Kümmern wir uns gemeinsam darum, die faszinierende Vielfalt in unseren letzten lebendigen Wäldern zu bewahren.
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Kommunalwald: Verantwortliche Nutzung auch bei knappen Kassen
Kommunalwälder haben eine große Bedeutung für Mensch und Natur: „Städte und Gemeinden besitzen rund ein Fünftel der deutschen Waldflächen. Durch die starke Verschuldung vieler Städte und Gemeinden drohen dem Kommunalwald schwerwiegende Einschnitte. Dabei sollten Wälder, die den Bürgern gehören, auch künftig im Sinne der Bürger und des Umwelt- und Naturschutzes behandelt werden“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Kommunalwälder haben eine Menge Vorteile: Die Bewirtschaftung sichert nicht nur lokale Arbeitsplätze, sondern auch Einnahmen für die Haushalte. Gleichzeitig nutzt die Bevölkerung umliegende Waldgebiete, um Sport zu treiben, sich zu erholen oder Brennholz zu gewinnen. Als öffentliche Waldbesitzer haben Städte und Gemeinden auch eine zentrale Bedeutung für den Schutz der biologischen Vielfalt.
Der NABU hat aus diesem Anlass eine Broschüre erstellt, die verschiedene Modelle aufzeigt, die bundesweit als Vorbild dienen können. Anhand von sechs Beispielen wird gezeigt, wie Kommunalwälder erhalten werden können, ohne auf finanzielle Einnahmen zu verzichten und trotzdem Naturschutzziele zu berücksichtigen.
Ein Beispiel ist die Stadt Heilbronn: Hier setzt das Kreisforstamt auf eine generelle Förderung des Laubholzes und lässt ihre Bäume deutlich dicker werden als bislang. Die starken Buchen und Eichen machen den Wald nicht nur deutlich vielfältiger, sondern eröffnen der Stadt auch neue Vermarktungsmöglichkeiten. Oder die Stadt Remscheid: Hier können Bürger künftig Genossenschaftsanteile am gemeinsamen Wald erwerben und damit ihren Beitrag zum Erhalt des Lebensraumes leisten.
„Für die Zukunftssicherung des Kommunalwaldes brauchen wir innovative Ideen und funktionierende Allianzen vor Ort. Zahlreiche Beispiele aus Städten und Gemeinden zeigen schon jetzt: Eine Waldnutzung, die Forstwirtschaft und Naturschutz im Wald verbindet, ist möglich“, so NABU-Waldreferent Stefan Adler.
Im zweijährigen Projekt „Zukunft gestalten im Kommunalwald“ erarbeiteten Akteure aus Politik, forstlichen Verbänden auf Landes- und Bundesebene, kommunale Waldbewirtschafter und Naturschutzexperten gemeinsame Thesen und Ansätze zur Entwicklung des Kommunalwalds. Besonders intensiv war die Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Forstausschuss der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände der Bundesvereinigung „Deutscher Kommunalwald“. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.