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Jetzt NABU-Mitglied werden!Der Salamanderfresser muss gestoppt werden
USA verhängen Einfuhrverbot für Salamander und Molche / Was tut die Bundesregierung?
14. Januar 2016 - Mit einem Importverbot wollen die USA die Ausbreitung des Hautpilzes Batrachochytrium salamandrivorans, besser bekannt als „Salamanderfresser“, in die natürlichen Ökosysteme verhindern. „Wenn sich schon das Mutterland des Freihandels zu so weitreichenden Beschränkungen gezwungen sieht, sollte die Bundesregierung nachziehen. Auch in Europa muss die Ausbreitung des Salamanderfressers zum Schutz unserer heimischen Amphibienpopulationen unbedingt eingedämmt werden. Ohne die Einführung des Vorsorgeprinzips in den Tierhandel und klare Regeln für einen ‚sauberen Handel‘ wird das nicht zu erreichen sein“, betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Der Salamanderfresser ist ein besonders aggressiver Keim, der buchstäblich Löcher in die empfindliche Amphibienhaut frisst. Entdeckt wurde der ursprünglich offenbar aus Asien stammende Pilz nach Massensterben von Feuersalamandern in den Niederlanden und Belgien. Inzwischen ist er auch in Großbritannien und Deutschland nachgewiesen worden. Neben dem Verlust von Lebensräumen, Agrochemikalien und dem Klimawandel gelten hochansteckende Krankheiten heute als eine der wichtigsten Gefährdungsursachen für Amphibien und sind Auslöser des dramatischen weltweiten Amphibiensterbens.
Der NABU fordert, das im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom November 2013 vereinbarte Verbot von Wildtierimporten in die EU sowie gewerblichen Tierbörsen mit Exoten endlich umzusetzen. Unter einem „sauberen Tierhandel“ versteht der NABU, dass künftig nur noch nachgewiesen gesunde, einzeln unter Quarantänebedingungen gehaltene und transportierte Tiere gehandelt werden dürfen. Dies schließt Massenimporte von Wildtieren, Gemeinschaftshaltung beim Händler und den Handel auf privaten Tierbörsen und -messen aus. Außerdem ist eine intensive veterinärmedizinische Behandlung einschließlich prophylaktischer Maßnahmen nötig.
Die Rolle, die dem Tierhandel insbesondere von Wildtieren bei der Verbreitung gefährlicher Krankheitserreger zukommt, ist bislang kaum bewertet worden. Der U.S. Fish and Wildlife Service hat am 12. Januar eine Liste mit 201 Arten von Molch- und Salamanderarten veröffentlicht – das entspricht faktisch allen gehandelten Arten, die außerhalb Nordamerikas vorkommen –, die als potenzielle Überträger des gefährlichen Pilzes gelten und für diese ein Importverbot verhängt.
Damit folgt die USA dem Beispiel der Schweiz, die bereits im Sommer 2015 ein generelles Importverbot für Salamander und Molche erlassen hatte. Auch das Standing Committee der Berner Konvention zum Schutz der Europäischen Flora und Fauna fordert aufgrund des Ausbruchs des Salamanderfressers in Wildpopulationen und Gefangenschaftshaltungen in Europa Handelsbeschränkungen.
Der als „Salamanderfresser“ bekannte Pilz Batrachochytrium salamandrivorans ist nun auch in Deutschland im Freiland nachgewiesen. Betroffen sind das Belgenbachtal, die Weiße Wehe und das Solchbachtal – alle in der Eifel. In Belgien und den Niederlanden sind zudem Berg- und Teichmolche an dem Pilz gestorben. Mehr →
Leuchtend-gelb gefleckt: Der Feuersalamander ist an seinem Muster gut zu erkennen. Am wohlsten fühlt er sich in den feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge mit ihren kühlen Quellbächen, Quelltümpeln und quellwassergespeisten Kleingewässern. Mehr →
Der Feuersalamander leidet unter der Vernichtung seiner Lebensräume durch Intensivnutzung von Laubmischwäldern, deren Zerschneidung durch Straßenbau sowie Gewässerausbau und Besatz mit Fischen in den Larvengewässern. Auch ein tödlicher Hautpilz bedroht den Lurch. Mehr →