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Jetzt NABU-Mitglied werden!Turmfalke 2007
Geschichte einer jungen Turmfalkenfamilie
April bis Juli 2007 - Rückblick und Bilanz der NABU-Webcam in Berlin
27. Juli 2007: Tausende haben mitverfolgt, wie fünf junge Turmfalken in ein neues Leben gestartet sind. Von der Brut bis zu den ersten Flugübungen und schließlich dem Verlassen des sicheren Nestes konnten Interessierte die Entwicklung dank einer Webcam live miterleben. Mehr als 100.000 Zugriffe, seit Wochen platziert in den Top-Ten der NABU-Seiten - dies ist die Bilanz der Internetseite der Turmfalken-Webcam. Wir blicken zurück ...
Letzter Eintrag ins Turmfalken-Tagebuch
Horstbetreuer Kupko schließt nach mehr als drei Monaten das Tagebuch ab
2. August 2007: Nachdem nun die Webcam endgültig abgeschaltet wurde und die Technik nach und nach deinstalliert worden ist, heißt es nun auch für den Horstbetreuer Lebewohl zu sagen. Er informierte uns mehr als drei Monate lang über die Geschichte der Turmfalken Kurt und Erna, die im Kirchturm der Berliner Heilandskirche nisteten. So wurde die Brut für tausende Leser zu einem Ereignis zum Miterleben.
Auszeichnung für "Lebensraum Kirchturm"
Heilandskirche ist erstes Gotteshaus mit Plakette für Turmfalkenschutz
4. Juli 2007: Die Berliner Heilandskirche ist als erste Kirche bundesweit vom NABU und dem Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen mit der Plakette "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet worden. Dank des Engagements der evangelischen Kirchengemeinde hatten zehntausende Vogelfans die Gelegenheit, Brut und Aufzucht der Jungen beim Berliner Turmfalken-Paar Kurt und Erna live im Internet mitzuverfolgen.
NABU startet Turmfalken-Webcam
Erleben Sie täglich 24 Stunden live im Internet, wie das Berliner Turmfalken-Paar Kurt und Erna ihre Jungen aufzieht
24. April 2007: Ab sofort können Vogelfans und solche die es werden wollen, täglich 24 Stunden live im Internet das Familienleben des Berliner Turmfalken-Paars Kurt und Erna erleben. Die beiden Webcams befinden sich in gut 60 Meter Höhe an der Nordseite der Berliner Heilandskirche. Das Weibchen hat am 10. April sein erstes Ei gelegt. Im Abstand von zwei Tagen folgten die weiteren. Inzwischen sind es sechs Eier.
Der Kirchturm steckt voller Leben
NABU und Kirchen starten mit der Vorstellung der Broschüre "Lebensraum Kirchturm" gemeinsame Kampagne zum Artenschutz in Kirchtürmen
11. April 2007: Der NABU und die Kirchen in Deutschland geben den Startschuss für ein gemeinsames Engagement für bedrohte Tierarten. Mit der Vorstellung ihrer Aktion "Lebensraum Kirchturm" richten die Vertreter des größten deutschen Naturschutzverbandes und der Kirchen einen Appell an ihre Mitglieder und Gemeinden, den immer seltener werdenden Turmfalken, Schleiereulen und Fledermäusen neue Lebensräume zu schaffen.
Turmfalken bundesweit zählen
Werden Sie Jahresvogel-Kartierer
Turmfalkenfreunde im ganzen Land haben in diesem Frühjahr Gelegenheit, sich mit einer bundesweiten Bestandserfassung an einem der zur Zeit wichtigsten Vorhaben im Bereich der Vogelkunde zu beteiligen. Anders als bisher nämlich sollen die aktuell erhobenen Daten über den Jahresvogel 2007 gleichzeitig dem neuen Atlas deutscher Brutvogelarten zugute kommen.
