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Jetzt NABU-Mitglied werden!Eduard-Lucas-Medaille verliehen
Thomas Bosch ist Preisträger 2015
19. Januar 2016 - Der Überlinger Pomologe Hans-Thomas Bosch (51) hat 2015 die Eduard-Lucas-Medaille erhalten. Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde würdigte den Geehrten mit der Auszeichnung, die gemeinsam vom Verein zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten – Rettet die Champagner-Bratbirne sowie dem Ministerium / MLR vergeben wird.
Bosch ist seit vielen Jahren als Pomologe in Baden-Württemberg sowie angrenzenden Regionen aktiv, bemüht sich um eine sachgerechte Pflege auch alter Hochstammobstbäume und betreute bis 2015 das Leader-Projekt zur Nutzung und Erhaltung alter Kernobstsorten im Allgäu. Mehrere Jahre war er stellvertretender Bundesvorsitzender des Pomologen-Vereins – und bis heute ist er Ansprechpartner des Pomologen-Vereins für Baden-Württemberg. Derzeit arbeitet er u.a. an einer 2. Auflage eines Handbuches zum Schnitt alter Hochstamm-Obstbäume – die erste Auflage wurde bereits über 5.000mal verkauft.
Eduard-Lucas-Medaille 2014
August Kottmann ist diesjähriger Preisträger
20. November 2014 - Preisträger 2014 der Eduard-Lucas-Medaille ist August Kottmann. Die Auszeichnung wird durch den „Verein zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten“ und das Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz für Verdienste bei der Förderung des Streuobstbaus und der Erhaltung alter Sorten vergeben.
Kottmann wurde 1947 in Bad Dietzenbach- Gosbach im sogenannten „Gaisentäle“ geboren. Sein Lebensweg führte ihn über den elterlichen Betrieb in Gastwirtschaft und Küche. 1992 nahm er – als begeisterter Koch mehrfach ausgezeichnet - als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft an der Kochkunstweltmeisterschaft teil und bekam in der Nationenwertung die Bronzemedaille.
Da im Gaisentäle viel Streuobst wächst, fand dieses früh den Weg in seine gehobene Küche: als Koch- oder Dörrobst zur Verfeinerung der Speisen und als Frischobst im Dessert. Mit zur Verfeinerung tragen die Obstaromen bei, die Kottmann in seinen Destillaten einfängt. Denn die in der Familie seit 1804 betriebene Brennerei ist nach der Übergabe des Restaurants an seinen Sohn sein Lieblingskind.
Die Vielzahl der Edelbrände, darunter viele mit internationaler Auszeichnung, sind in seiner Destithek zu bestaunen. Kottmann hat das Brennen in Hohenheim gelernt. Es gibt quasi kein Obst, von dem Kottmann noch nicht einen Edelbrand gemacht hat. Seine Destillate kann man im Restaurant in einem 6-Gänge-Destillatmenü genießen. Zu jedem Gang gibt es ein anderes Destillat, passend zur jeweiligen Speise. Essen und Destillate stellt er auch in seinem Buch „Geistvolles von der Alb“ vor. Sein Wissen und seine Erfahrungen gibt er in den vielen Brennkursen weiter, so auch im Rahmen des Vereins „Streuobstparadies“, dessen Mitbegründer und Vorstandsmitglied er ist. Er ist auch einer der Hauptinitiatoren des Obstlehrpfads Ditzenbach-Gosbach und eine treibende Kraft für die Vergrößerung des Lehrpfads. Hinter seinem Haus stehen junge Obstbäume in der Anzucht. Auch in der Obstsortenbestimmung ist er tätig und lässt „sofort den Kochlöffel fallen, wenn jemand mit einer Sorte kommt und den Namen wissen will“.
August Kottmann ist ein Visionär. In Vorträgen macht er Werbung für die Streuobstwiesen und ist als Fachmann bis ins Österreichische Mostviertel gefragt. Eines der größten Probleme sieht er in der Pflege der Wiesen. Er hat selber über 300 Obstbäume, die er pflegt. Für die Grundschule Gosbach hat er einen Obstgarten angelegt und mit der Streuobstpädagogin Beate Holderied begeistert er die Kinder für den Streuobstbau. Denn nur mit Begeisterung lässt sich seiner Meinung nach der Streuobstbau auf Dauer erhalten. Er gewinnt Bäcker für die Verarbeitung von Trockenobst und Metzger für die Verarbeitung von Äpfeln in der Wurst. In der Gastronomiezeitschrift stellte er regionale Produkte mit den verschiedenen Obstarten vor.
Kottmann begeistert die Menschen und setzt durch das Wirken in vielen Ausschüssen und Gremien positive Meilensteine. Es gibt nur wenige Menschen, die diese große Aufgabe mit so viel Begeisterung verfolgen.
Die Verleihung der Medaille erfolgte auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd.
Auszeichnung für Rudolf Thaler
Eduard-Lucas-Medaille 2013 verliehen
10. März 2014 - Zum neunten Mal seit 2002 vergab der Verein zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten und der Champagner-Bratbirne die Eduard Lucas-Medaille – seit einigen Jahren in Kooperation mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz / MLR. Die LIFE+- Abschlussveranstaltung im Oktober 2013 in Dettingen / Teck bot hierfür einen optimalen Rahmen. Preisträger: Rudolf Thaler aus Bissingen.
Seit 1990 ist Thaler Mitglied im Arbeitskreis Obstbau Nürtingen und dabei aktiv für die Fachwartausbildung der Kreisverbände Nürtingen und Esslingen tätig. Seit 1998 ist er Fachwart für Obst und Garten. Seit 1999, im Jahr als er den Vorsitz des Obst- und Gartenbauvereins Bissingen übernahm, organisierte er im Naturschutzgebiet Teck die Nachpflanzung von 133 Streuobstbäumen. Im Jahr 2000 initiierte er den Aufbau eines „Muttergartens für lokale Altsorten“ für die Gemeinde Bissingen. 2001 organisierte er eine weitere Pflanzung mit 45 „Gerüstbildnerbäumen“, die er mit Altsorten veredelte und jährlich selbst schneidet. Mit dem Bau eines Wildbienenhauses inkl. Infotafel am Muttergarten wurde ein weiterer Anziehungspunkt am Albtrauf geschaffen. Heute ist der Muttergarten als Reiseziel in der Karte „Streuobstwiese des Biosphärengebietes Schwäbische Alb“ aufgeführt. Interessierte werden von Herrn Thaler informiert und auf Anfrage auch vor Ort geführt.
Selbst bewirtschaftet er eigene Flächen mit über 60 Streuobstbäumen. Thaler ist zudem als Referent aktiv für Themen rund um Düngung, Pflanzenkrankheiten, Schädlinge und Nützlinge und natürlich für das für Schwaben ganz wichtige Thema „Wie produziere ich einen guten Most?“ Seit 2009 ist er LOGL-Geprüfter Obstbaumpfleger. Seither schnitt er über 330 Obstbäume und fungierte als Baumschnittreferent bei LIFE+ - Fortbildungsveranstaltungen für kommunale Bauhöfe, Fachwartvereinigungen und private Grundstücksbesitzer.