand der Geschlechtsorgane sicher unterscheiden lassen.
Der Name der Zitterspinnen geht auf ein interessantes Verhalten zurück. Wird die Spinne in ihrem Netz gestört oder berührt, schwingt sie heftig hin und her - sie zittert. Dadurch verschwinden die Umrisse der Spinne und der potentielle Räuber wird in der Beutefanghandlung gestört und lässt von der Beute ab.
Der Körper der Zitterspinne ist mit sieben bis zehn Millimetern eher klein, grauweiß und an einigen Stellen durchsichtig erscheinend. Vorder- und Hinterkörper sind mit einer bräunlichen Zeichnung versehen. Der Hinterleib hat eine zylindrische Form. Die charakteristischen Beine dagegen können bis zu fünf Zentimetern lang werden. Trotz der imponierenden Beinspannweite sind Zitterspinnen für den Menschen völlig ungefährlich.
Männchen und Weibchen lassen sich im geschlechtsreifen Zustand leicht auseinanderhalten: Die Männchen verfügen an ihren Tastern über große Geschlechtsorgane. Diese trägt die Spinne wie Boxhandschuhe am Kopfende. Den Weibchen hingegen fehlen diese Organe, ihre Taster sind dünn und beinartig. Weibchen können kurz vor der Eiablage einen großen Hinterleib aufweisen, wobei dieser mit Eiern prall gefüllt ist.
Weibliche Zitterspinnen verpacken rund 20 Eier in einen hauchdünnen Seidenkokon und tragen diesen in ihren Fängen mit sich herum. Wenn die Jungspinnen schlüpfen, verbleiben sie noch einige Zeit in einem Knäuel aus langen Beinen und zarten durchsichtigen Körpern im Kokon. Später weben sie ihr eigenes kleines Fangnetz und sind auf sich selbst gestellt.
Die Netze der Zitterspinnen erscheinen unstrukturiert und bestehen aus zahllosen, kreuz und quer gewebten Fäden, die eine Netzdecke bilden. Diese wird durch zahlreiche Haltefäden aufgespannt. In diesem Netz sitzt die Spinne mit dem Bauch nach oben. Anders als zum Beispiel bei der Kreuzspinne weisen die Fangfäden keine Leimtropfen auf.
Wissenschaftliche Literatur
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Wie kann die Zitterspinne trotzdem so erfolgreich Beute machen? Zum einen gibt es so genannte Schraubfäden, die dem Faden eine zusätzliche Elastizität verleihen und bei Berührung wie Fußangeln wirken. Zum anderen schießt die Spinne blitzschnell zu einem Beutetier und wickelt es mithilfe ihren langen Hinterbeinen ein, indem sie Fäden aus den Spinnwarzen herauszieht und diese über die Beute wirft. Im nächsten Schritt wird die Beute ein Stück weit herangezogen und in Rotation versetzt und dabei weiter eingesponnen. Von der Großen Zitterspinne ist auch bekannt, dass sie in Netze anderer Spinnen eindringt, um die Bewohnerin zu töten. Dies ist aber sicher die Ausnahme von der Regel.
Bei der Großen Zitterspinne lassen sich interessante Verhaltensweisen direkt vor beziehungsweise hinter unserer Haustür beobachten. Zitterspinnen eigenen sich außerdem als Terrarientiere, wo sie nicht nur Kindern zur Anschauung dienen können.
Peter Jäger & Martin Kreuels
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