Veränderliche Krabbenspinne - Foto: Frank Derer
Ein Chamäleon unter den Spinnen
Die Veränderliche Krabbenspinne im Porträt
Die Veränderliche Krabbenspinne kommt überall in Europa vor und ist schon lange wegen ihrer auffälligen Färbung bekannt. Die Weibchen können ihre Körperfarbe aktiv wechseln und weiß, gelb oder grünlich gefärbt sein, eine perfekte Möglichkeit zur Tarnung. Mehr als 20 verschiedene wissenschaftliche Namen gab man ihr auch deshalb, bis mit modernen Methoden geklärt wurde, dass es sich immer nur um eine Art handelt, die jetzt den wissenschaftlichen Namen Misumena vatia (Clerck 1757) trägt.
Die bis zu elf Millimeter großen Weibchen der Veränderlichen Krabbenspinne halten sich gerne auf Blüten auf, wo sie auf anfliegende Insekten lauern. Vor allem auf gelben und weißen Blüten sind sie hervorragend getarnt und – wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge – für Feinde und potenzielle Opfer „unsichtbar“. Tanzfliegen, Hummeln, Bienen, selbst Hornissen und große Schmetterlinge sind ihr als Opfer nicht zu groß. Mit den kleinen hinteren Beinpaaren hält sie sich fest. Mit den beiden kräftigen, langen vorderen Beinpaaren packt sie ihre Beute blitzschnell, injiziert ihr Gift und saugt sie aus. Um selber nicht etwa von einer Hummel gestochen zu werden, hält sie ihre Beute weit vom Körper entfernt. Oft verbringt ein Tier die meiste Zeit seines Lebens auf einer einzigen Pflanze.
Wie bei Spinnen häufig, sind die Krabbenspinnen-Männchen wesentlich kleiner als die Weibchen (nur drei bis fünf Millimeter). Im Gegensatz zu ihnen können sie ihre Farbe auch nicht ändern. Dass es sich um Vertreter derselben Art handelt, ist daher für den Laien kaum ersichtlich. Die Paarung mit den Weibchen findet im Frühsommer statt. Sie ist für das Männchen eher lebensgefährlich als eine Lust, denn es kann dabei selbst zur Beute werden. Die Paarungswilligen nähern sich daher den Weibchen nur vorsichtig und langsam von hinten und verweilen einige Zeit auf ihrem Hinterleib. Um seine Spermien abzugeben, muss sich der Spinnenmann allerdings auf die Bauchseite des Weibchens begeben, wo sich die Geschlechtsöffnung befindet. Die Eier werden in Kokons versteckt abgelegt und von den Weibchen fürsorglich bewacht. Die geschlüpften jungen Spinnen überwintern in der Streu am Boden.
Die Veränderliche Krabbenspinne mag es warm und sonnig. Wiesen, Moore und Felder, aber auch Gärten, Sonnen beschienene Waldränder und Wege sind ihr Zuhause. In Norddeutschland kommt sie seltener vor als im Süden.
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