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Einschleppen der Vogelgrippe durch Weißstörche sehr gering
02. Februar 2006 -
Der NABU hält die Gefahr, dass Weißstörche das Vogelgrippevirus einschleppen könnten für äußerst gering. Es ist kaum zu erwarten, dass Weißstörche in der Türkei mit infiziertem Geflügel in Kontakt kommen. Das Zugverhalten des NABU-Wappenvogels ist sehr genau bekannt. So überquerte die am Storchenhof Loburg mit einem Satellitensender ausgestattete Störchin "Prinzesschen" die Türkei Anfang April vergangenen Jahres innerhalb von 10 Tagen, ein weiterer Storch durchkreuzte das Land in nur drei Tagen.
"Zwischenstopps legen Weißstörche in der Regel abseits menschlicher Siedlungen ein und sie verhalten sich viel scheuer als hierzulande in ihren Brutgebieten", erklärt NABU-Vogelschutzreferent Markus Nipkow. Im Gegensatz zu gefährdetem Wassergeflügel wie Enten und Gänsen rasten Störche bevorzugt auf Feldern. Die meisten bekannten Rastgebiete der Störche liegen zudem außerhalb der in der Türkei von der Vogelgrippe befallenen Provinzen.
"Weltweit ist bislang noch kein einziges hoch pathogenes Vogelgrippevirus bei Störchen nachgewiesen worden", betonte Nipkow. Entgegen vieler Befürchtungen ist die Krankheit bisher auch nirgendwo in den afrikanischen Überwinterungsgebieten aufgetreten. Dagegen macht die Ausbreitung in der Türkei - zu einer Jahreszeit, in der dort gar kein Vogelzug stattfindet - deutlich, dass andere Faktoren bei der Verbreitung der Viren im Spiel sein müssen.
Die ersten Störche werden Anfang April zurückerwartet. Der NABU will Adebars Rückkehr weiterhin genau verfolgen und von den zurückgekehrten Störchen auch Kotproben analysieren. "Gibt es auch nur einen Verdacht auf ein mögliches infiziertes Tier, wird das sofort bekannt. Dank der vielen Weißstorchschützer in Deutschland liegen über kaum eine Vogelart so gute Informationen vor wie beim Weißstorch", so Nipkow.
Für Rückfragen
Kai-Michael Thomsen
NABU-Weißstorchexperte
Tel. 0162-90 98 072