Kiebitz - Foto: NABU/Kathy Büscher (10.95 MB)
Wahl zum Vogel des Jahres 2024
Material zur Berichterstattung




Vogel des Jahres 2024 - Fotos (v.l.n.r.): Marcus Bosch, M. Schäf, M. Schäf, Willi Rolfes, Hans Clausen/LBV.
Was haben Kiebitz, Rebhuhn, Rauchschwalbe, Steinkauz und Wespenbussard gemeinsam? Alle fünf haben die Chance, Vogel des Jahres 2024 zu werden. Am 1. September starten NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) zum vierten Mal die öffentliche Wahl – alle können mitmachen und entscheiden, wer der nächste Jahresvogel werden soll.
„Fast 135.000 Menschen haben im vergangenen Jahr abgestimmt und dem Braunkehlchen zur Krone verholfen. Wir freuen uns über das große Interesse an der heimischen Vogelwelt und haben wieder fünf spannende Kandidaten ausgewählt“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Jeder steht für ein Naturschutzthema, das ihn besonders betrifft und unsere Aufmerksamkeit braucht.“
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) wird wegen seiner spektakulären Balzflüge „Gaukler der Lüfte“ genannt. Leider verliert er massiv an Lebensraum. Denn als Wiesenbrüter braucht er feuchte Wiesen und Weiden, Moore und Sümpfe. Da immer mehr Feuchtgebiete trockengelegt, in Äcker umgewandelt oder intensiv bewirtschaftet werden, findet der Frühlingsbote kaum noch Platz zum Brüten. Durch die Klimakrise wird es zudem immer trockener. Der Kiebitz gilt heute als stark gefährdet. „Wasser marsch!“, fordert er.
Leergeräumte Felder, öde Rapsflächen und Maisfelder – wo bleibt da die Vielfalt? Das Rebhuhn (Perdix perdix) ist Bodenbrüter und braucht buschige Feldraine und Blühstreifen. In der ausgeräumten Agrarlandschaft findet es keine Deckung. Wegen des vielen Düngers und der Ackergifte macht sich auch die Nahrung für das Rebhuhn – Insekten – rar. Es fordert darum: „Mehr Vielfalt auf dem Acker!“
Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) gilt als Glücksbotin – ihr selbst ist das Schicksal weniger gewogen. Früher fand sie in Ställen und Scheunen kleiner Bauernhöfe genug Nistmöglichkeiten. Heute sind die Stallungen großer Viehbetriebe häufig verschlossen, Schwalbennester werden bei Sanierungen entfernt und an modernen glatten Innenwänden bleiben sie nicht haften. Auf versiegelten Flächen fehlt der Rauchschwalbe zudem der Baustoff: Lehmpfützen. Sie wünscht sich darum „Matsch statt Asphalt!“.
An Wohnraum mangelt es auch dem Steinkauz (Athene noctua). Er braucht alte Bäume mit Höhlen im Offenland. Die gibt es vor allem auf Streuobstwiesen, die ohne Maschinen und Pestizide gepflegt werden. Hier gibt es auch genug Insekten und kleine Wirbeltiere als Nahrung. Doch leider gibt es immer weniger Streuobstwiesen und damit auch immer weniger Steinkäuze. Darum tritt er zur Wahl an mit „Mehr Wohnraum im Baum!“.
Der Wespenbussard (Pernis apivorus) ist im Deutschen nach seiner Leibspeise benannt: Wespen. Um nicht gestochen zu werden, wenn er Wespennester aufscharrt, ist sein Gefieder besonders dicht und seine Füße sind mit Hornplättchen geschützt. Durch den Insektenschwund und durch den Rückgang von Würmern und Amphibien, die ebenfalls auf seinem Speiseplan stehen, hat es der Wespenbussard schwer. In Deutschland steht er auf der Vorwarnliste der Roten Liste. „Für Insekten, gegen Gift!“ ist sein Wahlslogan.
Am 1. September um 9 Uhr wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum 5. Oktober, 11 Uhr, kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekannt gegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
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