"Viel Emsigkeit und Muth"
Ansichten über den Turmfalken von der Antike bis zum 19. Jahrhundert
27. Januar 2007: Schon in der Antike war der Turmfalke ein bekannter Vogel, der einen recht guten Ruf genoss. So erzählt Plinius vom Brauch, Turmfalken wie Brieftauben als Boten zu benutzen. Aelian wiederum beschreibt die Liebe, die der Terzel für sein Weibchen empfinde: "Wenn das Weibchen seinen Gatten einmal unversehens verlässt, ist das Männchen todunglücklich und jammert, und es gleicht dabei aufs Haar einem unglücklich liebenden Menschen."
Puzzlen Sie sich einen Turmfalken
LBV Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu bietet interaktives Puzzle an
Auch dieses Jahr hat die LBV-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu wieder ein virtuelles Puzzle zum Vogel des Jahres entwickelt. Spielen Sie mit und verschieben Sie die Puzzleteile so lange, bis das Bild richtig wiedergegeben wird. Zum Glück läuft dieses Jahr keine Stoppuhr mit, denn das verflixte Puzzle ist doch kniffeliger als man denkt ...
Im Rüttelflug zum Vogel des Jahres 2007
Der Turmfalke - eleganter Jäger in Feld und Flur
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben den Turmfalken zum "Vogel des Jahres 2007" gekürt. Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist mit seinen rund 35 Zentimetern Körpergröße und 75 Zentimetern Flügelspannweite ein kleiner Verwandter des ersten Jahresvogels überhaupt, dem 1971 gewählten Wanderfalken. Im Gegensatz zum damals vom Aussterben bedrohten Wanderfalken ist der Turmfalke kein ganz seltener Vogel. Dennoch gehen die Bestandszahlen langsam, aber stetig zurück.
Auch wenn er nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht und die Bestände in manchen Regionen stabil geblieben sind, hat die Zahl der Turmfalken in einigen Teilen Deutschlands in den vergangenen 30 Jahren deutlich abgenommen. "In Baden-Württemberg ist die Zahl der Brutpaare um mehr als die Hälfte zurückgegangen und in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben sich die Bestände um mehr als 20 Prozent reduziert", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz.
Freie Flächen an den Stadt- und Dorfrändern würden durch Straßen und Neubauten versiegelt, Nistmöglichkeiten an geeigneten Gebäuden bei Sanierungen häufig verschlossen und Kirchtürme oftmals von außen unzugänglich gemacht. Dem Turmfalken fehle es zunehmend an Nistplätzen und Nahrungsangebot. Denn auch die offenen Landschaften - sein bevorzugtes Jagdrevier - würden immer eintöniger. Es fehlen zunehmend Hecken, einzelne Bäume und Pfähle, die der Vogel als Ansitz für die Jagd nutzt.
"Der Turmfalke steht auch für den Greifvogelschutz. Greifvögel sind zunehmend durch den Einsatz von Pflanzen- und Insektenschutzmitteln in der Landwirtschaft bedroht", warnte LBV-Vorsitzender Ludwig Sothmann. Als Endglieder in der Nahrungskette würden sie durch ihre Beute, die sich vom Feld ernährt, regelrecht vergiftet. Eine naturverträgliche Landwirtschaft mit breiten Acker- und Wegrändern, die ohne Insektizide und Pestizide auskommt, seien wichtige Schutzmaßnahmen für den Turmfalken und andere Greifvögel.
Eines der wichtigsten Kennzeichen des Turmfalken ist der Rüttelflug. Dabei späht er mit heftigen Flügelschlägen und breit gefächertem Schwanz in der Luft stehend nach Mäusen, Eidechsen und Insekten, die er im schnellen Stoßflug geschickt erbeutet. In Deutschland leben knapp 50.000 Turmfalken-Paare. Europaweit gibt es etwa 350.000 Brutpaare. Der Turmfalke ist damit die häufigste Falkenart in Europa.
Für Rückfragen:
Dr. Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 02 28-40 36-155;
Ulrich Lanz, LBV-Greifvogelexperte, Tel. 0 91 74-47 75-31